Wetterregeln: Abendrot/Morgenrot

Wissenschaft Wetter & Meteorologie
#1

Ich bezweifle nicht die Richtigkeit der Wetterregeln, habe nur schon immer Schwierigkeiten mit der Erklärung zu diesem Wetterphänomen.
Z.B. Morgenrot: Schlechtwetter droht.
Und die Erklärung:
Die Morgensonne im klaren Osten strahlt die heraufziehenden Wolken im Westen an. Bei der in unseren Breiten vorherrschenden Westwindlage kann bald mit Regen gerechnet werden.

Das hört sich logisch an. Trotzdem habe ich damit meine Schwierigkeiten. Bei allen Bildern von Morgenrot oder Abendrot sind die Wolken auf der Seite des Himmels, an der aktuell die Sonne steht, also beim Morgenrot im Osten! Daher können doch nicht die im Westen heranziehenden Wolken angestrahlt werden, wenn sie bereits im Osten rot leuchten?

Ich hoffe auf eine sinnvollere Erklärung.

#2

Hi skippylib,

Ich bezweifle nicht die Richtigkeit der Wetterregeln… Z.B. Morgenrot: Schlechtwetter droht.

generell ist da Vorsicht angesagt, aber diese Regel ist richtig.

Aber die Erklärung ist falsch. Selbstverständlich ist es völlig egal, ob die Sonne von westen oder von osten scheint. Aber wo sie durchscheint, das entscheidet. Feuchte Luft streut die Sonne stärker, v.a. die blauen und grünen Anteile. Übrig bleibt das Rot.

Im nächsten Denkschritt fragen wir uns, warum Abendrot normal ist. Weil am Tage der Boden erwärmt wird und Wasser verdunstet und sich in der Atmoshäre verteilt. In der Nacht schlägt sich das Wasser als Tau nieder und bildet bodennahen Dunst oder Nebel. Am Morgen ist der Himmel also wieder grau und die Sonne allenfalls gelb bis orange.

Wenn hingegen der Morgen rot ist, ist feuchte Warmluftuft im Anmarsch, und wenn die noch Sonne kriegt, gibt es Schauer oder Gewitter. Hat also nichts mit irgendwelchen optischen Phänomenen zu tun, sondern mit einem Luftmasenwechsel.

Gruß, Zoelomat

#3

Wenn hingegen der Morgen rot ist, ist feuchte Warmluftuft im
Anmarsch, und wenn die noch Sonne kriegt, gibt es Schauer oder
Gewitter. Hat also nichts mit irgendwelchen optischen
Phänomenen zu tun, sondern mit einem Luftmasenwechsel.

Hallo Zoelomat,
tut mir leid aber ich bin immer noch verwirrt!
Warmluft im Anmarsch interpretiere ich so:
Weit im Westen braut sich was zusammen.
Wenn aber die im Osten aufgehende Sonne bereits die Wolken (im Osten) anstrahlt, dann muss doch die feuchte Luft schon über mich hinweggezogen und im Osten angekommen sein.
Vielleicht muss man sagen: die Front ist schon weit in den Osten vorangekommen, die Wolkendecke wird nach Westen immer dichter und tiefer. Das würde jedenfalls mit meiner Vorstellung zusammenpassen.

Grüße von skippylib