Hallo,
Also das Gerät steht im ersten Bild auf seinen Beinen (Ständer). Das Bild sollte eigentlich das ganze sein. Ich lade es noch einmal hoch.
Ha! Dieses Mal hats geklappt.
Hinten befindet sich eine lange hohle Hülse (mit Gewinde). Solches ist mir von antiken Maschinen als Fettpresse für Lager bekannt.
Man sieht gut vorne am Rad die „Mimik“ um überschüssiges Material abzustreifen. Der kleine Messinghebel kann ans Rad justiert werden und hat mittig einen Spalt, der das Markierrad überlappt.
Die gesamte Hülse ist hohl. Es ist nichts weiter innen drin. Leider auch keine Reste vom ursprünglichen Material. Dieses könnte Kreide-ähnlich, Wachs oder Kleber gewesen sein.
Die alten Klebstoffe im Buchbinderhandwerk waren z.B. Knochenleim (wasserbasiert, ähnlich wie Gelatine). Der mußte zur Verarbeitung erhitzt werden, vielleicht der Grund, warum das Gerät aus Messing ist.
Zur Arbeit wird das Gerät vermutlich mit dem Rad voran kopfüber benutzt, so daß die „Füße“ oben aus den Fingern herausschauen. Jedenfalls ist es so sehr handlich.
Allerdings scheint mir die Verwendung für Kleber unrealistisch, da das Rad recht schmal (ca. 3 mm) und schräg geriffelt ist. Die Hardcover von Büchern, also hier die innere Kante des Umschlagmateriales, ist ca 10 mm breit. Das wäre recht uneffektiv.
Wie gesagt, die Firma gibt es noch, aber niemand konnte etwas zu dem Gerät sagen. Vielleicht ist jemand Restaurateur???
Gruß
Henry