Werden Kassen mit Personal in absehbarer Zukunft abgeschafft?

Hallo,

war kürzlich in einem Baumarkt. An der Kasse stand normal jemand, wollte mein Geld aber nicht, ich musste es in einen Automaten geben und bekam von diesem auch das Rückgeld. Der Kassen"kontrolleur" gab Hinweise und guckte zu.

Wenn das Schule macht, ist der Job von Kassierern(innen) hin, oder?
Mal davon abgesehen, dass es lästig ist, an Automaten zu zahlen.

Was meint ihr - müssen wir in Zukunft so einkaufen? Und wollen wir das? Was ist mit alten Leuten, die dem menschlichen Kassierer schlicht das Portemonai geben, weil sie zu schlecht sehen um selbst zu zahlen?

Gruß, Paran

Hi.

Ich denke, es wird leider in nicht ferner Zukunft auf dieses Modell hinauslaufen.
Mir ist ein Einkaufszentrum bekannt, wo Kunden ihre Einkäufe bereits selbst scannen.
Gerade der Verweis auf z.B. ältere Personen gibt zu denken. Anderes Bsp: In der hiesigen KSK wurden Möglichkeiten zum Einwerfen von Überweisungen abgeschafft.
Man ist also gezwungen dies am Automaten zu erledigen. Für mich ist das absolut nicht nachvollziehbar. (Klar kann man die Überweisungen auch am Schalter abgeben, dann aber kostenpflichtig).

Hallo Paran,

obwohl es in D einiges Kassenpersonal gibt, das nicht so sehr schlecht bezahlt wird, hängt die Prognose direkt mit derjenigen zusammen, wie sich der Mindestlohn in D entwickeln wird. Man kann das im Vergleich mit F sehen, wo bei einem um etwa einen Euro höheren Mindestlohn (und deutlich höheren Lohnnebenkosten) automatische Scannerkassen seit etwa zehn Jahren deutlich häufiger sind als in D.

Angesichts der großen Mindestlohn-Senkungsaktion von 2015 glaube ich kaum, dass sich in D viel in dieser Richtung bewegen wird.

Schöne Grüße

MM

Doch, es werden weniger Leute an Kassen arbeiten, meine ich.
1
Einkaeufe ueber Internet laufen ohne Kasse.
Lebensmittel-Einzelhandels-Einkaeufe ueber Internet werden zunehmen.
Menuelieferungen werden zunehmen.
2
Scanner zum Selberscannen laufen schon, in einem grossen schwedischen Moebelhaus und in einem multinationalen Supermarkt im frankfurter Raum zum Beispiel.
3
Von selbstscannenden Systemen habe ich gelesen, die Waren scannen sich selber beim Durchschieben des Wagens oder schon im Wagen vorher oder auf dem Laufband. Danach Karte in Leser oder Handy auf den Leser und fertig ist das Bezahlen.
4
Fuer alte Leute oder Barzahler wird es noch laenger Sonderloesungen geben, aber nicht unbedingt flaechendeckend. So wird die Verbreitung des Nicht-Bargeldes auf Kosten des Bargeldes kaum aufzuhalten sein. Schliesslich gibt es einige Vorteile gegen Bargeld, die gern genutzt werden, wie zum Beispiel die Erkenntnis, wer kauft was und wann.
5
In Schweden soll das Kartenzahlen technisch schon weit fortgeschritten sein, wie beim Kiosk an der Landstrasse fuern Cofe-togo oder die Kirchenspende beim Gottesdienst.
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Die hier diskutierte Frage kann auch zur Abstimmung fuer / gegen das Bargeld gedeutet werden. Wer immer brav mit bar bezahlt, erhaelt das „richtige“ Geld laenger als wenn er es jetzt schon freiwillig aus der Hand gibt im Tausch gegen reine Datensaetze beim glaesernen Buerger.
Gruss Helmut

Offenbar sind wir hier rund um Hannover schon etwas weiter, als einige andere Gegenden. Hier sind SB-Kassen schon seit Jahren im Einsatz, ob bei Famila, Real oder IKEA. Und Zahlautomaten gibt es auch da, wo die Kassen noch nicht auf SB umgestellt sind.

Hat - wie alles - seine Vor- und Nachteile. Ich liebe die Geschwindigkeit, gerade bei kleinen Einkäufen. Nervig nur die nötigen Bedienerfreigaben z.B. bei Alkohol (dann doch lieber gleich bediente Kasse). Der Zahlautomat hat natürlich insbesondere etwas mit Sicherheit zu tun. Den kann keiner mal eben ausrauben, da kann keiner mal eben in die Schublade greifen, und da kann auch kein Kassierer mal einen Schein dran vorbei mogeln. Aber ich sehe hierin auch eine Übergangslösung zum vollständigen bargeldlosen Zahlen. Und ganz ehrlich: Gerade für die nicht mehr so starksichtigen Senioren ist die Karte sicherer als der Geldbeutel. Zumal die Generation, die noch ohne Kartenzahlung groß geworden ist, ohnehin ausstirbt. Ich kenne genug Leute um die 80, die es als extremen Vorteil empfinden, gerade nicht mehr zur Filiale zum Geldabheben zu müssen, sondern die Bankgeschäfte vom heimischen PC oder Tablet erledigen, und ansonsten mit kleinem Gepäck (Karte) unterwegs sind.

Natürlich fallen hier wieder gering qualifizierte Jobs weg, und können wieder mehr Daten gesammelt werden. Aber angesichts allgemeiner Geiz-ist-geil-Mentalität müssen die Kosten ja irgendwie gedrückt werden, um den Shareholdern ausreichende Gewinne abzuliefern (und das sind längst nicht nur irgendwelche anonymen Großkonzerne, sondern auch jede Menge Kleinanleger, die ihr Geld lieber in Fonds als auf dem Sparbuch anlegen).

Hallo paran,

IKEA Salzburg hatte (und hat noch derzeit stillgelegte) Kassen, bei denen man selbst den Strichcode eingeben musste/durfte/konnte/…
Wie gesagt: stillgelegt!

Wie ist es bei Banken?
Vieles macht man selbst, doch wenn es um komplizierte Überweisungen geht oder das liebe „Kastel“ streikt, einen Erlagschein nicht oder falsch einzieht,… dann ist menschliche Hilfe angesagt.
Also wird es ohne hilfreiche Menschen in Kassennähe wohl nicht gehen!

Gesehen habe ich das Modell, das eine Bezahlung beim Automaten erfordert, noch nicht, davon allerdings gehört. Die Begründung dafür war allerdings nicht, dass Pesonal eingespart werden sollte (das tatsächlich Anweisungen gab, wie mit dem Gerät umzugehen wäre), sondern dass die Kasse vor dem Zugriff „netter“ Mitmenschen geschützt werden sollte. Die Mitarbeiter hatten dort keinerlei Möglichkeit, auf den Automaten in irgendeiner Form einzuwirken.

Gruß

dafy

Hallo!

Es ist schon einige Jahrzehnte her, als von heißen Diskussionen begleitet eine Revolution übers Land schwappte: Selbstbedienung. Am Anfang wurden wortgleich Deine Fragen gestellt: „Müssen wir in Zukunft so einkaufen? Und wollen wir das?“

Anders gefragt: Warum sollten wir nicht so einkaufen wollen? Bisher schiebt eine Kassiererin/ein Kassierer die Ware über eine Glasfläche, unter der ein Scanner steckt. Die Einzelpreise werden automatisch addiert und zum Schluss steht der zu zahlende Betrag auf einem Display. Sodann fummelt man mit Bargeld herum oder zahlt mit Karte. Im Grunde ändert sich fast nichts, nur dass dort niemand mehr sitzen und Katzenstreu über den Scanner ziehen muss und dass bargeldlos gezahlt wird. Für Kunden kann ich keinen Nachteil erkennen. Die Jobs an der Kasse entfallen. Aber der Zug, dass einfache Tätigkeiten wo immer möglich durch Maschinen ersetzt werden, rollt schon seit Generationen quer durch alle Branchen.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

vielleicht auf lange Sicht, darum geht es aber im Augenblick nicht - sondern darum, dass sechs bis acht automatische Scannerkassen mit insgesamt einer Person besetzt werden können.

sind natürlich ein Griff ins Klo. Automatische Scannerkassen funktionieren nicht so, dass irgendwas ins Belieben des Kunden gestellt ist: Sie lassen einen schlicht nur raus, wenn man alles gescannt hat, was im Wagen war. Funktionieren wie gesagt in F verbreitet seit gut zehn Jahren, und wie Du vom Wiz lesen kannst, gegendweise auch in D recht gut. Erstaunlich allerdings, dass sie nicht zuerst in Hassloch/Pfalz installiert wurden, wo sonst alles ausprobiert wird, was zu aufwendig für einen flächendeckenden Test wäre.

Schöne Grüße

MM

Die ersten SB-Kassen sind hier schon mit der EXPO 2000 eingezogen. Zu der Zeit wollten hier alle in der Region mit Innovationen glänzen. Und auch die jährliche CeBIT ist natürlich ein Grund dafür, dass wir hier in der Gegend gerne mal etwas voran sind, z.B. bei VDSL, LTE, …

Hallo,

Ja. Genauso wie der Job der Schnitter, Flößer, Köhler, …

Noch. Habe letztens selbst an einer Selbstbedienungskasse bezahlt. Es war der Horror:
Da wird Obst und Gemüse nicht erkannt, dann wird das Gewicht nicht richtig registriert, dann hat man die Reihenfolge nicht beachtet… die Aufsichtsdame mußte viermal einschreiten!
Trotzdem halte ich die Tätigkeit des Kassierens für eine der überflüssigsten überhaupt.
Die Probleme der Automaten sind allesamt lösbar (Stichwort RFID zum Beispiel - und/oder intelligentere Software).

Zweimal ja. Es wird zukünftig schneller und zuverlässiger funktionieren (Ich erinnere mich da an eine Visa-Werbung, wo jemand mit vollem Einkaufswagen einfach durch die Kasse geht… das ist durchaus realistisch).
Und es soll schließlich alles immer billiger werden, nicht wahr?

Es wird in einer „Übergangszeit“ parallel zu den Automaten mindestens eine Kasse geben, an der man „normal“ bezahlen kann.
Alternativ wird es eine Glocke geben, mit der man einen menschlichen Kassierer herbeirufen kann.

Gruß

Kannitverstan

Ich habe im September in den USA in einem Walmart an so einer Kasse selbst gescannt. Ich sag mal so: wenn man Sachen einkaufen will, die einem an einer normalen Kasse eher peinlich wären, ist die Selbstbedienungskasse eine nette Sache (erinnert sich noch einer an „Tina, watt´ kosten die Kondoooooome ???“ :-D), Aber wehe der Scanner erkennt irgendein Teil nicht,dann darf man erst wieder nach der Aufsicht schreien.
Bevor einer fragt, wie die verhindern,daß man irgendwas an der Kasse vorbeischmuggelt,was nicht gescannt wurde: neben den Scanner ist eine Art Ablage, wo man zwangsläufig alle Waren nach dem Scannen drauflegt. Und da ist eine Waage eingebaut, die sofort Alarm,wenn sie plötzlich eine Gewichtszunahme registriert, obwohl in den letzten Sekunden vorher nichts gescannt wurde. Man müsste schon zu zweit sein und das Zeug quasi direkt in die (viel zu kleinen) Einkaufstüten packen,um dieses System auszutricksen.