Wer zahlt die Pflegekosten meines Vaters

Mein Vater hat Krebs im Endstadium, ohne Schmerzen, also kein Fall fürs Krankenhaus.Er möchte zu Hause sterben, wie lange das dauert ist nicht genau zu sagen. da seine Frau mit der Pflege überfordert ist, regelmäßig lagern,windeln, u.s.w. und ich als Tochter das nur unterstützen könnte wenn ich aufhören würde zu arbeiten, hat er nun einen ambulanten Pflegedienst der 4 mal am Tag und zweimal abends/ nachts kommt.
Er bekommt Pflegestufe 3, welche noch nicht bestätigt ist, da alles von heute auf morgen ging.Laut Kostenrechnung des Pflegedienstes bleibt noch ein Eigenanteil monatlich von 2885 Euro zuzahlen.
Ich ´frage mich nun wer das bezahlen soll, mein vater und seine Frau haben zusammen gerade mal 1500 Euro rente, kein Vermögen,nur etwas geld für die Beerdigungen gespart.Ich verdiene 1400 Euro netto, kein Sparvermögen. Ende des Monats käme dis erste Rechnung.

Besprecht die Situation erst mal mit dem Pflegedienst. Es gibt noch die Pflegestufe 3+! Die Sozialstation soll mit Euch erst mal alles abklären, was über Pflegestufe mit seinem Zustand möglich ist.
Können die Kosten darüber nicht aufgebracht werden, dann an das Sozialamt wenden!
Ansonsten kriegst Du auch in diesem Forum hilfreiche Auskunft:

Als Angehöriger kann man Hilfe auch geben, ohne eine Arbeit aufzugeben. Es bleiben ja schließlich die Morgen- Abend- und Nachtstunden, in denen du zwar nicht alleine prässent sein musst, aber dich mit deiner Mutter absprechen kannst.
Ansonsten haben wir wieder das Thema, welches vor Kurzem angeschnitten wurde: Wohin mit den Pflegebedürfigen,wenn niemand da ist? Antwot: Ins Pflegeheim, oder in ein Hospitz. Dazu wird es kommen, wenn der Pflegedienst und der Hausarzt keine andere Möglichkeit sehen.

Grüßle
Bernd Stephanny

Hallo,

was du noch tun könntest:

Mit dem Pflegedienst genau absprechen, was geleistet wird und was das kostet - so viel Zuzahlung zu Pflegestufe 3 kommt mir komisch vor!

Gemeinsam mit der Familie überlegen: welche Pflegeleistungen könnt ihr selbt übernehmen?
z.B. Essen und Tabletten anreichen, Umlagern,
vielleicht auch die nächtliche Versorgung in 1 oder 2 Nächten?
und dies dann aus den Leistungen des Pflegedienstes streichen.

Hilfe mobilisieren: vielleicht kannst du deiner Mutter doch am Wochenende stundenweise helfen, gibt es noch mehr Geschwister?

Bei der Stadt fragen, welche Hilfemöglichkeiten es noch gibt.
Ehrenamtliche Helfer suchen - die pflegen zwar nicht, können sich aber stundenweise kümmern und deine Mutter entlasten.

Beim Pflegediesnt /Sozialamt/Pflegekasse fragen - nicht zu schnell abwimmeln lassen - welche Unterstützugsmöglichkeiten es noch gibt.

Vielleicht kannst du deine Arbeitszeit reduzieren für einige Zeit?
Es gibt auch Arbeitgeber, die Angestellte für Pflegeaufgaben für einige Zeit freistellen - mit dem Chef reden!

Wenn alles nicht klappt muss dein Vater ins Heim - dann muss auch das Sozialamt das fehlende Geld zahlen (und ihr müsst eure Finanzen offenlegen)vielleicht kann euch der Gedanke das notwendige Durchhaltevermögen geben, um den Kampf mit dem Ämtern aufzunehmen!

Viel Glück,
Bixie

Hi,

weiss gar nicht warum ich nicht gleich dran gedacht habe -
wendet euch bitte an euren örtlichen Hospizverein.
Die können euch sicher mit ehrenamtlichen Hospizhelfern helfen - die machen zwar keine Pflege aber sie setzen sich ans Bett und können euch so stundenweise entlasten.

viele Grüße
Susanne

Hallo patschi,

ich kann mich Bixie nur anschließen:

Die hohe Zuzahlung kommt mir auch komisch vor.

Mein Vater wollte auch zu Hause sterben (auch Krebs im Endstadium). Die Pflegestufe III war auch noch nicht bestätigt.

Meine Mutter und ich haben die „Angebote“ der Pflegedienste genau geprüft und uns abgesprochen, was wir als Angehörige leisten können. Wir haben uns so gut es geht aufgeteilt.

Schau Dir noch einmal ganz genau den Vertrag an, den die Frau Deines Vaters mit dem Pflegedienst abgeschlossen hat. Ich gehe davon aus, dass dort Leistungen zu finden sind, die nicht täglich erfolgen müssen.

Auch in der letzten Woche vor dem Tod meines Vaters kam der Pflegedienst nur zweimal täglich und hat die „schweren“ Dienste übernommen. Die Zeit dazwischen haben meine Mutter und ich uns abgewechselt (füttern, Windeln wechseln etc.). Mein Vater hatte sein Pflegebett in dem Zimmer, in dem meine Mutter auch schlief, so dass sie stets auch für ihn da sein konnte.

hat er nun einen ambulanten Pflegedienst
der 4 mal am Tag und zweimal abends/ nachts kommt.

Das kommt mir sehr viel vor. Was macht der Pflegedienst in der Zeit? Was kann die Frau Deines Vaters denn noch leisten?

Ich ´frage mich nun wer das bezahlen soll, mein vater und
seine Frau haben zusammen gerade mal 1500 Euro rente, kein
Vermögen,nur etwas geld für die Beerdigungen gespart.Ich
verdiene 1400 Euro netto, kein Sparvermögen. Ende des Monats
käme dis erste Rechnung.

In diesem Fall spring das Sozialamt (nach genauer Prüfung der Finanzen) ein. Allerdings würde ich mich wirklich rückversichern, welche Leistungen des Pflegedienstes denn auch wirklich „korrekt“ angesetzt sind.

Viel Kraft und viele Grüße

Kathleen