Werbungskosten auf Steuerklasse 3 oder Steuerklasse 5 fokusieren?

Geld & Sparen Steuern
#1

Guten Morgen,

wir sind gerade über dem Anfertigen der Steuererklärung. Hier ein Paar Eckdaten:

Steuerklasse 3/5
Monatslohn bei Klasse 5: 570 (Brutto), 8 km Fahrtweg
Monatslohn bei Klasse 3: 5248,25 (Brutto), 0 km Fahrtweg

beide waren ganzjährig beschäftigt.

jetzt müssen wir laut Smartsteuer ~1600€ nachzahlen. ist da was schief gelaufen? Das kommt mir extrem viel vor. Zumal wir ordentlich Werbungskosten aufweisen können.

Die Werbungskosten haben wir auf Grund der Fahrtkosten auf die Steuerklasse 5 fokusiert. Ist das sinnvoll oder lieber soviel wie möglich auf Steuerklasse 3?

Besten Dank für die Hilfe

#2

Das ist nicht zulässig. Werbungskosten sind nicht frei zuordenbar, sie gehören zu der Einkunftsart und darin zu der Einkunftsquelle, bei der sie entstehen. Also solltet ihr die Werbungskosten Ehemann in Anlage N Ehemann, die Werbungskosten Ehefrau in Anlage N Ehefrau erklären. Bei gemeinsamer Veranlagung wird übrigens im Rahmen der Veranlagung - völlig unabhängig von der Steuerklassenwahl - derselbe Steuersatz auf beide angewendet.

Wahrscheinlich ist etwas schiefgelaufen, denn kaum ein Normalsterblicher füllt die Steuererklärung richtig aus, das aber nur nebenbei. Eine Nachzahlung kann schon entstehen, wenn die Steuerklassenkombination III/V gewählt wurde und beide Ehegatten Arbeitslohn bezogen haben. Deswegen besteht ja auch die Pflicht zur Abgabe der Steuererklärung, die hätte der Gesetzgeber nicht ins Gesetz geschrieben, wenn es da nichts zu holen gäbe.

#3

Welche sind das denn?
Mal abgesehen von @RotAlge s sehr richtiger Antwort bekommt jeder AN einen Werbungskostenpauschbetrag von 1.000€ angerechnet, egal ob sie erreicht werden oder nicht. Die 8 km bei Steuerklasse 3 reichen nämlich auch nicht, um über 1.000€ zu kommen, sodass hier automatisch der Pauschbetrag angesetzt wird.

Soon

#4

Hallo vielen Dank für die Antworten.

@RotAlge: Damit hast du vollkommen recht. Die Frage will ich an einem Beispiel präzessieren:

Angenommen es wird ein Locher gekauft. Dieser ist nicht eindeutig auf Ehemann bzw. Ehefrau zuordenbar. Auf wenn sollte er eher geschrieben werden?

P.S.: Jhc mag deinen kommentar zum Thema Steuererklärung und Normalsterbliche

@DrSoon:
Hinzu kommen zahlreiche Fachbücher, Ein sehr teurer Laptop samt Zubehör, Bürostühle, Kleinmaterial, Verdi-Beitrag, Telefontarif, Handytarif, Kontoführungsgebühren, Arbeitszimmer,

#5

Ohne auf Besonderheiten einzugehen: Der Steuersatz ist derselbe, egal ob bei Ehefrau oder Ehemann. Lediglich, wenn einer der beiden unter 1000 € Werbungskosten bleibt, dann verpufft das. Dann wäre es sinnvollerweise demjenigen zuzuordnen, der über die 1000-€ Grenze kommt.

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#6

Servus,

das klingt so, als wären die Wege zur Arbeit nicht besonders weit bzw. die Fahrtkosten zur Arbeit würden durch den Arbeitgeber ganz oder teilweise übernommen.

Kann das sein?

Schöne Grüße

MM

#7

Lass mich raten, du bist Lehrer.
Ernsthaft, wie bist du versichert? Du verdienst oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze. Bist du privat versichert bzw. als Beamter privatversichert, gelten für dich von vornherein besondere Tabellen. Hast du das deinem Programm auch mitgeteilt?
Den Laptop musst du abschreiben, für Arbeitszimmer gibt es auch Grenzen, die Fachbücher kannst du nachweisen, die Telefonnutzung ebenfalls?

Soon

#8
  • Welches „Ja“ ist das folgenschwerste in einem Leben?
  • Das in Zeile 11 der Anlage Vorsorgeaufwand! :wink:
#9

vielen Dank, das war die perfekte Antwort.

#10

Ich bin Auszubildender Automobilkaufmann und meine Frau Pharmareferentin im Außendienst. Die Grenzen fürs Arbeitszimmer von 1250 pP sind bekannt. Nachweise sind da.

#11

Servus,

die errechnete Nachzahlung von 1.600 € ist vermutlich falsch.

Gibt es bei „Smartsteuer“ eine Berechnung, die genau wie der erwartete Bescheid aufgebaut ist? Wenn ja, stell sie doch mal rein, dann schaun wer mal. Wenn nein, mach den Kram mit Elster, dann gibt es keine Überraschungen.

Schöne Grüße

MM

#12

Stimmt,

ich hatte mich an einer Stelle böse vertippt. Die Software (Smartsteuer) hat mich später darauf aufmerksam gemacht. Ein tolles Programm. Jetzt kriegen wir sogar einiges zurück.

#13

Servus,

Das wird bei der Veranlagung entschieden.

Schöne Grüße

MM

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