Widerspruch gegen schulamt

Hallo! Ich habe einen Sohn, der hörgeschädigt ist und Cochlea Implantate trägt, er besucht zur Zeit die 2Klasse, einer Sprachheilschule! Die wollen ihn aber für das nächste Schuljahr auf eine hörgeschädigten Schule schicken, was ich wiederrum überhaupt nicht möchte, weil die Schule 100km (hin und zurück) weit entfernt von uns ist und er ganz früh morgens abgeholt wird und abends erst wieder kommt!
Er ist auch sehr sensibel und sehr eifersüchtig auf seinen jüngeren Bruder!!!

Wer kennt sich aus, wie meine Chancen sind ihn weiterhin auf dieser Sprachheilschule zu lassen!
Und wer das entscheidet (die Eltern oder das Schulamt)?
Es würde mir auch das Herz brechen, wenn er da hingehen muss!

Moin,

Hallo! Ich habe einen Sohn, der hörgeschädigt ist und Cochlea
Implantate trägt, er besucht zur Zeit die 2Klasse, einer
Sprachheilschule! Die wollen ihn aber für das nächste
Schuljahr auf eine hörgeschädigten Schule schicken, was ich
wiederrum überhaupt nicht möchte,

In welchem Bundesland lebt ihr? Hast du Verbindung zu Beratungsstellen für Eltern mit hörgeschädigten Kindern, um Erfahrungen und Tipps auszutauschen?

Gibt es für ihn denn nicht die Möglichkeit als Integrationskind mit entsprechender Hilfestellung eine normale Schule zu besuchen?

Ansonsten ist eine Sprachheilschule vielleicht tatsächlich nicht unbedingt die Schule der Wahl für ein hörgeschädigtes Kind.

Gruß
Marion

Hallo,

gibt es dort kein Internat? Die Fahrerei würde ich für eine Zumutung halten, aber bei einer Internatsunterbringung wäre dieser Stress weg.

Ich kann verstehen, dass du deinen Sohn möglichst in deiner Nähe haben möchtest, aber eine Sprachheilschule ist ganz sicher nicht der richtige Ort für ihn.

Vielleicht gelingt es dir ja, das Ganze im Sinne einer bestmöglichen Förderung für deinen Sohn zu sehen? Dann musst du ihn zwar für fünf Tage in der Woche loslassen, ermöglichst ihm aber dafür auf lange Sicht möglicherweise ein freieres und selbstbestimmteres Leben, als es unter den gegebenen Umständen je möglich wäre.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

gibt es dort kein Internat?

Der Junge ist 7, maximal 8.

Gruß
Elke

Hallo,
einer Mutter, die es für ihr Kind zu viel empfindet früh morgens wegzugehen und erst spät abends nach Hause zu kommen und die zudem noch schreibt, ihr Sohn ist eifersüchtig auf seinen Bruder und dass er sensibel ist - mit dem Rat ihn auf ein Internat zu schicken, finde ich, ehm, etwas klein wenig abwegig, oder?

Warum zum Teufel sollen alle Kinder, die ein Problem haben - hochbegabt, hörgeschädigt, pubertierend, ängstlich, oder was auch immer, gleich auf ein Internat geschickt werden? JEDES Kind hat ein Recht auf angemessehen Unterricht - auch die kleinen Leute, die nicht in den kleinen Topf der 100% gesellschaftlich funktionierenden und tickenden Schafe passen.

Viele Grüße

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Der Junge ist 7, maximal 8.

Ja und?
http://www.pih-ft.de/intro_alt.htm

Zitat:
In enger Zusammenarbeit mit der Schule erfüllt das Internat vielfältige Aufgaben. Es dient hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 21 Jahren als Wohnstätte.

Ansonsten würde ich aber empfehlen das hier durchzusetzen:
http://www.pih-ft.de/intro_alt.htm

Sollte auch in anderen Bundesländern möglich sein?

Grüße
Bröselchen

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Hallo,

Ja und?
http://www.pih-ft.de/intro_alt.htm

Zitat:
In enger Zusammenarbeit mit der Schule erfüllt das Internat
vielfältige Aufgaben. Es dient hörgeschädigten Kindern und
Jugendlichen im Alter zwischen drei und 21 Jahren als
Wohnstätte.

Zugegeben: manchmal lässt sich eine Internatsunterbringung nicht vermeiden.
Wenn aber der Fall liegt wie oben (siehe Chilis Posting) und ein liebende und unterstützende Familie da ist, halte ich ein Internat für einen Jungen in dem Alter für zu früh.

Gruß
Elke

hi,

Es würde mir auch das Herz brechen, wenn er da hingehen muss!

möchte er denn dorthin gehen? …weil du schreibst, du möchtest es nicht…

du müsstest evtl. die lehrmethoden mal vergleichen. nicht, dass dein sohn nicht zurechtkommt in einer sprachheilschule.

Hallo Chili,

Warum zum Teufel sollen alle Kinder, die ein Problem haben - hochbegabt, hörgeschädigt, pubertierend, ängstlich, oder was auch immer, gleich auf ein Internat geschickt werden?

Weil es unter Umständen Lebenschancen eröffnet. Natürlich kann ich ein hörgeschädigtes Kind auch durch eine andere Schule schleppen und als höheren Wert sehen, dass das Kind in seinem sozialen Umfeld bleibt. Es gibt ganz sicher auch Kinder, bei denen dieser Weg sehr viel mehr Sinn macht.

In jedem Fall wäre es mein vorrangiges Ziel als Mutter, meinem Kind ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit bestmöglichen Startchancen zu eröffnen. Und wenn der Weg nur über ein Internat führt, würde ich persönlich ihn gehen.

Ich weiß, was Regelschulen leisten können und was nicht. Und ich weiß auch, was eine Sprachheilschule von einer Schule für Gehörlose/ Hörgeschädigte unterscheidet. Zu verlangen, dass sich die jeweiligen Schulen gefälligst einzelnen Schülern anzupassen haben, kann und wird nicht funktionieren. Und das hat nichts mit dem guten Willen der Lehrkräfte zu tun.

Die Entscheidung, ob man die Möglichkeit einer Schule, die auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet ist, nutzen will oder nicht, bleibt einem immer.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo Chili,

Warum zum Teufel sollen alle Kinder, die ein Problem haben -
hochbegabt, hörgeschädigt, pubertierend, ängstlich, oder was
auch immer, gleich auf ein Internat geschickt werden? JEDES
Kind hat ein Recht auf angemessehen Unterricht - auch die
kleinen Leute, die nicht in den kleinen Topf der 100%
gesellschaftlich funktionierenden und tickenden Schafe passen.

ich finde:
Gerade _weil_ jedes Kind ein Recht auf angemessenen Unterricht hat, kann ein Internat eine gute Lösung sein.

Schön wäre es natürlich, wenn sich jede Schule den unterschiedlichsten Anforderungen anpassen könnte und Schüler mit egal welchen Besonderheiten von ihren Mitschülern durchwegs problemlos akzeptiert würden, sich in einer Schule gleich alle Lehrer und Mitschüler Gebärdensprache aneignen würden, es überall „Kochbegabten-kompatiblen“ Unterricht gäbe, Schulen durchwegs barrierefrei und der Sportunterricht auch für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte geeignet wäre - leider ist dies aber nicht der Fall.

Ich kenne selbst Kinder und Jugendliche, die in einem Internat regelrecht aufgeblüht sind (natürlich auch solche, für die ein Internat keine gute Lösung gewesen wäre), weil die dortigen Gegebenheiten viel besser zu ihren Anforderungen passten:
Nicht mehr mehr schlecht als recht „mitgeschleppt“ werden, passende Herausforderungen und Hilfestellungen (statt Unter- und Überforderung oder gänzlich unpassende Lernmethoden), Lehrer die sich mit der Besonderheit ausgekannt haben (statt zu viel oder zu wenig zu verlangen, falsche Erwartungen zu haben) etc.

Viele Grüße,
Nina