Mich irritiert, dass unter dem Stichwort „Sparen“ sehr oft Fragen auftauchen, die das Ziel haben, einen begehrten Gegenstand möglichst billig zu erhalten. Das hat für mich nicht immer was mit "Sparen " zu tun. Sparen bedeutet für mich, auf Ausgaben zu verzichten, die nicht unbedingt nötig sind. Wenn ich bereits 2 Wintermäntel habe, die okay sind, spare ich ja nicht, wenn ich den 3. zum Sonderpreis kaufe. Dann schmeiße ich trotzdem den reduzierten Geldbetrag für den real unnötigen 3. Wintermantel quasi in den Müll.
Da wird ja nicht gespart.
Wäre schön, wenn die Kategorie sich mal auf ihre Bedeutung konzentrieren könnte
Wie schafft man das nur, ohne ziemlich viele Ohrfeigen zu verteilen?
LG
Amokoma1
Lieb Amakoma,
das Thema, dass du ansprichst, betrifft die Sprache der Werbung. Diese ist natürlich manipulativ. Menschen sollen dazu animiert werden, möglichst viel Geld ausgeben. Einer von vielen Tricks ist, zu behaupten, man spare beim Kaufen sehr viel Geld. Natürlich ist das in vielen Fällen sehr relativ.
Bei manchen Werbungen fasst man sich an den Kopf und fragt sich, wie man darauf nur reinfallen kann.
Andere Tricks sind, den Menschen einzureden, mit dem Kauf dieses Produktes werden sie ganz einzigartig, von ihren Kindern geliebt, unwiderstehlich, unglaublich gesund, glücklich…
Karl
gar nicht!
Leider sind die meisten Konsumenten einfach zu dumm. Sie merken nicht einmal wenn sie verarscht werden.
Meine Devise:
"Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt
H.Ford
Für Euren Zuspruch vielen Dank. Mit so fixer positiver Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Ich bin leider/gottseidank ziemlich stur…ich will den Tenor dieser Seite auf das umdrehen, was inhaltlich in ihrer Bezeichnung steht.
Und hoffe dann mal auf Eure Unterstützung.
Herzlichen Dank.
LG
Amokoma1
Sorry, ich steh auf dem Schlauch - von welcher Kategorie redest du?
Sparen allgemein - Du willst Denkweisen ändern, indem du in einem obskuren Forum einige Posts absetzt?
Von dem Forum hier kannst du ja nicht reden, denn hier sind in den letzten 12 Monaten 12 Postings geschrieben worden, keines davon hat etwas mit Sparen in dem Sinn zu tun, den du hier anprangerst.
Also was willst du eigentlich?
Grüße Siboniwe
Das ist Politikerdeutsch:
Sparen = Steuermittel ausgeben und dabei gut aussehen
Diäten = fürstliche Entschädigung für mäßige Leistung
Liberalisierung = Alleinherrschaft der reichen
Hi,
nein, das ist nicht die Schuld der Werbung, sie hat das nicht erfunden. Das Wort sparen im Deutschen hat zwei Bedeutungen. Zum einen, Geld, das man eingenommen hat, zur Seite zu legen (auch regelmäßig) um später eine größere Anschaffung zu tätigen. Zum anderen, weniger Geld ausgeben als ursprünglich erwartet, der Grund ist egal. Wenn die Verkäuferin dich nett findet und Dir das Stück für 1,50 statt 2 Euro verkauft, hast du 50 Cent gespart. Und auch in dem zitierten Beispiel mit den Wintermänteln: wenn ich beim Kauf von zwei Wintermänteln einen dritten zum Sonderpreis, sagen wir 50% billiger, bekomme, dann spare ich tatsächlich im zweiten Sinne - wenn wir annehmen, dass ich drei Wintermäntel brauche. Aber wenn ich die ersten zwei nur kaufe, damit ich den dritten für den halben Preis kriege, dann habe ich nicht gespart, sondern mehr ausgegeben.
die Franzi
Du rennst bei mir offene Türen ein. Leider weiß ich auch nicht, wie man bei der Werbung dazwischengrätschen könnte, nicht generell jedenfalls. Wann immer es geht, setze ich aber Postings des Inhalts ab, dass richtig geil doch erst 100% sparen ist.
Was mich noch nervt:
- Dieses oder jenes ist angesagt. Ich kriege schon Pickel, wenn ich das lese. Wenn jemand mir etwas ansagt, dann bin ich das.
- "Das wird aber gern genommen!" Ja, aber nicht von mir!
- „Sie haben das Produkt Schießmichtot noch nicht bewertet.“ Ne, warum auch? Meine Verpflichtung gegenüber dem Verkäufer ist mit der Bezahlung des Artikels abgegolten. Wenn es kommerzielle Warenhäuser sind, schreibe ich in die Bewertung neuerdings gern den Link zu meiner Webseite und frage, wie man sie findet.
- Kiloweise (ohne Übertreibung!) Kataloge für jeden Scheiß, nur weil ich irgendwo mal Briefumschläge bestellt habe. Neuerdings bündele ich sie und schicke sie reihum an die Versender zurück. Unfrei versteht sich.
So, ich habe fertig und gehe jetzt wieder sparen.
Schönste Grüße
Ann da Cava
Du sprichst einen Punkt an, durch den ich mich seit vielen Jahren massiv beleidigt fühle.
Das ist die in der Werbung propagierte Gleichsetzung von Sparsamkeit und Geiz.
„Geiz ist geil“, ich meine, es war Media die diesen Spruch in die Welt gebracht hat.
Ich bin der Meinung „Geiz“ ist ein Charakterfehler.
Sparsamkeit galt bei uns über Gernerationen hinweg bei uns als eine lobenswerte Verhaltensweise. Man gibt nur aus, was man wirklich braucht, vergleicht auch verschiedene Anbieter und entscheidet dann. Was man nicht ausgibt, spart man für schlechtere Zeiten an. Hat dadurch aber auch dien Möglichkeit, aus diesen Reserven
heraus Menschen zu helfen, denen es schlecht geht.
„Geiz“ ist, wenn man einem Menschen, von dem man weiß, dass er in Not ist, helfen könnte, aber es nicht tut. Das ist nicht lobenswert, das ist zu verachten. Und hat nichts mit einem normalen Einkauf zu tun.
Diese Begriffe in die Webung einzubringen, ist eine üble Vermischung einer lobenswerten verhaltensweise mit einer zu verabscheuuenden.
Grüße
Carsten
Moin…
ein großes Ziel… nur leider sehe ich die Chance, das zu erreichen, eher marginal an - und ich denke, das weißt Du!?!
Vorweg: ich sehe es genau so und stimme auch den Antworten überein
ABER: wenn man etwas ganz spezielles will oder braucht, dann ist die Suche nach einem günstigeren Preis oder einer Alternative dann schon unter dieser Kategorie nicht so verkehrt
LG
Ce
Hallo,
dieses Geldsparen mit Geld fuer spaeter zuruecklegen ist in der heutigen Konjunktursituation nicht erwuenscht.
Die EZB geht massiv dagegen an. Nicht mit Laber-Werbespruechen, sondern in Echt mit einem Zins, der Geldsparen und Nichtkaufen verhindern soll. Das Geld soll so schnell wie moeglich wieder in den Wirtschaftkreislauf, mit Kaufen oder besser mit Kredit also mehr als das vorhandene Geld. Noch einen Schritt weiter, und Kredit nehmen wird guenstiger als Geldsparen. Geld kostet Negativzins, Kredit gibt es (uebrigens jetzt schon in Ausnahmen) fuer Negativzins, 1000 leihen und nur 900 zurueckzahlen.
Gruss Helmut
Wenn ich aber nun einen dritten Wintermantel haben will, vielleicht, weil er eine schöne Farbe oder drei Kapuzen hat, spare ich sehr wohl. Man kann ja auch auf Vorrat kaufen, weil auch Wintermäntel nicht ewig halten.
Oder willst Du jetzt bestimmen, wieviele Wintermäntel man zu haben hat?
Gruß T
aber auch nur weil niemand das Kleingedruckte dazu gelesen hat. Den „Negativzins“ bekommst Du nicht, weil du bei denen Geld leihst, sondern weil Du denen Zugriff auf deine Konten gewährst… Zumindest bei den „Krediten“ die ich zu den Konditionen mal angeschaut habe.
“Sprache der Werbung“ als soziolinguistischer Begriff bedeutet nicht unbedingt, dass die Werbung das Wort erfunden hat, sondern auch, dass es eine typische Nutzung des Wortes ist. Und genau das ist der manipulative Fall bei dem Beispiel von Amokoma.
Hi,
„Wenn sie zwei wintermäntel kaufen, sparen Sie beim Kauf eines dritten 50%“ passt in meine Beispiele hinein. DieLeute kaufen das auch nicht, weil Sie meinen, dass sich dadurch magisch ihr Kontostand erhöht. Sie kaufen, weil sie einen richtigen mantelfür die Hälfte erhalten. D hilft alles diskutieren nichts, sie wissen, dass sie gerade zwei mäntelumsonst gekauft haben - aber den dritten haben sie für die Hälfte.
DieFranzi
Du hast geschrieben: Nein, …das hat die Werbung nicht erfunden.
Darauf habe ich geantwortet.
Ansonsten frage ich mich: Hältst du solche Werbeaktionen wie die von dir erwähnte für Freundlichkeiten des Geschäfts?
Solche Aktionen sollen Kunden dazu verführen, mehr Geld auszugeben. In bestimmten Fällen kann das sogar für den Kunden sinnvoll sein. Aber man muss ich klar machen, das Werbung manipuliert. Dazu gehören natürlich nicht nur Worte, sondern Bilder, Filme, Stimmungen und vieles mehr, die Kreativität ist in dem Bereich groß, oft subtil und man kann ihr kaum entgehen. Und sehr viele Menschen fallen darauf rein.
Hi,
Werbung will Sachen verkaufen, war dir das neu? Die Werbung ist inhaltlich korrekt, sofern man dann den dritten Mantel für die versprochenen 50% bekommt. In der Regel wird das nicht mit wintermäntel gemacht, und erst recht nicht mit drei, aber die Praxis, beim Kauf von x Stück den nächsten gratis zu bekommen oder beim Kauf von mehreren Stück eins davon geschenkt oder verbilligt zu bekommen, heißen draufgabe und dreingabe. Ein Bäcker hier verkauft zur Zeit 5 Krapfen für soundsoviel Euro, den sechsten gibt es gratis. Ein anderer verkauft drei Teilchen zum Preis von etwas mehr als zwei. Das fällt mir nur auf die schnelle ein. Für mich als Ein-personen-haushalt ist das nichts, ich ess das nicht auf, alle Angebote gehen an mir vorbei. So what?
Die Franzi
Stimme deinem letzten Text zu 100 Prozent zu. Vielleicht beruht unsere Diskussion ja auch nur auf einem Missverständnis.
Ja, Amakoma setzt sich dankenswerter Weise für ein Gesetz ein, das die Anzahl der Wintermäntel pro Bundesbürger ein für alle mal festlegt. Dieses Chaos muss beendet weden!
Erinnert mich an einen running gag in einem Jennerwein-Alpenkrimi.
Der Gemeinderat ist in der Bäckerei und will eine Semmel (o.ä.). Die Verkäuferin sagt: „Nehmen Sie doch zwei, dann wird’s billiger.“ Es entspinnt sich ein Kampf des Gemeinderats gegen die Verkäuferin über mehrere Kapitel, weil natürlich sind zwei Semmel nicht billiger als eine. Der Gemeinderat will aber nur eine Semmel, aber die zum verbilligten Preis. Oder wenigstens zum gleichen Durchschnittspreis.
Grüße
Siboniwe