Guten Morgen,
dazu gab es schon vor einigen Wochen eine Diskussion hier. Aber dabei hat mich schon, wie jetzt auch, gestört, daß offensichtlich viele Leute die Patenschaft herabwürdigen, indem die Paten nur als „Goldesel“ betrachtet werden.
Pate sein bedeutete früher in den urchristlichen Gemeinden, daß der Täufling (damals noch erwachsene Leute) einen Fürsprecher benötigte, der der Gemeinde versicherte, daß der Täufling in die christlicher Gemeinschaft aufgenommen werden kann, weil er die Voraussetzungen dafür erfüllt ( Unterweisung in christlicher Lehre erhalten usw.). Dann kam die Zeit, wo die Kindstaufe populär wurde; man stellte ihnen Paten zur Seite, die sich um sie kümmern sollten, wenn die Eltern stürben oder das Knd nicht mehr versorgen konnten.
Zunehmend, das gebe ich ja zu, entwickelt sich das Patenamt in der modernen Zeit dahin, daß es nur um Geschenke-Lieferung geht.
Ich meine aber, es ist eine Frage der Auffassung. Es ist wichtig zu klären, was die Eltern erwarten, und was man selbst bereit ist zu geben. Sicher muß man keine Angst haben, daß man finanziell für das Kind gerade stehen muß (als wäre man ein Bürge). Man sollte es auch unverkrampft angehen und nicht erzwingen -so, ich bin Dein Pate, jetzt erzähle ich dir mal was von Gott… Vielleicht beschränkt sich das Patenamt in den ersten Jahren überwiegend auf Geschenke geben; aber vielleicht möchte das Kind später auch mal nur mit seinem Patenonkel ins Stadion zu seinem Lieblingsverein gehen… Sieh das Patenamt als Möglichkeit, ein Freund des Kindes zu werden, zu dem es, neben seinen Eltern, Vertrauen aufbauen kann (und mit dem es mal über seine Eltern reden kann, was ihm nicht paßt, worüber es sich ärgert usw.).
Ich würde Dir, Andreas, auch vorschlagen, wenn Du magst, einfach mal einen Pfarrer zu fragen. Jeder Pfarrer müßte dazu bereit sein.
Alles Gute und viele Grüße, Deborah