Hallo,
wir haben einen Zwetschgenbaum im Garten. An diesem tummeln sich mehrere hundert Wespen.Diese scheinen friedlich zu sein. Allerdings haben wir auch ein dreijähriges Kind, daher habe ich Angst, dass doch Angriffe stattfinden könnten.
Kennt jemand diese Wespenart und kann mir etwas dazu mitteilen? Die Tiere sind ca. 2 cm lang und recht schlank.
Hallo Jora,
Vielleicht rufst du mal einen Imker in eurer Nähe an. Wir hatten dieses Problem vor einigen Jahren. Unsere Tanne war von einer Lausart befallen, die wohl sehr schmackhafte Ausscheidungen von sich gab. Die hatten die Wespen zum Fressen gern. Es hat sich in Windeseile herumgesprochen, dass es hier lecker Essen gab. Der Imker wollte es mir erst nicht glauben, als ich von Tausenden Wespen sprach. Als er sah, wie der Baum umschwärmt wurde, war er erst mal sprachlos.
Seine Erklärung war einleuchtend. Wie Aprilfisch schon sagte, sind die Wespen solange „harmlos“ solange kein Nest da ist. Da die Wespen nur zum Fressen kamen, haben sie uns in Ruhe gelassen. Direkt am Baum befindet sich unser Balkon, um die Ecke die Terrasse. Die Wespen sind nicht mal in die Nähe gekommen. Die wollten einfach nur schlemmen.
Also, Imker anrufen. Der soll sich das mal anschauen. Wenn der kein Wespenexperte ist, weiß er bestimmt jemanden, der sich damit auskennt.
Viele Grüße
Gesine
Servus,
die seltsamen Gebilde weisen wie die Wespen darauf hin, dass der Baum verlaust ist: Das sind - wie Sama bereits gesagt hat - Puppen von Marienkäfern, vermutlich vom chinesischen Marienkäfer Harmonia axyridis.
Meine Vermutung „Polistes dominula“ nehme ich zurück, die ist an der Zeichnung des zweiten Hinterleibssegmentes zu erkennen. Statt dessen biete ich die Deutsche Wespe Vespula germanica an - aber auch diese bloß als Vermutung. Deutliches Merkmal von dieser sind die gelben Punkte auf dem Kopfschild, dazu müßte man den Kopf von vorne sehen.
Schöne Grüße
MM
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Nochmals vielen Dank.
Mir ist keine Zeichnung im Gesicht aufgefallen. Ich würde sagen, dass es komplett schwarz ist. Werde aber nachher noch einmal genauer hinsehen. Die Tiere waren einfach nicht bereit sich so aufzustellen, dass ich ein vernünftiges Foto vom Gesicht machen konnte 
Und es sind tatsächlich auch Marienkäfer im Baum. Die sind gold- schwarz gefärbt.
Kann mir hier jemand ein Rezept zukommen lassen mit dem ich den Baum mal spritzen kann? Natürlich nur natürlich. Mischungsverhältnis wäre schön.
Danke,
Grüssle Jora
Servus,
ein hochwirksames Mittel gegen Blattläuse sind Kohlmeisen in Kombination mit dem chinesischen Marienkäfer Harmonia Axyridis. Beide sind bei starkem Befallsdruck ein bissel zu langsam im Vergleich zur Vermehrung der Läuse. Man kann das beeinflussen, indem man Meisen bis in Anfang April hinein füttert: Starke Meisen machen starke Bruten, und indem man früh (je nach Standort geht das schon im Februar) Ackerbohnen z.B. auf den Baumscheiben sät. Diese verlausen früh ziemlich stark, so dass die Marienkäfer dann schon viele sind, wenn der Obstbaum befallen wird.
Du kannst natürlich auch hergehen und Niemöl mit einem Emulgator spritzen (gibt es z.B. bei Gerald Moser fertig gemischt) - das ist aber bei Bäumen eine sehr große Mühe, weil Niem wie auch z.B. Schmierseife usw. nicht systemisch wirken, so dass komplett alles, insbesondere auch die eingerollten Blattunterseiten, vollständig benetzt werden muss.
Schöne Grüße
MM
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Sehr interessanter Bericht und auch die Kommentare sind sehr spannend, danke!
Hallo,
die Beschreibung reicht nicht aus, um die Tiere bis zur Art runter zu bestimmen. Kannst du Bilder einstellen. Ansonsten probiere es mal mit der Google-Bildersuche und dem Stichwort Wespe, vielleicht findest du deine Kandidaten.
Barbara
Hallo
das sieht nach der Puppe eines Marienkäfers aus - die sind überall dort zu finden, wo es Blattläuse gibt. Keine Gefahr für irgendwen (ausser den Blattläusen)
Zu der Wespe kann ich nicht viel sagen, die gemeine Wespe ist es wohl nicht, aber es wird sicher eine potentiell stechende Art sein (Es gibt übrigens keine Wespen, die auf Menschen gehen - es gibt nur Wespen, die sich verteidigen, gegen alles, was sie bedrohlich finden und dort sollte der Ansatz liegen: Sich nicht bedrohlich zu verhalten)
Wie gesagt: Bring deinem Kind bei, sich in der Nähe des Baums wespenkonform zu verhalten (siehe mein Post oben), dann wird auch nichts passieren und solange keine Allergie vorliegt, ist ein Stich auch nicht weiter bedrohlich und wird von jedem unterschiedlich wahrgenommen.
Ansonsten: wespendichtes Schutznetz über den Baum oder den Baum spritzen, dass keine Blattläuse mehr drauf sind und somit keine Wespen mehr angelockt werden - letzeres mit Gift ist sicher auch nicht kinderfreundlich, aber vielleicht helfen Pflanzenjauche oder Schmirseifespritzungen.
Und ganz generell: Sobald es mal wieder kräftig geregnet hat, ist der ganze sog. „Blatthonig“ wegespült und auch dann bleiben die Wespen weg.
Gruss, sama
Was auch noch interessant ist ist, dass an einigen Blättern im Baum seltsame Gebilde kleben mit denen ich auch nichts anfangen kann. Gehören die zu den Wespen oder ist das etwas Anderes?
![IMG_1983[1]](https://www.wer-weiss-was.de/uploads/default/31125/b385b96031e4d10a.JPG "IMG_1983[1]")
Ohne Bild geht das nicht. Wahrscheinlich sind es Bienen.
Servus,
Honigbienen sind nicht deutlich schmaler als Vespula vulgaris, eher im Gegenteil.
Außerdem treten sie in so großer Zahl nur an blühenden Bäumen (oder als Schwarm, das ist aber dann klar erkennbar) auf.
Wegen der Ähnlichkeit der Zeichnung des Hinterleibs mit Vespula vulgaris und dem häufigen Vorkommen in der Nähe von Häusern und Gärten tippe ich auf Polistes dominula,
Allerdings hat Barbara durchaus Recht - es können auch alle möglichen andere Arten einheimischer Wespen sein.
Freilich ist den staatenbildenden einheimischen Wespen gemeinsam, dass sie sich nur in unmittelbarer Nähe ihres Nestes verteidigen. Es würde also für eine Einschätzung des Risikos für das Kind ausreichen, wenn man feststellt, ob sich das Nest in dem Baum befindet oder ob er aus anderem Grund (Läuse? Honigtau? Große Zahl von Pflaumenwicklern beschädigter Früchte?) angeflogen wird.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
Sind die Zwetschgen denn schon überrreif oder krank, oder warum summt es da? Ich nehme nicht an, dass da ein Nest ist, sonst hättest du das wohl geschrieben
Anhand der Form des gelben Flecks auf der Stirn kann man Wespen sehr gut identifizieren. http://www.aktion-wespenschutz.de/Wespenarten/Wespenarten.HTM
Wenn die Wespen oben im Baum sind und das Kind Abstand hält, sollte eigentlich nichts passieren. Wichtig ist, dass es in der Nähe des Baums nichts isst und lernt, ruhig zu bleiben (und auch aufhört zu reden und den Mund schliesst), wenn eine Wespe um es herumschwirrt. Wildes Fuchteln lösst bei Wespen Panik aus und sie werden angriffig.
Als Enkelin ein es Imkern weiss ich, das ein Kind mit drei Jahren das schon sehr gut lernen kann.
Jedoch kenne ich keinen Imker, der sich mit den einzelnen Wespenarten auskennt.
Anders als Bienen, die wenn erst mal eine gestochen hat durch den Geruch des Bienengifts alarmiert werden und dann ggf. richtig wütend werden können (deshalb immer gleich abspülen), kommen „Rudelangriffe“ bei Wespen abseits ihres Nestes eigentlich nicht vor.
Interessant wäre wirklich, warum die Wespen da sind - wenn man diese Nahrungsquelle beseitigt, verschwinden auch die Wespen.
Gruss, Sama
![IMG_1977[1]](https://www.wer-weiss-was.de/uploads/default/31124/b003d93614af9604.JPG "IMG_1977[1]")
Hallo Zusammen,
zunächst einmal vielen Dank für die vielen Antworten. Ich dachte eigentlich ich hätte ein Foto hochgeladen aber irgendwie scheint das nicht funktioniert zu haben. Nun liefere ich nach. Wie bereits oben geschrieben sind die Tiere ca. 2 cm lang.
Ein Nest kann ich nirgendwo entdecken und bei der Menge Wespen müsste es eigentlich gut zu finden sein. Ich vermute sie sind entweder wegen Läusen da oder wegen irgend einer Aussonderung der Blätter. Da noch keine Zwetschgen am Baum sind fallen überreife Früchte aus.
Es ist auch nicht das erste Jahr in dem sie sich um den Baum tummeln. Letztes Jahr waren sie auch schon da, nur hatten wir da unseren Kleinen noch sicherer im Griff. Bisher hat es auch noch nie einen Angriff gegeben, selbst wenn man sich relativ nahe und schnell am Baum vorbeidrückt. Sie nehme nahezu keine Kenntnis von einem und scheinen echt friedlich zu sein. Aber irgendwann ist ja bekanntlich immer das erste Mal und da sollte es nicht unbedingt den Kurzen treffen.
Evtl. gibt es ja auch Wespen welche überhaupt nicht auf Menschen gehen oder welche die überhaupt nicht stechen können (?) und genau um solche handelt es sich hier. Ich kenne mich überhaupt nicht aus und hoffe, dass das Foto neue Erkenntisse bringt.
Wie gesagt, auch jetzt schon herzlichen Dank für eure rege Teilnahme.