Wer kennt dieses Bild/den Maler

Hallo liebe Experten,

meine Nachbarin hat ein Bild, bei dem ein Freund von ihr meinte es könnte einiges wert sein.
Es soll angeblich mindestens 100 Jahre alt sein - aber ich habe bisher dazu nichts gefunden und auch die Signatur kann ich nicht entziffern.
Vielleicht kann mir jemand dazu weiterhelfen?

Hier die Fotos zum Bild:
http://www.begeg.net/bild1.jpg
http://www.begeg.net/bild2.jpg
http://www.begeg.net/bild3.jpg
http://www.begeg.net/bild4.jpg

Wenn jemand einschätzen möchte, wieviel das Bild in etwa wert sein könnte würde mir bzw meiner Nachbarin das auch schon weiterhelfen.

Vielen Dank
Grüße
Munich

Hallo,

Wenn jemand einschätzen möchte, wieviel das Bild in etwa wert
sein könnte würde mir bzw meiner Nachbarin das auch schon
weiterhelfen.

Hinweise zur Wertermittlung geben auch FAQ:2754 und FAQ:2671.

Gruß
Kreszenz

Hi.

Hier sind zwei Links für Gratiswertschätzung (Fotoeinsendung):

https://auctionata.de/kostenlose-schaetzung

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww…&

http://www.galerie-feddema.de/kostenlose-schaetzung…

Wenn jemand einschätzen möchte, wieviel das Bild in etwa wert
sein könnte würde mir bzw meiner Nachbarin das auch schon
weiterhelfen.

Ich persönlich schätze das (drittklassige) Teil auf max. 2000 Euro, es kommt natürlich auch auf den Bekanntheitsgrad des Künstlers an, dessen Signatur stellenweise hieroglypisch ist. Vermutlich ist er heute nur noch ein No-name. Stilistisch ist es eine impressionistische Aneignung niederländischer Seemalerei des 17. Jh., wie sie z.B. Ludolf Backhuysen praktizierte.

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww…

Ich drucke deine verlinkten Fotos aus und frage beim heutigen Citybummel in ein oder zwei Münchner Galerien, ob der Maler ihnen was sagt.

Chan

Vielen Dank für diese tolle Antwort und natürlich schon mal ein * für euch beide!
Ich werd morgen mal eines der Bilder dort hinschicken - ggf. hab ich auf der anderen Kamera noch eines, auf dem man alles besser erkennen kann, aber da muss ich eben erst nachsehen.

2000 € sind für meine Nachbarin definitiv viel Geld, das sie auch gut gebrauchen kann…
Von daher wäre es wirklich sehr schön, wenn es letztendlich darauf hinauslaufen sollte.

Viele Grüße
Munich

Servus,

obwohl das Stück keineswegs drittklassig ist, wird es eher in der Gegend 500 - 800 € anzusiedeln sein, weil zu höheren Preisen eben ein namhafter (d.h. heute noch mehr oder weniger bekannter) Künstler gehört.

Unter der Voraussetzung, dass es tatsächlich vom Ende des 19. Jahrhunderts stammt, wo es von Stil und Technik her gut hinpassen könnte.

Die Signierung irritiert aber - sie sieht aus, als stamme sie von jemandem, der als erste die lateinische Ausgangsschrift gelernt hat. Dann wäre das Bild trotz handwerklich guter und künstlerisch ordentlicher Ausführung so gut wie wertlos, weil es in den 1950er Jahren und folgenden nur noch ein Abklatsch von längst Durchgehecheltem wäre.

Die beiden Fotos des gesamten Bildes wirken in den Farben völlig unterschiedlich, man kann nicht beurteilen, ob das düstere oder das fast schrill strahlende Foto näher bei der Wirklichkeit ist. Sollte das Bild tatsächlich kaum nachgedunkelt sein und in so leuchtendem Zinkoxidweiß strahlen, wäre es wohl wirklich aus einer Zeit, die alles, was Impressionismus heißt, schon lange hinter sich gelassen hatte.

Schöne Grüße

MM

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obwohl das Stück keineswegs drittklassig ist, wird es eher in
der Gegend 500 - 800 € anzusiedeln sein, weil zu höheren
Preisen eben ein namhafter (d.h. heute noch mehr oder weniger
bekannter) Künstler gehört.

vielleicht ist es ja zufällig das Pseudonym von Picasso - „J. Zuny“ (oder so ähnlich)
nicht? *lach* naja - mal sehen… auch 500-800 € wären nicht schlecht…

Die Signierung irritiert aber - sie sieht aus, als stamme sie
von jemandem, der als erste die lateinische Ausgangsschrift
gelernt hat. Dann wäre das Bild trotz handwerklich guter und
künstlerisch ordentlicher Ausführung so gut wie wertlos, weil
es in den 1950er Jahren und folgenden nur noch ein Abklatsch
von längst Durchgehecheltem wäre.

das hier verstehe ich nicht so ganz…

Die beiden Fotos des gesamten Bildes wirken in den Farben
völlig unterschiedlich, man kann nicht beurteilen, ob das
düstere oder das fast schrill strahlende Foto näher bei der
Wirklichkeit ist. Sollte das Bild tatsächlich kaum
nachgedunkelt sein und in so leuchtendem Zinkoxidweiß
strahlen, wäre es wohl wirklich aus einer Zeit, die alles, was
Impressionismus heißt, schon lange hinter sich gelassen hatte.

was wäre denn besser? dunkel, oder?
Von der erinnerung her würde ich sagen, dass das Bild one Blitz näher an der realität ist…
Aber ohne Blitz bekommt man in dem relativ dunklen Raum das Bild - insb. die schärfe nicht so eingefangen…

Vielen Dank derweil auch Dir…
auch wenn ich hoffe, dass der Absatz mit „weitestgehend wertlos“ nicht zutrifft :smile:

Grüße
Munich

Servus,

das hier verstehe ich nicht so ganz…

Leute, die als erste Schreibschrift deutsche Kurrentschrift gelernt hatten, hatten einen anderen Duktus in der Signierung. Das ist allerdings kein striktes Kriterium, weil es im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts auch Leute gab, die handschriftlich französische oder lateinische Schrift benutzten.

Wenn der Maler in Deutschland von vornherein lateinische Ausgangsschrift gelernt hat, ist er ältestens Jahrgang 1932, d.h. das Bild aus den 1950er Jahren oder später. Eine Art Allerweltsimpressionismus wurde damals (bis heute) noch gemalt, aber künstlerisch haben impressionistische Stücke nur eine Bedeutung, wenn sie nicht sechzig und mehr Jahre nach der Epoche entstanden sind, deren Stil sie nachahmen.

Schöne Grüße

MM

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Kunst oder Kitsch?
Hi.

obwohl das Stück keineswegs drittklassig ist,

Kommt drauf an, wo man die erste Klasse ansetzt. Ich würde sie „internationale Spitzenklasse“ nennen. Darunter kommen die Werke, welche technisch sehr gut ausgeführt , künstlerisch aber zweitrangig sind (dennoch interessant und nicht kitschig). Als drittklassig würde ich Bilder bezeichnen, die - aus diesem oder jenen Grund - als gutgemachter Kitsch gelten können, z.B. das in diesem Thread in Rede stehende. Für kitschig halte ich es wegen der Unausgegorenheit der Bildstimmung - Licht und Wetter deuten eine Dramatik an, die von der Komposition und den gegenständlichen Motiven her nicht eingelöst wird. Nicht nur, dass die Motive (Schiffe) sehr symmetrisch verteilt sind, die Bildmitte wird sogar betont durch zwei aus den Wellen herausragende Holzpfähle, welche die Asymmetrie der Bildmotive, was deren Größe im Bild betrifft, dadurch kompensieren sollen, dass der linke Pfahl größer ist als der rechte, während das linke Schiff kleiner erscheint als die beiden rechten. Ich betone dieses Detail, weil es allzu berechnend wirkt und die Natürlichkeit der Szene arg beeinträchtigt. Auch der rote Farbtupfer am Bug des größeren rechten Schiffes erscheint allzu kalkuliert und beruht auf der malerischen Regel, dass Rot die Nähe zum Betrachter betont, außerdem soll er wohl komplementär zu den Grüntönen im Wasser wirken, was aber - jedenfalls auf dem Foto - eher unschön rüberkommt. Ganz allgemein steht die relative Bravheit der Komposition im Widerspruch zum schon erwähnten dramatischen Anspruch, deswegen halte ich das Bild für kitschig und - bestenfalls - drittklassig.

Möglicherweise wirkt das Originalgemälde aber eindrucksvoller. Ich kann nur vom Foto ausgehen.

wird es eher in
der Gegend 500 - 800 € anzusiedeln sein, weil zu höheren
Preisen eben ein namhafter (d.h. heute noch mehr oder weniger
bekannter) Künstler gehört.

Mit der Formel „max. 2000 Euro“ schloss ich die Möglichkeit einer gewissen Bekanntheit des Malers schon ein. Natürlich liegt die theoretische Untergrenze, falls der Maler unbekannt ist, deutlich unter 1000 Euro, das ist klar. Da die beiden von mir anvisierten Auktionshäuser in der Münchner City dichtgemacht haben, schaute ich nur in einen Antiquitätenladen rein, wo die Inhaberin anhand eines SW-Ausdrucks spontan meinte, der Wert könne, je nach Zustand und Qualität des Originals, „zwischen 120 und 2500 Euro“ liegen, das ließe sich nur anhand des Originals beurteilen.

Sollte das Bild tatsächlich kaum
nachgedunkelt sein und in so leuchtendem Zinkoxidweiß
strahlen, wäre es wohl wirklich aus einer Zeit, die alles, was
Impressionismus heißt, schon lange hinter sich gelassen hatte.

Die Pinselführung und die bunten Reflexe auf den Wellen wirken eindeutig impressionistisch, die Bildstimmung hingegen ist klassisch-niederländisch düster gehalten. Auch dieser Mischmasch ist für mich, jedenfalls in dieser Realisierung, ein Indiz für Kitsch.

[…]

Chan

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Möglicherweise wirkt das Originalgemälde aber eindrucksvoller.
Ich kann nur vom Foto ausgehen.

ich bin dafür zu sehr Laie um das zu beurteilen :smile:

Mit der Formel „max. 2000 Euro“ schloss ich die Möglichkeit
einer gewissen Bekanntheit des Malers schon ein. Natürlich
liegt die theoretische Untergrenze, falls der Maler unbekannt
ist, deutlich unter 1000 Euro, das ist klar. Da die beiden von
mir anvisierten Auktionshäuser in der Münchner City
dichtgemacht haben, schaute ich nur in einen Antiquitätenladen
rein, wo die Inhaberin anhand eines SW-Ausdrucks spontan
meinte, der Wert könne, je nach Zustand und Qualität des
Originals, „zwischen 120 und 2500 Euro“ liegen, das ließe sich
nur anhand des Originals beurteilen.

nachdem sowohl ich, als auch meine Nachbarin in München wohnen wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir Adressen oder Namen des Ladens bzw Auktionshaus nennen könntest, wo man mal mit dem Original vorbeischauen könnte…
Als Laie weiß man halt nie so recht, ob man nicht übers Ohr gehauen wird…

Vielen Dank aber auch nochmal für diese Antwort und die Recherche vor Ort!

Viele Grüße
Munich

Hallo,

könntest Du mal ein Bild der Rückseite des Bildes posten?

VG

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