Wer solche Freunde hat

Hallo zusammen,

angesichts dieser Veröffentlichung kräuseln sich einem schon die Nackenhaare.

http://de.news.yahoo.com/020228/12/2nysm.html

Ich werfe dies neu auf, da im letzten Disput von Atomwaffen als friedenssichernd die Rede war (Abschreckungspotential).
Meiner Meinung nach würde es Deutschland gut zu Gesicht stehen, sich von solchen Verbündeten zu distanzieren.

Gruß RaRo

Na ja, aber sie wurden doch nicht eingesetzt. Dass man das mal durchdiskutiert, finde ich nicht erstaunlich oder gar schlimm. Und es wird doch wohl auch militärische Ziele gegeben haben und da wurde sie auch nicht eingesetzt.

hallo RaRo,
dann müssten wir uns von Frankreich, England, Russland und USA trennen. Alle hatten ihre Raketen auf Deutschland gerichtet um den Feind hier zu vernichten und am Durchmarschieren zu behindern. Dass dabei Deitschland eine wabbernde Atomhölle geworden wäre (und Tschechei, Schweiz, Österreich…) war gänzlich uninteressant. An der deutsch/deutschen/tschechischen Grenze waren Atomsprengsätze verbuddelt.
Die Franzosen hatten Kurzstreckenraketen, die maximal bis in die Tschechei reichten. Waren aber eindeutig auf D gerichtet. Damals kursierte das Schlagwort: „lieber rot als tot!“
Ich bin Überzeugt, dass diese Freunde immer noch auf D zielen.
So sind nun mal Freunde. Das war schon immer so.
Grüße
Raimund

Hi RaRo

Nukleare Einsätze wurden immer wieder Diskutiert, z.B. bereits früh im kalten Krieg als eine Rechnung irgendwelcher Verteidigungsfuzzis vorschlug, die damalige Sovietunion mit Nuklearwaffen zu vernichten, die eigenen Verluste wären mit 3 bis 15 Mio eher gering…
In der Realität schreckten alle davor zurück, so viele eigene Menschen umzubringen.
Genauso wurde eine Nukleareinsatz während des 1 Indochinakrieges diskutiert, um die Garnison des eingeschlossenen Dien Bien Phu rauszuhauen.
Die Realität, also das Risiko, eine Nuklearkrieg auszulösen, war zu groß.

Bitte Verwechsle Gedankenspiele nicht mit der Realität.
Du wirst in den Schubladen der Verteidigungsministerien die tollsten Pläne finden, die vermutliuch niemals in die Realität umgesetzt werden. Das Durchdenken aller Optionen (Brainstorming) ist ganz nützlich, da es in den meisten Fällen das Schlimmste verhindert.

Gruß
Mike

(P.S. die umgesetzte Politik der USA weckt in mir wirklich große Zweifel…)

Gruß
Mike

Hi!

Der direkte Link von Nixon zu Bush ist sehr interessant.
Der Schluß, Bush möchte nun auch alle Feinde mit Atombomben bewerfen liegt natürlich nahe…

Gute Besserung,

Mathias

angesichts dieser Veröffentlichung kräuseln sich einem schon
die Nackenhaare.

http://de.news.yahoo.com/020228/12/2nysm.html

Ich werfe dies neu auf, da im letzten Disput von Atomwaffen
als friedenssichernd die Rede war (Abschreckungspotential).
Meiner Meinung nach würde es Deutschland gut zu Gesicht
stehen, sich von solchen Verbündeten zu distanzieren.

Gruß RaRo

Was willst Du, Fremder?
Hallo RaPo,

Meiner Meinung nach würde es Deutschland gut zu Gesicht
stehen, sich von solchen Verbündeten zu distanzieren.

Sollen wir uns auch von den Franzosen distanzieren?

http://www.hh.schule.de/klosterschule/zeitung/pw1/ar…
Zitat:
… Die Französischen Atomtests sind den Menschen aus aller Welt noch im Bewußtsein. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac bleibt bei der Entscheidung, die Atomtests auf dem Mururoa-Atoll wieder aufzunehmen. Trotz weltweiter Proteste, vor allem von Greenpeace, bleibt der Präsident stur und hält die Menschen in Atem. …

Und wie distanziert man sich deiner Meinung nach richtig? Diplomatische Beziehungen abbrechen? Embargo verhängen? Oder wie stellst Du Dir das vor?

Danke für Deine Aufmerksamkeit
Klaus

Hi!

Wieso nimmst du eigentlich nicht Hiroshima und Nagasaki her und distanzierst dich deswegen von den USA?
Hier wurde die Bombe wirklich gezündet und zwar zu einem Zeitpunkt als Japan schon am Wege der Kapitulation war.
Nagasaki wurde in aller Hektik noch gezündet(war zuerst gar nicht vorgesehn und nur aufgrund des schlechten Wetters genommen) weil man befürchtete sonst seine neuen Spielzeuge gar nicht mehr testen zu können.

Also was?

Armin

das kann man umgekehrt dann wohl auch sagen
Hallo,

nur der guten Ordnung halber: Auch MacArthur war im Koreakrieg 1950-53 dafür, auf die herannahenden chinesischen Truppen Atombomben zu werfen. Dies dürfte ihn letztlich auch das Oberkommando gekostet haben.

Ich werfe dies neu auf, da im letzten Disput von Atomwaffen
als friedenssichernd die Rede war (Abschreckungspotential).
Meiner Meinung nach würde es Deutschland gut zu Gesicht
stehen, sich von solchen Verbündeten zu distanzieren.

Die Frage ist nur, ob es nicht doch die friedenssichernde Wirkung der Atomwaffen war, die ein freies Europa von Kriegsende bis in die 80er-Jahre ermöglichte. Es steht einem nicht gut an, etwas zu verdammen, was man 40 Jahre lang (mal mehr mal weniger) stillschweigend begrüßt und „genutzt“ hat.

Gruß
Christian

was man 40 Jahre lang (mal mehr mal weniger) stillschweigend begrüßt und „genutzt“ hat.

Wer Atomwaffen begrüt, hat nicht alle Tassen im Schrank. Selbst wenn sie uns vor einem dritten Weltkrieg bewahrt haben war das nicht das Risiko des Weltuntergangs wert (das nach wie vor besteht).

Wer Atomwaffen begrüt, hat nicht alle Tassen im Schrank.
Selbst wenn sie uns vor einem dritten Weltkrieg bewahrt haben
war das nicht das Risiko des Weltuntergangs wert (das nach wie
vor besteht).

Nicht ich habe begrüßt, sondern diverse deutsche Regierungen, um da mal kein Mißverständnis aufkommen zu lassen.

Ich bin mir jedoch relativ sicher, daß wir uns mit den amerikanischen Atomwaffen einige unruhige Zeiten eingekauft haben, es aber deretwegen letztlich doch beim (waffenmäßigen) Frieden geblieben ist. Es kommt mir daher etwas verlogen vor, im Nachhinein zu sagen, daß das nur ein fieses Teufelszeug war (was es natürlich auch ist), auf das wir gut und gerne hätten verzichten können und somit nur die Amis die Bösen in dieser HInsicht sind und waren. Nicht zuletzt auch die Franzosen und Briten mit ihren (kleineren) Atomstreitkräften haben eben für das sprichwörtliche Gleichgewicht des Schreckens gesorgt. MIt all jenen Staaten die Beziehungen abzubrechen, erscheint mir doch etwas übertrieben.

Gruß
Christian

Interessant
Hallo zusammen,

in dieser Diskussion kommen Argumente, die das Planerische akzeptieren, weil die Bomben ja schon eingesetzt wurden oder weil Frankreich und Großbritannien diese auch haben.
Oder es wird wieder der Kalte Krieg herangezogen.

Natürlich werden in den Stäben der Einsatz von Atomwaffen durchgespielt. Doch in Vietnam war ein heißer Krieg. Und ich denke, diese Gedankenspiele machen deutlich, wie nah wir bei jeder kriegerischen Auseinandersetzung der atomaren Selbstzerstörung sind. Die USA haben chemische Waffen eingesetzt, die unsägliches Leid über die vietnamesische Bevölkerung gebracht haben. Sie haben ein Phönix-Programm durchgezogen und zeigen bis heute keine Skrupel darüber.

Sorry, aber der planerische Einsatz von Atomwaffen auf ein Land, welches dem nichts entgegensetzen kann, erschreckt mich. Atomwaffen auf Rußland zu planen und dann zu erkennen, daß von einem selber nichts übrig bleibt … O.K., das sind tatsächlich Sandkastenspiele … und da zieht Abschreckung.
Alles andere (selbst eine atomare Abschreckung) finde ich menschlich unwürdig.

„Meinst du die Russen wollen Krieg…“

Gruß RaRo

Nicht ich habe begrüßt

Das habe ich auch nicht behauptet.

Ich bin mir jedoch relativ sicher, daß wir uns mit den
amerikanischen Atomwaffen einige unruhige Zeiten eingekauft
haben, es aber deretwegen letztlich doch beim (waffenmäßigen)
Frieden geblieben ist.

Aber um welchen Preis? Es hat mehrere Fälle gegeben, in denen wir ganz kurz vor dem großen Knall standen. Gegen das, was damals nur mit sehr viel Glück verhindert wurde, wäre ein konventioneller dritter Weltkrieg der reinste Kindergeburtstag gewesen. Die Gefahr war so groß, daß sich die Supermächte schließlich zu Abrüstungsverträgen entschlossen, die letztendlich nichts anderes bedeuteten, als der Gefahr eines gewinnbaren Krieges den Vorzug gegenüber der Gefahr der totalen Selbstauslöschung den Vorzug zu gegeben.

Es kommt mir daher etwas verlogen vor,
im Nachhinein zu sagen, daß das nur ein fieses Teufelszeug war
(was es natürlich auch ist), auf das wir gut und gerne hätten
verzichten können

Das ist nicht verlogen, sondern ein gerade noch rechtzeitiges Zeichen von Vernunft. Das fiese Teufelszeug war nämlich wirklich verzichtbar, weil es uns lediglich vom Regen (der Gefahr eines Weltkrieges) in die Traufe (der Gefahr des Weltungerganges) gebracht hat.

und somit nur die Amis die Bösen in dieser
HInsicht sind und waren.

Warum nur die Amis? Die haben das atomare Wettrüsten zwar begonnen, aber zu dem Spiel gehörten auch die Russen, Briten, Franzosen, Chinesen und Inder. Heute ist der Club der Atommächte kaum noch zu überschauen und er wird weiter wachsen - ob es der USA gefällt oder nicht.

Hallo,

ich frage dich nur eines: Na und?

Letztendlich haben Sie es bleiben lassen und Planspiele dieser Art gibt es immer. Ja, so hätten die USA auch vielleicht den Vietnamkrieg gewinnen können - nur um welchen Preis?
Durchdiskutiert wird so was immer, nur die Vernunft war eben stärker und das ist gut so.

wie war denn das NATO-Konzept der „flexible response“? Das beinhaltete doch auch einen Nuklearen Erstschlag im Falle eines konventionellen Angriffs der UdSSR. Wo ist da deine Empörung geblieben?

Ich finde die Atomwaffen auch nicht toll. Aber es gibt sie nun mal und daher werden Sie in Planspiele immer mit einbezogen sein.
Gefallen tut mir das nicht, aber ich kanns nicht ändern und muss damit Leben. Das ist doch noch lang kein Grund die Beziehungen zu einem Land abzubrechen, dass uns mit seiner Atommacht auch geschützt hat.

Bei Frankreich hätte ich mir da viel mehr sorgen gemacht. Bei den Reichweiten Ihrer Systeme, wäre nicht viel über Deutschen Boden hinaus gekommen.

Gruß Ivo