Hallo!
Ich möchte ein kleines Mehrfamilienhaus mit Elektroheizungen
von der Firma Wibo. Die Verkäufer meinen, dass sei besonders
günstig.
Günstig für wen? Die Betriebskosten einer E-Heizung betragen das Dreifache einer Öl- oder Gasheizung.
E-Heizungen sind die typische Lösung von Hauseigentümern, die nicht investieren wollen/können und denen die Betriebskosten egal sind, weil sie von den Mietern zu tragen sind. Die Betriebskosten haben übrigens mit dem Fabrikat der Heizung nicht das Geringste zu tun, sind vielmehr bei allen E-Heizungen immer gleich. Dafür braucht man keine Erfahrung mit einem bestimmten Fabrikat, es ist vielmehr Physik, an der sich nicht rütteln lässt. Wenn ein Verkäufer etwas anderes erzählt, ist er entweder ahnungslos oder will gutgläubige Menschen betrügen. Die Anbieter von E-Heizungen, auch das Wibo-Werk in Hamburg, sind in ihrer Werbung schon seit langer Zeit dazu übergegangen, potentielle Kunden mit unhaltbaren Werbeaussagen wie z. B. „energiesparend“ für dumm zu verkaufen.
Ein Haus hat je nach Bauweise einen bestimmten Energiebedarf pro Quadratmeter und Jahr. Der Energiebedarf wird in kWh ausgedrückt. Ein Haus nach aktuellem Stand der Technik hat einen Energiebedarf von z. B. 50 kWh/(m² a), ein Haus aus den 60ern kommt schon mal auf 250 kWh/m² a), manchmal auch deutlich mehr.
Nehmen wir an, das Mehrfamilienhaus hat 300 m² Wohnfläche. Mit den oben genannten Zahlen kommt man für das neue Haus auf einen Energiebedarf von 15.000 kWh und für den 60er-Jahre-Bau auf 75.000 kWh.
Mit Öl oder Gas kostet die kWh ca. 8 ct. Das neue Haus verursacht damit 1.200 € jährliche Brennstoffkosten und der 60er-Jahre-Bau kommt auf 6.000 €.
Mit einer E-Heizung kostet 1 kWh ca. 25 ct. Das neue Haus würde mit einer E-Heizung Stromkosten von 3.750 € und der 60er-Jahre-Bau von 18.750 € pro Jahr verursachen.
Noch deutlicher: Wer die Grundrechenarten beherrscht und halbwegs klar bei Sinnen ist, benutzt keine E-Heizung!
Gruß
Wolfgang