Hallo! Eine befreundete Schauspielerin hat mir folgenden Monolog geschickt. Leider weiß sie weder genau, wie das Stück oder der Autor heißen, noch in welchem Verlag es erschienen ist. Das Stück heißt irgendwas mit „Robert K.“, aber noch was dazu. Im Internet habe ich ein Stück namens „Der Fall des Robert K.“ von Reto Finger und einen Roman „Rober K.“ von Norbert Kückelmann gefunden, das ist es aber leider beides nicht. Ansonsten findet man dazu gar nichts…
Das Stück, das ich suche, ist eine Groteske und handelt von einem Ehepaar, das trotz ihren Fehlinvestitionen an der Börse in Urlaub nach Gran Canaria fährt. Ihr pubertierender Sohn Robert schließt sich während dieser 2 Wochen in seinem Zimmer ein. In der folgenden Szene versucht das Kindermädchen ihn dort herauszubekommen, wird allerdings von Robert erschossen. Als die Eltern aus dem Urlaub zurückkommen, sind sie natürlich dementsprechend schockiert und das Stück endet in einem dramatischem Familienkonflikt.
So, das ist auch schon alles, was ich über das Stück weiß. Vielleicht kennt es ja zufällig jemand, obwohl es sehr unbekannt zu sein scheint.
Vielen Dank und liebe Grüße!
Hier der Monolog:
Ein nett anzusehendes, gepflegtes, pflichtbewusst weißgeschürztes und schwesternbehäubtes Mädchen sitzt traurig vor Roberts geschlossener Zimmertür. Sie hat ein Tablett mit leckerem Essen vor sich stehen.
MÄDCHEN
Herr Robert, bitte! -
Was soll ich denn noch alles machen für sie?
Schmeckt ihnen mein Essen etwa nicht?
Sie machen mir ja das Leben zur Hölle!
Ich hab das nicht verdient, Herr Robert!
Ich war immer lieb zu ihnen.
So wie ich muss, war ich lieb.
Nun seien sie doch auch einmal ein bisschen lieb.
Herr Robert, bitte!
Ihre Eltern kommen heute von Gran Canaria heim.
Wie sieht denn das aus,
wenn sie mir nie aus ihrem Zimmer da herausgekommen sind?
Seit vierzehn Tagen, seit geschlagenen vierzehn Tagen
sperren sie sich da in ihrem Zimmer ein!
Herr Robert, die Schule,
die hat ja andauernd schon angerufen,
weil sie nie hingegangen sind.
Mein Gott!
Nach dem zweiten Tag hätt ich schon eine Meldung machen sollen,
dass der unbetreubar ist - verstockt und verbockt, womöglich autistisch.
Robertchen!
Mach die Tür auf, bittebitte…
Schau mich an.
Ich will lieb zu dir sein!
Ganz zärtlich will ich zu dir sein.
Schau durchs Schlüsselloch und entscheide dich!
Robertchen, Kannst du meine Beine sehen?
Die sind schön, sagen die Männer.
Und meine Brüste erst, Robertchen!
Komm raus!
Ich verspreche dir alles, mein Liebling !
Ich bin ganz heiß auf dich.
Pause. Nichts geschieht.
Das Mädchen wird jetzt sehr wütend und schreit… tritt gegen Roberts Türe… eine dessousverpackte / nackte Furie.
MÄDCHEN
Robert, du verdammtes Dreckstück!
Ich bin ja ohnehin viel zu schade für dich!
Du Schlappschwanz, verreck doch da drinnen von mir aus!
Kranke bescheuerte Teenagergehirne!
Was wirst du deinen Eltern erzählen? Was?
Dass ich dich schlecht behandelt habe? Vernachlässigt, was?
Dass ich das Haushaltsgeld in die eigene Tasche gesteckt habe,
dass ich dich, durch und durch nymphomanisch veranlagt,
in geiler gotteslästerlicher Unterwäsche verführen wollte?
Was wirst du sagen, Robert? Was?
Sie lacht grell und verstummt abrupt in eine ängstliche Stimmung hinein.
Ein Schlüssel dreht sich hörbar im Schloss. Die Roberttüre wird aufgesperrt und geht einen dunklen Spalt weit auf. Das Mädchen drückt sich vorsichtig zögernd und fragend in den dunklen Spalt hinein.
MÄDCHEN
Robert!
Robert?
Ich hab’s nicht so gemeint!
Alles wieder gut, ja?
Pumpgunschüsse krachen, das Mädchen torkelt blutüberströmt aus Roberts Zimmer heraus. Es fällt nieder. Es stirbt.
’