(Niedrig legierter) Stahl wandert bei mir in die Altmetall- Kiste zur Wiederverwertung. Wie sieht es aus, wenn Stahl in einem üblichen Holzofen geglüht wird? Hat er danach für die Wiederverwertung einen geringeren Wert als ungeglühter Stahl?
Hallo,
warum soll jemand Stahl in einem Holzofen gluehen wollen? Stahl gluehen ist eher etwas fuer Schmiede, weniger fuer Heimwerker.
Wie soll er mit Holz zum Gluehen gebracht werden? Temperatur?
Meinst du den Handelswert oder den Gebrauchswert?
Als Schrott ändert sich der Handelswert nicht.
Wenn du den Stahl selber verarbeiten willst, hat sich das Gefüge verändert und der Stahl ist weicher als vorher.
Es kommt nun ganz darauf an, was du damit/ daraus machen willst.
@odo01: Gebrauchswert. Werden durch die Gefügeveränderung etwa Bestandteile herausgelöst / verbrannt, die nachher wieder hinzu gefügt werden müssen? Oder „verdirbt“ der „weichere“ Stahl die Schmelze im Recycling- Prozess? Ich nehme an, dass Kohlenstoff verbrennt, wenn Stahl geglüht wird. Und Schrott wird ja bei der Produktion von „frischem“ Stahl zugesetzt.
@Helmut_Taunus: Es gibt Menschen wie mich, die mit Holz heizen. Und Abfalltrennung betreiben. Und manchmal alte Paletten verheizen und sich fragen, ob es Sinn macht, jeden Nagel aus dem Brennholz heraus zu polken. Es könnte ja sogar Sinn machen, die Nägel einfach nur aus der Asche heraus zu sammeln und dann in den Schrott zu geben.
Hallo,
Nein, da ändert sich unter deinen Bedingungen nichts.
Um den Kohlenstoff aus dem Eisen zu bekommen ist technisch einiges an Aufwand nötig (Thomasbirne), da wird Sauerstoff durch das flüssige Eisen geblasen, damit man Stahl erhält.
Das mit dem Gefüge ist im Prinzip eine Art Kristallisation. Schreckt man glühenden Stahl z.B. in Wasser ab wird er hart und lässt man ihn langsam abkühlen wird er weich. Im Prinzip kann man dies beliebig oft machen, ohne dass sich der Stahl in der Zusammensetzung wirklich verändert.
Es hat also keinen Einfluss auf die Qualität, wenn du die Nägel aus der Asche puhlst.
MfG Peter(TOO)
Danke für die präzise Beruhigung, damit kann ich mein Verfahren umstellen. Aber da Schrauben und Nägel bei der Müllverbrennung nach meiner Einschätzung „untergehen“, also nicht dem Schrott zugeführt werden, werde ich nunmehr mit dem Magneten in meinem kleinen Aschekasten herum rühren.
Aha, daran denkst Du. Mit brennendem Holz drumherum wird naemlich Eisen nicht wirklich anders, zum Gluehen und Eisen veraendern braucht man doch mehr Hitze. Holzkohle reicht auch noch nicht, erst mit dem Blasebalg noch zusaetzlich bekommt der Schmied genuegend Temperatur zum Schieden ins Eisen. Oder eben Steinkohle. Eventuelle Naegel koennen locker aus der Asche in den Stahlschrott. Gesammelter Stahlschrott hat sowieso die verschiedensten Stahlsorten zusammengemixt.
…Es gibt auch un-magnetischen Stahl, der bleibt nicht am Magneten haengen.
Danke auch hier! Bei den Holz- Paletten sind es aber wohl ausschließlich niedrig legierte Stahl- Nägel, es handelt sich ja um möglichst billige Verpackung.
Das ist die einzig sinnvolle Methode.
Für den Recyclingprozess und dem Schrotthändler ist es egal.
Nägel sind auch nur so relativ hart, weil der Draht, aus dem die gemacht werden, vorher schon kalt verformt wurde.
Geglühtes Eisen wird durch durch Schmieden und/ oder gezieltes Abkühlen wieder hart.
Servus,
schon geraume Zeit, bevor man die Deutschen auf das Abspülen von Joghurtbecherdeckeln dressierte, wurde alles, was magnetisch ist, bei den Müllverbrennungsanlagen mit E-Magneten aus der Asche/Schlacke gelutscht. Das galt vor allem den Weißblechdosen, aber Nägel und anderes Kleinzeug gingen da auch mit.
Und dort, wo die Anlagen mal eingerichtet sind, wurden sie nicht wegen der Joghurtbecherdeckelspülerei extra wieder abgebaut, sondern sie tun immer noch, was sie 1975 auch schon taten.
Schöne Grüße
MM