Hallo,
Die ganze abendländische Wissenschaft entstand durch die
Philosophie der Antike.
Nö. Durch die konsequente Weiterentwicklung derselben. Im Gegenteil wurde die gesamte Wissenschaft damit gebremst, dass (kirchlicherseits) behauptet wurde, die alten Griechen hätten schon alles gewusst und deshalb seien keine neuen Erkenntnisse mehr möglich.
Nach der Logik Deines obigen Satzes könntest Du sonst auch sagen:
„die ganze abendländische Wissenschaft entstand durch die Philosophie der Steinzeit.“ Oder etwas beliebiges noch älteres.
Gruß
loderunner
Hi,
nein, für mein Verständnis hat die Philosophie gerade eine notwendige Distanz zur Religion, die gerade auf die Antike zurückgeht. Im Großen und Ganzen ist richtig, dass sich natürlich die Wissenschaft weiter entwickelt hat, über die ursprüngliche Philosophie hinaus, das ist unbestritten.
Ich will ein Grundsatzproblem der modernen Philosophie klar machen: Die Dialektik der VERNUNFT ist zum Beispiel nach dem französischen Philosophen Auguste Comte, der Lehrer war am Polytechnikum in Paris, Folgende:
Ursprünglich hat in sämtlichen Naturvölkern die Religion das Wissen für die Sippe, die Stämme, die Kulturen bereitgestellt, zum Nutzen des größtmöglichen Vorteils des Überlebens: Vom Totem bis zu den heutigen Weltreligionen.
Auguste Comte sieht die Geschichte der Menschheitsentwicklung nach einer „Dreistufentheorie“, wonach das Wissen, das zuvor ausschließlich nur der Religion vorbehalten war, durch die Philosophie vor ca. 2500 Jahren überrundet wurde, in Bezug auf die Zunahme der menschlichen Vernunft, dass aber dann seit Galiei, Newton und Descates im 19. Jahrhundert, die Philosophie durch die Wissenschaft an Zunahme von Wissen überrundet wurde…
Auguste Comte (1798 - 1857) gilt als Hauptvertreter des wissenschaftlichen Positivismus (sein Hauptwerk „Rede über den Geist des Positivismus“, Felix Meiner Verlag, 1994), der später von dem englischen Philosophen John Stuart Mill und dem amerikanischen Philosophen William James zum Utilitarismus und Pragmatismus erweiter wurde.
Nach Auguste Comte sollte es in der Zukunft also keine Religion und keine Philosophie mehr geben, sondern nur noch eine Wissenschaft vom Menschen. Im Original schreibt Auguste Comte: „Man darf sich dann… nur noch eine einzige Wissenschaft denken, die Wissenschaft vom Menschen…“
Damit hätte sich die Philosophie nach Auguste Comte ja selber überwunden. Deshalb gehe ich noch einen Schritt weiter als Auguste Comte. Angesichts der vorherrschenden mechanistischen Metaphysik der Naturwissenschaften sollte meiner Ansicht nach die Philosophie einen weiteren Schritt wagen und jetzt über die WISSENSCHAFT hinaus gehen. Darum geht es mir im Endeffekt, weil ich glaube, dass die Wissenschaft die Philosophie in ihrem freien Denken behindert und nur auf ein mechanistisches Welt- und Menschenbild begrenzt.
Das wäre aber meiner Meinung nach für die Zukunft der Philosophie fatal. Kürzlich warf der bekannte englische Physiker Professor Stephen Hawking der Philosophie vor, sie sei „tot“ (wörtlich), denn sie hätte es versäumt, sich den neuen Erkenntnissen der Physik anzupassen. Das stimmt ganz und gar nicht. Die Philosophie kann jederzeit das Wissen aller Wissenschaften in ihr eigens Denken integrieren und dennoch darüber hinaus denken, sie lässt sich nur nicht ausschließlich auf die WISSENSCHAFT reduzieren.
Gruß
C.
Gruß
C.
sollte man es sich nicht machen.
Ich meinte:
Autoren und Werke aus der griechischen Antike, wenn es genehm wäre: mit Stellenangabe (vgl. mein voriges Posting), aus der deine Behauptungen doch zu belegen sein müssten. „Ad fontes“ ist die Devise, nicht „zum Second-hand-shop“!
H.
Ps: Wieso passt du immer, wenn es konkret werden sollte?
Hallo,
französischen Philosophen Auguste Comte, der Lehrer war am
Polytechnikum in Paris, Folgende:…
was genau hat das denn mit Deiner Aussage und meiner Erwiderung zu tun? Zählst Du den zur Antike?
Gruß
loderunner