White wine with the cheese fondue?

Hallo liebe Leute,

nächste Woche wollte ich mit ein Paar Freunden ein Käsefondue machen. Jetzt stellt sich mir die Frage was man dazu trinken könnte.

Ich tendiere zu Weißwein. Liege ich da richtig oder besser was anders nehmen?

Danke für Eure Antworten!

Charlie80

Hallo Charlie80,

nächste Woche wollte ich mit ein Paar Freunden ein Käsefondue
machen. Jetzt stellt sich mir die Frage was man dazu trinken
könnte.

Ich tendiere zu Weißwein. Liege ich da richtig oder besser was
anders nehmen?

klassisch sind meines Wissens Weißwein oder Bier. Beim Weißwein würde ich zu einem jungen, recht säurehaltigen tendieren, um dem Fett des Käses ein wenig Paroli bieten zu können. Bier hat man oft sowieso zu Hause, so dass man die Wahl den Gästen überlassen kann. Und wenn das Essen zu schwer im Magen liegt, kann man bei Bedarf noch was von dem Kirschwasser zu sich nehmen, das auch im Fondue ist.

Viel Spaß, Grüße, Thomas

Mahlzeit und Prost,

Ich tendiere zu Weißwein. Liege ich da richtig oder besser was
anders nehmen?

tendentiell liegst Du mit Weißwein nicht falsch.

Welchen genau, das hängt auch von Deinen persönlichen Vorlieben ab.

Einen sehr guten/teuren Wein würde ich aber nicht nehmen, das wäre m.E. übertrieben.

Gandalf

Hi,

Kirschwasser KANN nicht zum Fondue getrunken werden, sondern MUSS! :wink: Ein herrliches Aroma wenn auf den Käse ein guter Kirschbrand kommt!

Gruss
K

Hallo Charlie,

bekanntlich wird Käsefondue mit Weisswein zubereitet. Und zwar mit einem nicht zu säurearmen, da sich sonst der Käse nicht richtig löst. Eben diesen Wein trinkt man auch dazu. Einen jungen, leichten, spritzigen und säurebetonten Weisswein.

„Klassisch“ wäre ein Fendant aus dem Wallis oder Chasselas aus Savoie (dieselbe Rebsorte, nennt sich in Deutschland übrigens Gutedel). Selbstverständlich geht auch ein Riesling, Silvaner, Weiss- oder Grauburgunder. Geht nicht nur - würde ich sogar vorziehen. Trocken oder wenigstens halbtrocken sollte er allerdings schon sein. Für eine herbere Fondue (z.B. mit höherem Gruyère-Anteil) würde ich einen fruchtigen, säurebetonten Riesling vorziehen, ebenso bei einer Fondue fribourgeoise (mit Vacherin). Bei einem milderen (z.B. mit vorwiegend Emmentaler) einen etwas cremigeren Grauburgunder. Bei letzterem darauf achten, dass er in Punkto Säure nicht zu schwachbrüstig ist.

Ein gutes Pils für eingeschworene Biertrinker ist allerdings auch kein Stilbruch. Passen tut es allemal. „Klassisches“ Getränk für Alkoholverweigerer ist übrigens Schwarztee, nicht oder nur sehr sparsam gesüßt.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo,

wir (7 Personen) waren vor einiger Zeit im Raum Luzern zu einem abendlichen Käsefondue für ca. 30 Gäste eingeladen. Wir haben Bier (3 von uns), Weisswein (2) Rotwein (1) und Apfelsaftschorle (1) getrunken.

Am nächsten Morgen haben alle darüber geklagt, dass ihnen das Fondue (der Käse) die ganze Nacht über schwer wie ein Stein im Magen gelegen und den Schlaf verhindert habe.

Unsere schweizer Gastgeberin hat bloß gegrinst. Sie meinte lapidar, dass man zum Käsefondue entweder heißen Tee oder gar nichts trinke. Kalte Getränke lassen den Käse im Magen wieder zäh bis fest werden. Außerdem sei es nicht jeder Magen gewohnt, größere Mengen geschmolzenen Käses zu verdauen.

Ich glaube, sie hatte recht. Die Menge und die Kälte des Getränkes war die Ursache.
Die Schnäpschen zwischendurch haben übrigens auch die schweizer Gäste genossen.

Ich denke, Versuch macht kluch: Biete alles an: Bier, Wein und Tee und jeder soll selbst wählen.

Gutes Gelingen - schönen Abend!
Maralena

Hallo Fondue-Genießer,
damit es wirklich ein Genuss werden kann - hinsichtlich der Getränke:
Ich kann nur (aus Erfahrung) dringend davon abraten, Rotwein oder auch einen säurehaltigen Weißwein anzubieten, von Bier ganz zu schweigen, wenn es eine gelungene Kombination werden soll. Sehr gut zur Verdauung ist schwarzer Tee, wie schon angeklungen.
Falls das Rezept für das Käsefondue noch nicht ganz steht: Zuerst den Weißwein erhitzen, dann den Käse dazugeben und zum Schluss Zitronensaft und Kirschwasser.
Als Wein plädiere ich unbedingt für einen säure-armen Weißwein: Gutedel / Fendant, Weißburgunder aus der Pfalz oder aus Baden, vielleicht auch einen Kerner - aber alle immer sehr trocken. Und das Wichtigste: zum Schluss eine Runde Kirschwasser (oder mehr).

Auf dass es ein Genuss wird!
Gruß Walter VB

Hallo Walter,

Ich kann nur (aus Erfahrung) dringend davon abraten, Rotwein
oder auch einen säurehaltigen Weißwein anzubieten, von Bier
ganz zu schweigen, wenn es eine gelungene Kombination werden
soll. Sehr gut zur Verdauung ist schwarzer Tee, wie schon
angeklungen.

was Rotwein angeht, so stimme ich zu. Ansonsten ist meine praktische Erfahrung nicht nur anders, sie deckt sich auch mit der Theorie. Käsefondue ist eine relativ fette Angelegenheit (Fettanteil etwa 1/4) und fette Speisen werden durch Säure, Gerbstoffe und Alkohol deutlich bekömmlicher. Käsefondue ist eine schwer bekömmliche Mahlzeit - und das liegt nicht an den Getränken. Der Tee bietet Gerbstoffe (wie auch ein gut gehopftes Bier), den Alkohol kann man auch ausschließlich in Form von Kirschwasser zu sich nehmen - für die Säure gibt es aber zumindest keine wirklich passende Alternative zum Wein. Übrigens ist die Säure auch der Grund, warum Pickles (insbesondere Cornichons) eine passende Beilage zur Fondue sind.

„Säurehaltig“ ist übrigens auch Fendant / Gutedel, die Rebsorte ist nur relativ säurearm, was beim Anrühren des Käsefondues schon mal schiefgehen kann (Klumpenbildung), wenn man nicht mit einem Trick nachhilft. Was den Kerner angeht - der gehört nun gerade nicht zu den säurearmen Rebsorten, gerade in dieser Hinsicht merkt man ihm seine Herkunft vom Riesling (gekreuzt mit rotem Trollinger) an.

Falls das Rezept für das Käsefondue noch nicht ganz steht:
Zuerst den Weißwein erhitzen, dann den Käse dazugeben und zum
Schluss Zitronensaft und Kirschwasser.

… auf den Zitronensaft kann ich für meinen Teil gerne verzichten - er gehört auch nicht zum klassischen Rezept. Wenn schon unbedingt getrickst werden muss, dann würde ich ein wenig (hochwertigen) Essig vorziehen. Notwendig ist beides bei Verwendung eines geeigneten Weines nicht.

Freundliche Grüße,
Ralf

Mahlzeit,

Kalte Getränke lassen den Käse im Magen wieder
zäh bis fest werden.

was immer der Grund sein soll, daß Tee besser sei (wenn es denn wirklich stimmt) ist sicher nicht die Temperatur. Alle Getränke, die man mit mäßiger Geschwindigkeit trinkt, kommen im Magen mit nahezu der gleichen Temperatur an.

Gandalf

Guten Tag Tychiades,
ja, Speisen und Getränke (sprich Wein) ist ein unerschöpfliches Thema - und da kann man nur probieren. Meine / Unsere Erfahrung bezieht sich auf Weine unserer Region (Großraum Rhein-Main).
Deshalb würde ich zu Käsefondue niemals einen Riesling empfehlen, denn da denke ich zuerst an Rheingau und dort hat der R. viel Äpfelsäure, die sehr dominierend ist. Dagegen bezieht sich meine Empfehlung Kerner auf einen Wein von der Bergstraße, dort überwiegt bekanntlich die Weinsäure, die lange nicht so massiv ist.
Wir haben schon mal eine Bergsträßer Riesling/trockene Auslese zum K.F. getrunken, das ging sogar gut.

Selbstverständlich hat hat ja jeder Wein Säure, sonst ist er tot. Bei Fendant / Chasselas wird die Säure halt durch die malolaktische Gärung gemildert (gefällt mir gar nicht).
Ich habe mich jahrelang geärgert, dass - auch in guten Rezeptheften (Beispiel: essen & trinken) - fast niemals Wein-Empfehlungen zu Speisen abgegeben wurden. Heute verstehe ich warum - das Thema ist zu Komplex.
Nur ein kleines Beispiel aus unserem Repertoire:
Im Juli bei 35 Grad auf der Terrasse als Carpaccio geräucherter Heilbutt mit Feigen und einem halbtrockenen Riesling Laurentiuslay /Mosel - eine Katastrophe.
Drei Wochen später im Wohnzimmer das gleiche Gericht direkt aus dem Kühlschrank auf den Tisch mit dem gleichen Wein - ein Genuss.

Also nichts für ungut - ich nehme die Anregung Riesling / Käsefondue auf und wir probieren demnächst „ganz vorsichtig“.

Gruß Walter VB

Hallo Walter,
danke für deine Anmerkungen. Ich stimme Dir insofern zu, als es gerade beim Riesling doch recht unterschiedliche Regionaltypen gibt. Der Rheingauer ist anders als der Mosel und der wiederum deutlich anders als der Pfälzer. Der beste ist natürlich der von der Nahe (ich muss es wissen, der wächst schließlich praktisch vor meiner Haustür). Wäre ein Tip für die nächste Fondue …

Dass ein Riesling mit ‚spitzen‘ Säuren (Typ ‚Raddegickel forzdrucke‘, wie der Pfälzer sagt oder auf schwäbisch ‚Semsakrebsler‘) nicht recht passt, da hast Du sicher recht. Und im Rheingau ist auch im unteren und mittleren Preisektor das Preis-Leistungsverhältnis häufig hart an der Neppgrenze wenn nicht darüber hinaus. Und auch ein filigranes, elegantes Edelgesöff vom VdP-Weingut Kohlen und Reibach passt zu diesem doch eher derb-rustikalen Essen genauso wenig wie zum Handkäs mit Musik.

Also etwas ‚Weinverstand‘ braucht man da für eine stimmige Getränkewahl schon - insofern auch meine Zustimmung, dass pauschale Tips nach dem Motto ‚dazu passt ein trockener Riesling‘ immer etwas problematisch sind.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Tychiades oder Ralf,

dass der beste Riesling von der Nahe kommt - da kann ich Dir überhaupt NICHT widersprechen. Wenn ich an Dr. Crusius denke oder an das so ziemlich Beste in der Beziehung: ein großes Riesling-Gewächs von Schäfer-Fröhlich in Bockenau - Tim F ist halt Spitze.

Interessant, der Gedanken-Austausch mit Leuten, die was von Wein verstehen, das ist nicht selbstverständlich.

Schlussbemerkung: unsere derzeitigen Lieblings-Weine (Silvaner und Frühburgunder !!) kommen von Randersacker / Franken. Bekannt???

Beste Genießer-Grüße - Walter VB