Wer macht noch analoge Abzüge von Kleinbildfilmen?

Moin,

irgendwie habe ich das Gefühl, das eine gewisse Drogerie-Ketten (vielleicht auch nur einzelne Filialen) von Kleinbildfilmen keine echten, fotografischen Abzüge mehr machen, sondern die Fotos nur noch ausgedruckt werden. Gibt es dafür Belege/gleiche Meinungen?

Wie bzw bei welchem Anbieter kann man denn sicher gehen, dass dies nicht geschieht?

Dank und Grüße,
J~

Hallo!

Richtige analoge Abzüge macht kein kommerzieller Anbieter mehr. Es wird gescannt und dann (analog) ausbelichtet. Gute Qualität gibts trotzdem, aber nicht mehr im Großlabor, dort kriegt man verpixelten Scheiß. Das ganze dann meistens auch noch mit aufgedrehten Farben und völlig überschärft. Wenn du gute Abzüge willst, musst du z.B. zu Photostudio 13 gehen, da gibts Qualität, aber um dementsprechend höhere Preise.

Das gilt jetzt für Farbe. SW gibts auf echtem SW-Papier direkt bei Harman (Ilford).

Natürlich kann man sich echte analoge Vergrößerungen händisch in manchen Labors machen lassen, aber das ist dann eine ganz andere Preisklasse.

Sonst hilft nur selbst machen. Es ist auch in Farbe schön wieder mal ein Foto ganz ohne Pixel zu sehen.

Gruß
Tom

Moin Tom,

Richtige analoge Abzüge macht kein kommerzieller Anbieter
mehr. Es wird gescannt und dann (analog) ausbelichtet.

das ist schade und ich finde, man sollte als Kunde wenigstens deutlich darauf hingewiesen werden.
Aber wenigstens weiß ich nun, dass ich mich nicht getäuscht habe seit ich das vor vielleicht einem knappen Jahr festgestellt habe. Seit dem sehen die Abzüge irgendwie anders aus. Ja genau, verpixelt. Aber am Anfang konnte ich das noch nicht ganz einordnen. Da auch die Kamera gewechselt wurde, hatte ich diese zuerst in Verdacht.

Gute
Qualität gibts trotzdem, aber nicht mehr im Großlabor, dort
kriegt man verpixelten Scheiß.

Das triffts ziemlich genau :smile:

Das ganze dann meistens auch
noch mit aufgedrehten Farben und völlig überschärft.

Das liest sich auf der Webseite so: „bei uns bedeutet Bildkorrektur mehr als nur die Entfernung roter Augen“.
Kann man das im Drogeriemarkt eigentlich abwählen? Muss ich mal drauf achten.

Wenn du
gute Abzüge willst, musst du z.B. zu Photostudio 13 gehen, da
gibts Qualität, aber um dementsprechend höhere Preise.

Was hat denn „dementsprechend“ für eine Hausnummer? €5.- / €15.- / €25.- je Kleinbildfilm mit 36 Abzügen?
Die haben ja leider nicht mal eine Preisliste online, da schwant mir schlimmes. Ob die auch nur 1-2 Filme/Monat akzeptieren?

Trotzdem vielen Dank für deine Antwort, die hilft schon mal sehr!

VG
J~

Nachgehakt
Hallo!

Richtige analoge Abzüge macht kein kommerzieller Anbieter
mehr. Es wird gescannt und dann (analog) ausbelichtet.

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Du meinst doch bestimmt damit, dass der Negativ-Film zunächst fotochemisch entwickelt wird (sonst gibt es ja nix zum Scannen). Dann wird das Negativ gescannt … und dann? Wenn der Abzug analog ausbelichtet würde - wie Du schreibst - verstehe ich nicht, wozu das Negativ gescannt wird. Oder meinst Du damit, dass das Fotopapier mit einer Art Beamer belichtet und anschließend wieder fotochemisch entwickelt wird?

Dann noch eine Nachfrage zum Thema „Großlabor“: Meinst Du, dass die Qualität bei Großlabors signifikant schlechter geworden ist gegenüber den guten alten Analog-Zeiten oder dass das, was schon immer schlecht war, schlecht geblieben ist? (Es könnte ja sein, dass Du einfach viel höhere Ansprüche an das Labor stellst als ein Otto-Normalverbraucher).

Schließlich zum Thema Schwarz-Weiß: Vielleicht erinnerst Du Dich daran, wir hatten es davon schon einmal vor ein paar Monaten. Inzwischen bin ich um ein paar Erfahrungen reicher. (Ganz nebenbei: Aus purer Dickköpfigkeit hatte ich Euch das mit den Lichtdichtungen damals nicht geglaubt. Das wird schon nicht so schlimm sein - meinte ich… Wie gesagt: Ich bin um ein paar Erfahrungen reicher :wink:)

Von Dir (und ich glaube von PITA) wurde mir dringend ans Herz gelegt, entweder nur chromogene Schwarzweiß-Filme zu verwenden oder die Filme nur direkt bei Ilford entwickeln zu lassen. Nun hatte ich halt schon die Standard-SW-Filme (Ilford FP4) und wollte sie nicht extra aufwendig einschicken. Also brachte ich sie zum Fotografen, der die Filme in einem anderen Labor entwickeln ließ und davon selbst von Hand die Abzüge machte. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Einen weiteren Film hatte ich (nur zum Test) bei dm entwickeln lassen. Das Ergebnis war zwar nicht so gut wie bei dem Fotografen, aber auch nicht katastrophal schlecht. Worin würde sich denn Deiner Meinung nach das „schlechte“ Ergebnis eines Großlabors äußern? Die meisten „Fehler“ meiner letzten Ergebnisse würde ich größtenteils auf mich schieben (verwackelt, falsche Motivwahl, …), nicht auf den Entwicklungsprozess.

Bei zwei Dingen bin ich mir jedoch nicht sicher:

  • Himmel zu „weiß“ und strukturlos. Dazu hatte ich gelesen, dass das Himmelblauf auf den Schwarzweißfilm einen stärkeren Einfluss hat als auf das menschliche Auge und dass man diesen Fehler durch die Verwendung eines Farbfilters verhindern kann. Ich werde mal in Zukunft mit einem Orange-Filter experimentieren. Oder meinst Du dass dieser Fehler bei einer Entwicklung durch Spezialisten nicht aufgetreten wäre?
  • Bei einigen Bildern: extreme Kontraste. Konkret fiel mir das auf bei Kreidefelsen auf Rügen mit Bäumen. Natürlich ist der Kontrast schon in der Natur sehr groß. Die Felsen leuchten ja förmlich in der Sonne. Auf den Bildern ist teilweise in den Felsen kaum noch eine Struktur erkennbar, die Bäume sind relativ dunkel. Der Kontrast erscheint im SW-Bild stärker als in der Natur. (Ich bin mir schon bewusst, dass der SW-Film andere Kontraste sieht als das menschliche Auge und dass ich als Anfänger erst noch lernen muss, einen Blick dafür zu kriegen).

Nun bin ich mir nicht sicher, wie man das hätte vermeiden können:

  1. Klar: Nicht in der Mittagssonne, sondern früh morgens oder spät abends fotografieren. Aber man kann sich den Zeitpunkt des Fotos ja nicht immer aussuchen…
  2. Bewusst unterbelichten: Dann wären die Felsen vielleicht besser rausgekommen, aber ich fürchte, dass die Bäume dann nur noch schwarz gewesen wären.
  3. Irgendwelche Filter verwenden???
  4. Oder lag es doch am Labor? (Allerdings zeigen Bilder, die bei einfacheren Lichtverhältnissen fotografiert wurden wie gesagt durchaus gute Ergebnisse).

Michael

Hi

Worin würde sich denn Deiner Meinung
nach das „schlechte“ Ergebnis eines Großlabors äußern? Die
meisten „Fehler“ meiner letzten Ergebnisse würde ich
größtenteils auf mich schieben (verwackelt, falsche Motivwahl,
…), nicht auf den Entwicklungsprozess.

Ich gebe nicht mehr zu Grosslabors (gibt ja nur noch 2 oder 3 wenn überhaupt) weil die Qualität nicht konstant ist. Und, E6, weil die entwicklungszeiten elend lang sind. Und, weil nicht mehr ständig E6 entwickelt wird. Wenn an einem Tag ne Maschine für e6 klar gemacht wird, hat’s am Anfang schlimme Ergebnisse, dann ne weile gute, am Ende hundige. Wenn ein Chemiebestand ständig regeneriert wird hat man konstante Ergebnisse, das ist in den grosslabors bei E6 nicht mehr der Fall. Ich hab keine Lust mehr auf Glücksspiele… ich schicke meine Filme in die mittlerweile wieder häufigen Fachlabore.

ich kann aus Erfahrung empfehlen:

http://www.open-eyes-hamburg.de/
http://www.diaentwicklung.de/

Hallo!

Wenn an einem Tag ne Maschine
für e6 klar gemacht wird, hat’s am Anfang schlimme Ergebnisse,
dann ne weile gute, am Ende hundige.

Nochmal: Was meinst Du mit „schlecht“? Wodurch macht sich das bemerkbar? Werden die Bilder unter- oder überbelichtet, Kontrast zu weich oder zu hart, Korn zu fein oder zu grob, unscharf, fleckig, …? (Was weiß ich, was alles schiefgehen kann.)

Michael

Hallo!

Wenn du auf der HP von Photostudio 13 schaust, dann stehen dort Preise. Es gibt aber auch noch ein paar andere Anbieter, in Deutschland hab ich da nicht so den Überblick.

Gruß
Tom

Hallo!

Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Du meinst doch
bestimmt damit, dass der Negativ-Film zunächst fotochemisch
entwickelt wird (sonst gibt es ja nix zum Scannen). Dann wird
das Negativ gescannt … und dann? Wenn der Abzug analog
ausbelichtet würde - wie Du schreibst - verstehe ich nicht,
wozu das Negativ gescannt wird. Oder meinst Du damit, dass das
Fotopapier mit einer Art Beamer belichtet und anschließend
wieder fotochemisch entwickelt wird?

Ja so ungefähr, das sind Laserbelichter mit denen das geht. Ausbelichtet wird ganz normal auf RA4 Farbnegativpapier, das man im Prinzip auch selbst in der Dunkelkammer verwenden kann. Die Ironie bei der Sache ist ja deshalb die, dass Farbpapier billiger ist als SW-Papier.

Dann noch eine Nachfrage zum Thema „Großlabor“: Meinst Du,
dass die Qualität bei Großlabors signifikant schlechter
geworden ist gegenüber den guten alten Analog-Zeiten oder dass
das, was schon immer schlecht war, schlecht geblieben ist? (Es
könnte ja sein, dass Du einfach viel höhere Ansprüche an das
Labor stellst als ein Otto-Normalverbraucher).

Sie ist signifikant schlechter geworden. Man braucht sich nur Fotos aus den 80er oder frühen 90er Jahren ansehen. Da staunt man vor Qualität.

Schließlich zum Thema Schwarz-Weiß: Vielleicht erinnerst Du
Dich daran, wir hatten es davon schon einmal vor ein paar
Monaten. Inzwischen bin ich um ein paar Erfahrungen reicher.
(Ganz nebenbei: Aus purer Dickköpfigkeit hatte ich Euch das
mit den Lichtdichtungen damals nicht geglaubt. Das wird schon
nicht so schlimm sein - meinte ich… Wie gesagt: Ich bin um
ein paar Erfahrungen reicher :wink:)

Von Dir (und ich glaube von PITA) wurde mir dringend ans Herz
gelegt, entweder nur chromogene Schwarzweiß-Filme zu verwenden
oder die Filme nur direkt bei Ilford entwickeln zu lassen. Nun
hatte ich halt schon die Standard-SW-Filme (Ilford FP4) und
wollte sie nicht extra aufwendig einschicken. Also brachte ich
sie zum Fotografen, der die Filme in einem anderen Labor
entwickeln ließ und davon selbst von Hand die Abzüge machte.
Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Einen weiteren Film hatte
ich (nur zum Test) bei dm entwickeln lassen. Das Ergebnis war
zwar nicht so gut wie bei dem Fotografen, aber auch nicht
katastrophal schlecht. Worin würde sich denn Deiner Meinung
nach das „schlechte“ Ergebnis eines Großlabors äußern?

Glaubst du wirklich, dass der Fotograf die Fotos händisch ausbelichtet hat? Das ist nämlich kaum leistbar. Frag ihn mal, was er für ein Papier verwendet hat…

Großlaborergebnisse sind erstens oft Zufall bei SW und zweitens ist auch das was am Foto herauskommt Zufall. Das fällt aber nicht unbedingt auf, solange man nicht weiß, was man aus einem Negativ alles machen kann.

Die
meisten „Fehler“ meiner letzten Ergebnisse würde ich
größtenteils auf mich schieben (verwackelt, falsche Motivwahl,
…), nicht auf den Entwicklungsprozess.

Das sind aber andere Fehler.

Bei zwei Dingen bin ich mir jedoch nicht sicher:

  • Himmel zu „weiß“ und strukturlos. Dazu hatte ich gelesen,
    dass das Himmelblauf auf den Schwarzweißfilm einen stärkeren
    Einfluss hat als auf das menschliche Auge und dass man diesen
    Fehler durch die Verwendung eines Farbfilters verhindern kann.

Korrekt, denn ein SW Film ist auf blau stärker empfindlich. Gelbfilter wäre so ein Standardfilter, der das ausgleicht. D.h. aber nicht, dass es unbedingt ein Fehler ist, denn der Belichtungsspielraum eines Films ist größer als der eines Fotopapiers. D.h. du müsstest zuerst einmal am Negativ schauen, ob da der Himmel auch rein weiß ist (bzw. schwarz am Negativ…) Wenns am Negativ drauf ist, aber nicht am Foto, dann liegts am Vergrößern.

Ich werde mal in Zukunft mit einem Orange-Filter
experimentieren. Oder meinst Du dass dieser Fehler bei einer
Entwicklung durch Spezialisten nicht aufgetreten wäre?

Kann man so nicht sagen. Kann sein, muss nicht sein.

  • Bei einigen Bildern: extreme Kontraste. Konkret fiel mir das
    auf bei Kreidefelsen auf Rügen mit Bäumen. Natürlich ist der
    Kontrast schon in der Natur sehr groß. Die Felsen leuchten ja
    förmlich in der Sonne. Auf den Bildern ist teilweise in den
    Felsen kaum noch eine Struktur erkennbar, die Bäume sind
    relativ dunkel. Der Kontrast erscheint im SW-Bild stärker als
    in der Natur. (Ich bin mir schon bewusst, dass der SW-Film
    andere Kontraste sieht als das menschliche Auge und dass ich
    als Anfänger erst noch lernen muss, einen Blick dafür zu
    kriegen).

Das kann ebenso wieder am Film als auch am Vergrößern als auch am Fotografieren liegen. Wenn die Kontraste in der Natur sehr groß sind, dann verlangt das (tendenziell) stärkere Belichtung und kürzere Entwicklung (der FP4 ist da aber sehr tolerant). Beim Vergrößern muss man manchmal durch Abwedeln und Nachbelichten die Kontraste anpassen.

Nun bin ich mir nicht sicher, wie man das hätte vermeiden

können:

  1. Klar: Nicht in der Mittagssonne, sondern früh morgens oder
    spät abends fotografieren. Aber man kann sich den Zeitpunkt
    des Fotos ja nicht immer aussuchen…
  2. Bewusst unterbelichten: Dann wären die Felsen vielleicht
    besser rausgekommen, aber ich fürchte, dass die Bäume dann nur
    noch schwarz gewesen wären.

…Unterbelichtung müsste man durch längere Entwicklung ausgleichen. Das führt dazu, dass die Schatten nicht mehr durchzeichnet sind und der Kontrast steigt. Also wenn es nach allgemeinen Regeln geht, ist das genau verkehrt.

  1. Irgendwelche Filter verwenden???
  2. Oder lag es doch am Labor? (Allerdings zeigen Bilder, die
    bei einfacheren Lichtverhältnissen fotografiert wurden wie
    gesagt durchaus gute Ergebnisse).

Alles was automatisiert ist, geht nur für standardisierte Fälle. Alles andere musst du irgendwie händisch machen. Das ist analog wie digital nicht anders. Ein Computer kann nicht denken.

Gruß
Tom

2 Like

Hallo!

Meistens sind es flaue und ausgeblichene Ergebnisse, die man kriegt, wenn so eine uralte E6 Suppe verwendet wird. Hab ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht.

Gruß
Tom

schlecht ist nicht richtig, da gibt es eine grosse Bandbreite an auftretenden fehlern… alles was NICHT richtig ist ist schlecht. Soll ich dir jetzt jeden Auftrag der mies war beschreiben? Das ist kaum möglich. Die Grosslabore werden immer schlechter, da spielt die Qualität rein, die schlechte Konstanz der Entwicklungsergebnisse aufgrund mieser Chemie und schlechtem Wartungsszustand der Technik (und ev. Personal?), Totalverluste, falsch ausgeführte Aufträge, lange Laufzeiten und zig andere Dinge…

Und bei Diafilmen ist nur richtig richtig. Wenn die Chemie nicht stimmt ist der Film im Eimer. Only one chance.

1 Like

Hallo!

Sie ist signifikant schlechter geworden. Man braucht sich nur
Fotos aus den 80er oder frühen 90er Jahren ansehen. Da staunt
man vor Qualität.

Interessant - und schade. Dass es früher schon ausgezeichnete Fotos gab (und ich meine durchaus sehr viel früher), ist ja einer der Gründe (neben anderen), der mich zur Analogtechnik zurückgebracht hat. Es fasziniert mich einfach immer, was ohne Digitaltechnik für Leistungen vollbracht wurden - ganz unabhängig von der Fotografie. Ich finde z. B. auch wahnsinnig spannend, dass Menschen früher mit Karte und Kompass (statt GPS) hervorragend navigieren konnten, dass eine Vinyl-Schallplatte auch keine schlechtere Klangqualität hat als eine CD, dass ein gedrucker Brockhaus von 1900 das damalige Wissen ebenso gut zusammen fasste, wie heute die Wikipedia, … usw. Und das hat nichts mit romantischer Nostalgie zu tun! Ich weiß die Vorzüge des digitalen Zeitalters durchaus zu schätzen.

Insofern finde ich es auch schade, dass eine an und für sich ausgereifte Technik verloren geht - und ich hoffe, dass die Fans - ähnlich wie bei der Vinyl-Schallplatte - die Technik noch lange am Leben erhalten. Und mit „Leben“ meine ich eben keine Nostalgie-Veranstaltungen a la Eisenbahnromantik. (Nichts gegen Eisenbahner! …)

Glaubst du wirklich, dass der Fotograf die Fotos händisch
ausbelichtet hat? Das ist nämlich kaum leistbar. Frag ihn mal,
was er für ein Papier verwendet hat…

Er sagte ziemlich wörtlich zu mir: „Die Filme schicken wir ein und die Abzüge machen wir dann selbst.“ Natürlich habe ich ihm da nicht über die Schulter geschaut und weiß daher auch nicht direkt was „… machen wir dann selbst …“ tatsächlich bedeutet.

Aber bis jetzt bin ich mit den Ergebnissen zufrieden und werde ihm mal weiter vertrauen.

D.h. aber nicht, dass es unbedingt ein Fehler ist, denn der
Belichtungsspielraum eines Films ist größer als der eines
Fotopapiers. D.h. du müsstest zuerst einmal am Negativ
schauen, ob da der Himmel auch rein weiß ist (bzw. schwarz am
Negativ…) Wenns am Negativ drauf ist, aber nicht am Foto,
dann liegts am Vergrößern.

Danke für den Tipp: Der Himmel ist auf den Negativen tatsächlich sehr schwarz und sehr gleichmäßig. Dann ist es logisch, dass auf den Abzügen dieser flache, weiße Himmel zustande kommt. Es lag in diesem Fall also wohl tatsächlich am Objekt bzw. am Fotografieren.

Wenn die Kontraste in der Natur sehr
groß sind, dann verlangt das (tendenziell) stärkere Belichtung
und kürzere Entwicklung (der FP4 ist da aber sehr tolerant).
Beim Vergrößern muss man manchmal durch Abwedeln und
Nachbelichten die Kontraste anpassen.

Vielen Dank dafür! Das war der wichtigste Tipp, denn da hast Du einen Denkfehler meinerseits beseitigt.

Leider hör’ ich da zwischen den Zeilen immer raus: Am besten, man geht selbst in die Dunkelkammer. Und das will ich eigentlich nicht anfangen. Ich will die Zeit dafür nicht aufbringen und ich fürchte, dass ich einfach zu viel Erfahrung sammeln müsste, bis meine eigenen Ergebnisse tatsächlich brauchbar sind. Abgesehen wär’s bei mir zu Hause auch mit dem Platz schwierig.

Naja - danke auf jeden Fall für die wie immer sehr hilfreichen Antworten!

Michael

Hallo!

Das mit der Dunkelkammer kommt irgendwan mal von selbst :wink: Gerade bei der SW-Fotografie hat man halt einfach derart viele kreative Möglichkeiten wie sonst kaum. Das fängt bei der Filmbelichtung an, geht weiter über die Wahl des Entwicklers und die Zeit der Entwicklung. Und geht dann weiter mit unterschiedlichen Fotopapieren Baryt oder PE, kalt, neutral oder warm, ganz zu schweigen von den Möglichkeiten der Kontrastbeeinflussung, Belichtung, Ausschnitt, etc etc. Sonst mach mal mit jemandem, der eine DuKa hat, von einem guten Negativ eine Vergrößerung auf SW-Barytpapier und vergleiche das direkt mit einer Vergrößerung aus dem komerziellen Labor mittels Laserbelichtung auf Farbpapier…dann hast du auch bald deine DuKa.

Denk aber mal über folgende Alternative nach: von den Negativen, die dir sehr gut gefallen, lässt du gute hochqualitative Scans machen. Dann kannst du diese in Photoshop bearbeiten und mit einem guten Printer printen oder sonst auch ausbelichten. Wobei die hybride Variante aus meiner Sicht schwerer ist als die DuKa.

Ich sag aber mal so: Die Dunkelkammerarbeit ist technisch gesehen nicht besonders schwer. Der Unterschied zwischen der digitalen Dunkelkammer und der klassischen Dunkelkammer ist nicht unbedingt der, dass die digitale jetzt so viel leichter zu bedienen wäre. Auch Photoshop sollte man ordentlich bedienen können, sonst kommt der überschärfte und quietschbunte Mist aus dem Großlabor heraus. Der Unterschied liegt vor allem in der Hemmschwelle - am Computer traut sich jeder was, aber bei der DuKa nicht.

Dabei kann man ganz klar sagen: gute Vergrößerungen in der DuKa zu machen ist überhaupt nicht schwer. Die echte Hürde liegt dann zwischen gut und den wirklichen Meistern. Aber gute Vergrößerungen kriegt man relativ leicht hin.

Und von der Zeit her: wieviele Fotos sind denn wirklich so gut, dass es sich lohnt damit ernsthaft zu beschäftigen? Ich sags ganz ehrlich, ich bin froh wenn ich ein so ein Foto auf einem Film habe. Und den Rest habe ich dann entweder nur gescannt am Computer oder ich schicke die Scans in Großlabor. Nur die wenigen Fotos, die mich mehr ansprechen, mache ich dann selbst in der DuKa und das geht dann auch zeitlich.

Gruß
Tom

Hi,

Wenn du auf der HP von Photostudio 13 schaust, dann stehen
dort Preise.

also ich war auf http://www.photostudio13.de/ gewesen, ist das die Firma, die du meintest? Preise fand ich dort nicht, man kann sich aber eine Preisliste zuschicken lassen. Bevor ich die konkret frage hätte es ja sein können, dass hier jemand eine Größenordnung weiß.

Danke!
J~

Moin und danke,

http://www.open-eyes-hamburg.de/

ich lese dort lediglich von „prints“. Das sind Ausdrucke und keine Abzüge, oder? Oder sind deren Ausdrucke mit Abzügen deiner Ansicht nach vergleichbar?

http://www.diaentwicklung.de/

Die haben ja tatsächlich nur Dias, das ist im Augenblick nicht das richtige. Aber vielleicht etwas für die Zukunft.

VG
J~

Hallo!

ich lese dort lediglich von „prints“. Das sind Ausdrucke und
keine Abzüge, oder?

Ohne zu wissen, was in diesem konkreten Fall gemeint ist:

Als ich 1993 in USA war, warb ein Drugstore mit „free double prints on tuesdays“. Man mag es heute kaum glauben, aber 1993 war noch vor der digitalen Revolution. Daraus schließe ich, dass „print“ schon immer das englische Wort für „Abzug“ war, auch wenn diese nicht gedruckt wurden.

Michael

2 Like

evtl. 1000Töpfe
Mal ne eigene Antwort:
Evtl macht das der 1000-Töpfe-Foto-Laden in Hamburg hörte ich. Aber ob die einen Versand betreiben weiß ich nicht. Bliebe also das Problem, die Filme da hin und wieder weg zu bekommen…

J~

korrekt… nur ob ein deutscher Krauter das so meint wenn er „prints“ schreibt… darum hilftt nur fragen…

1 Like

Hallo!

Also irgendwo gibts eine, ist aber schwer zu finden :wink:

Gruß
Tom