Wertpapiere m. erhöhtem Risiko / Depotabsicherung

Hi,

u.a. empfeihlt der bekannte Wertpapierhänler und -berater „MrD…“ in den Medien, sein Wertpapierdepot mit KO-Optionen abzusichern.
So bspw. mit KO-Zertifikaten auf den Dax.

Er erwähnte dabei am Rande, dass viele Banken den Kauf verbieten und eben nur erlauben, wenn man eine separate Vereinbarung zum Handel mit erhöhtem Risiko abschliesst, da dies ja „Zockerpapiere“ seien.

Er meinte aber, man solle mit seiner Bank verhandeln, da man die Zertifikate in diesem Fall ja eben zur Werterhaltung des Depotwerts benutzt und eben damit nicht spekuliert, um mit Riesenhebeln „ein Mehr“ abzusahnen…und daher eben gerade NICHT der Verlust des gesamten Einsatz-Kapitals droht.
Daher solle es wohl auch ohne die Vereinbarung mit der Bank gehen.

Sagt euch das was und geht es eben eigentlich auch ohne vorerwähnte Vereinbarung? Beispiele aus eurem Kreise?
MrD… selbst konnte mir die Frage bislang nicht beantworten.

Was denkt ihr dazu?
Gruss
l.v.

Hallo,

Anleger werden von den Kreditinstituten nach einer Fragerunde in Klassen eingeteilt, damit nicht am Ende wieder einer behaupten kann, der von ihm selbst erworbene Call auf den Parawangischen Mumpeso wäre ihm von seinem Kreditinstitut bei vorgehaltener Waffe aufgezwungen worden, während er immer gesagt hätte, daß er von Geld allemal so viel versteht, daß er weiß, wofür die Zahlen auf den viereckigen Papierstreifen sind.

Dementsprechend wird man für den Handel mit bestimmten Wertpapieren nur zugelassen, wenn man in der Kundenklassifizierung in der entsprechenden Kategorie steht.

Daher solle es wohl auch ohne die Vereinbarung mit der Bank
gehen.

Hätte, könnte, sollte. Niemand kann für gut 2000 Kreditinstitute in Deutschland sprechen. Da hilft nur nachfragen und/oder ausprobieren.

Gruß
C.

Das wundert mich, dass MR.D eine solche Frage nicht beantworten kann.

Bei entsprechender aufklärung können solche geschäfte in der Regel abgeschlossen werden.

Irgendetwas abzusichern, schön und gut;
aber jede absicherung ist mit Kosten verbunden.

Und einen Dax abzusichern, welchen Sinn sollte das geben ?
Da braucht man gar nicht erst in Aktien zu investieren, wenn man das
Risiko der aktien scheut;
zumal der Dax gegenüber einer einzelaktie ja schon durch seine Diversifikation eine gewisse Absicherung eingebaut hat.

Und einen Dax abzusichern, welchen Sinn sollte das geben ?
Da braucht man gar nicht erst in Aktien zu investieren, wenn
man das
Risiko der aktien scheut;

Na, der Hinweis hat bestimmt den ganzen institutionellen Anlegern gefehlt, die so blöde sind, ihre milliardenschweren Bestände mit ausgefuchsten Risikostrategien bzw. entsprechenden Produkten abzusichern.

Interessanterweise kaufen diese (wie mutmaßlich auch die Privatanleger) Aktien wegen der Chancen (und nicht wegen der Risiken) und sind froh, wenn sie sich gegen die Risiken absichern können. Dafür wurden übrigens Derivate auch erfunden, bevor die kleinen und großen Spekulanten anfingen, Haus, Hof, Kreditinstitute und Volkswirtschaften auf Marktschwankungen zu verwetten.

zumal der Dax gegenüber einer einzelaktie ja schon durch seine
Diversifikation eine gewisse Absicherung eingebaut hat.

Wie? Es gibt Aktien mit einem negativen Beta? Das interessiert mich.

Gruß
C.

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Wofür eine Ermahnung ?
[…]

Es hat niemand etwas von beta faktoren hier erzählt.

Es ging allgemein um diversifikation, dass heißt Streuung von Wertapieren;
nicht umsonst ist eine absicherumg auf den Dax in der Regel wesentlich günstiger als die Absicherung einer einzelaktie im Dax.

Beta Faktoren kommen z.b. vor in der theoretischen kapitalmarkt Theorie des CAPM als systematisches Risikomaß.

[Team: Netiquette!]

Wofür eine Ermahnung ?
Dass man ihm einen konstruktiven Therapievorschlag macht ?

Ob das konstruktiv oder doch vielleicht eine Beleidigung war, kann sich jetzt das Team überlegen.

Es hat niemand etwas von beta faktoren hier erzählt.

Doch ich und das bezog sich darauf, daß man sich mit einem DAX-Investment nicht den Entwicklungen des Marktes entziehen kann, weil im DAX eben keine Aktien mit negativem Beta enthalten sind und es - wie Du Dich entsinnst - um Risikoabsicherung ging. Du hingegen hast behauptet, daß die Absicherung eines DAX-Investments unnötig ist. Eine Vorgehensweise, die täglich zigtausendfach praktiziert wird.

Es ging allgemein um diversifikation, dass heißt Streuung von
Wertapieren;

Nein, es ging um Risikoabsicherung und um die Kundenklassifizierung bzw. wie man diese umgehen kann.

Und um deine Frage zu beantworten: Eine neagtives beta als systematisches Risiko in der theoriewelt des CAPM läßt auf ein im Vergleich zum Gesamtmarkt antizyklisch reagierendes Papier schließen, welches zur Senkung der Gesamtvarianz beiträgt

siehe Hering, Investitionstheorie (2003) S. 287
Peridon/Steiner Finanzwirtschaft (1999) S. 269

Und um deine Frage zu beantworten: Eine neagtives beta als
systematisches Risiko in der theoriewelt des CAPM läßt auf ein
im Vergleich zum Gesamtmarkt antizyklisch reagierendes Papier
schließen, welches zur Senkung der Gesamtvarianz beiträgt

Genau darauf wollte ich hinaus. Ich dachte aber eigentlich, daß das aus meinen bisherigen Ausführungen so hervorgegangen wäre.