- Eine Situation wie die von mir beschriebene entwickelt sich
nicht über Nacht.
Das würde die Israelis evtl. anders sehen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jom-Kippur-Krieg#Ergebnis
ich sagte ja: Eine Situation wie die von mir beschriebene. Der Jom-Kippur-Krieg war vom Format her das, was das OKW 1942 als „Örtliche Krise“ bezeichnet hätte, mehr nicht.
- Die Wehrmacht bekam mit Müh und Not ein paar tausend
Soldaten via Luftbrücke vom greichischen Festland 200 km bis
Kreta und einhundert Tonnen Versorgungsgüter täglich 300 km
weit in den Kessel von Stalingrad. Also war das Deutsche Reich
keine Großmacht, weil ihm die Lufttransportkapazitäten
fehlten? Offenbar meinst du, Großmacht wäre nur, wer
interkontinental als solche agiert. Das stimmt so nicht. Es
gibt auch regionale Großmächte, die ihren Wirkungskreis eben
mehr oder weniger im Umfeld ihres Heimatkontinents sehen und
daher keine großen maritimen oder luftgestützten
Transportkapazitäten beschaffen, etwa China, Russland,
Deutschland. Es gibt umgekehrt historische Beispiele von
Großmächten, die zwar dank ihrer Transportkapazitäten global
agieren konnten, aber zu Hause, gegen gleichwertige Gegner,
bestenfalls eine Mittelmacht waren (oder gewesen wären): USA,
England, mit Einschränkungen Frankreich. Ja, es gibt sogar so
etwas wie latente Großmächte, hierzu zähle ich dezidiert
Deutschland. Erstens, weil hier (noch) Millionen von
Reservisten zur Verfügung stehen, zweitens wegen der
industriellen und wissenschaftlichen Basis. Du glaubst doch
nicht, dass Deutschland länger als ein paar Wochen bräuchte,
eine Atombombe zusammenzubauen, wenn man die eines Tages für
nötig hielte.
Oh, die bräuchten bedeutend länger als ein paar Wochen für
A-Waffen.
Ich sag dir mal was: Notfalls knacken die einfach die Schlösser zu den A-Waffen-Detots, die sie ohnehin schon für die NATO bewachen.
Deine Verweise auf D als eine (militärische)
Großmacht sind wirklich witzig. Du hättest dann vielleicht
auch latente Großmacht schreiben sollen. Wieviel Vorlaufzeit
würde D wohl benötigen, um eine nennenswerte Anzahl von
Militärgütern nach Israel zu schaffen?
Ich glaube, ich hab’s schon geschrieben, oder?
Das Material ist bereits da. Von unseren Panzern haben wir ca. 4000 eingemottet.
Oder eine
Rüstungsindustrie überhaupt ins Laufen zu bringen.
Du kannst das gut nachprüfen, da man am Anfang zweier Weltkriege bereits jeweils eine Munitionskrise meistern musste (und das auch getan hat, und zwar mit damaligen Mitteln).
Oder den
entstehenden gesellschaftl. Diskurs über einen Einsatz zu
führen.
Der Diskurs wird laut GG nur im Bundestag geführt.
Die Welt hat sich nun einmal seit Stalingrad sehr
geändert.
Das ist ein Allgemeinplatz. Was soll der aussagen?
Und aus völkerrechtlicher Sicht wäre eine einseitige
Parteinahme mit der Entsendung von Truppen ganz und gar nicht
unproblematisch, gerade weil es so etwas wie Vetomächte gibt.
Wenn Israel die BW hereinbittet, wüsste ich keine völkerrechtliche Norm, die der BW untersagt, diesem Hilferuf nachzukommen und keinen Sicherheitsrat, der sich da einzumischen hätte. Schon mal was vom Recht auf kollektive Selbstverteidigung gehört?
Zudem kann D auch nicht einfach Kapazitäten aus der
Territorialverteidigung abziehen, da es einzuhaltende
NATO-Verträge gibt.
Alles eine Frage der Bedrohungslage in Mitteleuropa.
Unter dem Strich bleibe ich dabei, dass nur die USA alleine
und/oder Teile der NATO eingreifen würden. Allein F und GB
(als europäische Staaten) könnten in nennenswertem Umfang und
in einem Alleingang sehr kurzfristig militärisch zugunsten
Israels eingreifen. Und dies natürlich zuerst mit
Kampffliegern.
Natürlich ist das die erste Reaktion. Auch die Bundesluftwaffe würde zunächst ihre Tornados schicken. So haben sie schon in Jugoslawien herumgefuhrwerkt. Franzosen und Briten haben im Gegensatz zur Bundeswehr den logistischen Vorteil, in nennenswertem Umfang Überwassereinheiten im Mittelmeer zu haben. Bloß können die halt auch nur die Israelis an Bord nehmen, die zur Küste fliehen müssen. Was Israel dann aber zuvor bräuchte, sind massierte Landtruppen, und da sieht es speziell bei den Briten sehr mau aus.
- Züge fahren in 24 Stunden von Deutschland nach Griechenland
und Schiffe fahren in 24 Stunden von Griechenland nach Israel.
Natürlich nimmt man einfach mal einen Passagierdampfer. Das
wird schon langsam skurril. Fahren die mit Badehose und einem
Koffer in der Hand in den Kriegseinsatz, damit sie in
MG-Garben laufen können? Du weisst, dass man zivile Schiffe
nicht einfach so zur Entsendung von Truppen nutzen kann? Und
wieviele Länder müssten erst zustimmen, damit man Militär via
Zug nach Griechenland bekäme?
Du wirst es kaum glauben, aber in beiden Weltkriegen sind die Truppen ohne weiteres divisionsweise mit requirierten oder angemieteten Passagierschiffen verlegt worden, so wie man es heute mit angemieteten Transportflugzeugen bewerkstelligt. Ich weiß, die Welt hat sich geändert und heute ginge das nicht mehr. Du allein weißt, warum.
Interessant finde ich das Gedankenspiel, ein Land auf dem Schienenweg würde mal eben der EU-Vormacht Deutschland das Durchmarschrecht verwehren, wenn die dabei sind, Israel zu retten. Können wir ja mal zu Ende spielen. Na ich würde sagen, schlimmstenfalls (für Israel, nicht für den Obstruenten, der ohne Not die Nachfolge Nazideutschlands als Weltparia antreten würde) treffen die Truppen halt einen Tag später ein, weil sie über Süditalien fahren.
- Es gibt keine Macht auf der Erde, die in der Lage wäre,
einen Großkrieg nur dadurch zu gewinnen, dass man Truppen
einfliegt. Die benötigten Lufttransportkapazitäten, um nur
eine einzige Division mit aller Ausrüstung auf einen anderen
Kontinent zu fliegen, sind geradezu lächerlich teuer. Wir
reden beim Großkrieg aber von hundert oder mehr Divisionen.
Bis die alle verlegt sind, wären die Schiffe längst wieder
zurück…
Großkrieg??? Deine Argumentation wird immer irrealer. Woher
würdest Du überhaupt 100 Divisonen nehmen wollen? Der Punkt 4
hat nun gar nix mit einem Krieg zwischen Israel und seinen
Nachbarn zu tun, sondern erinnert eher an die Zeiten des 2.
Weltkriegs.
Es wäre freilich eine Generalmobilmachung - einen Teil der Truppen wird man schon deswegen brauchen, um Mohammeds fünfte Kolonne in Europa zusammenzutreiben. Und mit dem Weltkrieg und den Dimensionen, die er annehmen wird, magst du recht haben, nur die Nummer ist falsch. Der Dritte Weltkrieg fängt zuverlässig im Nahen Osten an. Israel ist seit 1948 das, was Polen nach 1918 war.