Hallo Walter,
Ich kann nur (aus Erfahrung) dringend davon abraten, Rotwein
oder auch einen säurehaltigen Weißwein anzubieten, von Bier
ganz zu schweigen, wenn es eine gelungene Kombination werden
soll. Sehr gut zur Verdauung ist schwarzer Tee, wie schon
angeklungen.
was Rotwein angeht, so stimme ich zu. Ansonsten ist meine praktische Erfahrung nicht nur anders, sie deckt sich auch mit der Theorie. Käsefondue ist eine relativ fette Angelegenheit (Fettanteil etwa 1/4) und fette Speisen werden durch Säure, Gerbstoffe und Alkohol deutlich bekömmlicher. Käsefondue ist eine schwer bekömmliche Mahlzeit - und das liegt nicht an den Getränken. Der Tee bietet Gerbstoffe (wie auch ein gut gehopftes Bier), den Alkohol kann man auch ausschließlich in Form von Kirschwasser zu sich nehmen - für die Säure gibt es aber zumindest keine wirklich passende Alternative zum Wein. Übrigens ist die Säure auch der Grund, warum Pickles (insbesondere Cornichons) eine passende Beilage zur Fondue sind.
„Säurehaltig“ ist übrigens auch Fendant / Gutedel, die Rebsorte ist nur relativ säurearm, was beim Anrühren des Käsefondues schon mal schiefgehen kann (Klumpenbildung), wenn man nicht mit einem Trick nachhilft. Was den Kerner angeht - der gehört nun gerade nicht zu den säurearmen Rebsorten, gerade in dieser Hinsicht merkt man ihm seine Herkunft vom Riesling (gekreuzt mit rotem Trollinger) an.
Falls das Rezept für das Käsefondue noch nicht ganz steht:
Zuerst den Weißwein erhitzen, dann den Käse dazugeben und zum
Schluss Zitronensaft und Kirschwasser.
… auf den Zitronensaft kann ich für meinen Teil gerne verzichten - er gehört auch nicht zum klassischen Rezept. Wenn schon unbedingt getrickst werden muss, dann würde ich ein wenig (hochwertigen) Essig vorziehen. Notwendig ist beides bei Verwendung eines geeigneten Weines nicht.
Freundliche Grüße,
Ralf