Widerstand mit 5 Ringen, wie lese ich die?

Hallo,

ich habe einen Widerstand mit den Farben grau-braun-schwarz-rot-weiß.
2024 Extra-R
Bei diesen 5 Ringen ist mir nicht klar, von welcher Seite gelesen wird.
Ich vermute: 8-1-0-2-9. Da ich 81 Ohm messe, dürfte diese Leserichtung stimmen, es sei denn, der Widerstand ist defekt und hat 92 Ohm. Was bedeuten die beiden letzten Ringe? Toleranz?
(die Bedruckung L22 gilt nicht für den Widerstand, die Induktivität ist rausgelötet)

Gruß
Pauli

Da es weiß bei den Ringfarben nur als 1, 2 oder 3, Ring aber nicht als 4. oder 5 gibt, musst Du beim Weissen Ring zu lesen anfangen.
Also 9-2-0 x 10 ±1%
Also müsste er 9200 Ohm, bzw 9,2 kOhm haben, mit einer maximalen Abweichung von 1% + oder -

Hier kannst Du Dir die Bedeutungen der Ringfarben anzeigen lassen.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109051.htm

Es ist übrigens nicht sinnvoll Widerstände im Eingebauten Zustand zu messen. Der Strom kann ggf auch über einen anderen Weg fließen, so daß ein falsches Ergebnis bei der Messung rauskommen kann.

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danke für die Erklärung mit dem weißen Ring, das wußte ich nicht .
Bei 9,2k liegt der Wert mit 81 Ohm aber völlig daneben :roll_eyes:

Gruß
Pauli

Das ist doch dieses extra eingelötete Bauteil, dass nicht im Schaltplan zu finden ist, oder?
Es gibt in dieser Bauform auch Spulen und die werden genau wie Widerständen per Farbringe gekennzeichnet, schau mal:

https://cdn.henri-elektronik.de/media/image/68/33/d5/Farbcode_Drosseln.jpg

Ob es die auch mit 5 Ringen gibt? Vielleicht ist es gar kein Widerstand.

VG
J~

Und was hindert dich, den Widerstand wenigstens auf einer Seite auszulöten?

Guck dir mal die diversen Tafeln im Netz an. Beginn der Leserichtung und Abstände der Ringe sind oft, zwar nicht immer eindeutig, zu erkennen.
Ein defekter Widerstand neigt eher dazu, seinen Wert zu vergrößern als zu verkleinern.

Hi!
In 80% der Fälle artet sowas doch in lustigem Farbenraten aus.
Ich werfe ins Rennen:

Weiß : 9 - das Bild ist da überbelichtet, daher muss man das glauben.
Braun: 1 - könnte auch rot oder orange sein, macht kaum nen Unterschied
Blau: 6 - könnte auch grün sein - macht noch weniger Unterschied
Gold: x0.1 - oder grau x100M. An Silber x0,01 mag ich nicht glauben, da der nachfolgende, definitiv hellere Ring eher silbern ist, und weil das ein merkwürdiger Wert wäre.
Silber: +/-10%

Jedenfalls komme ich so erstmal auf 91,6 Ohm, die untere Toleranzgrenze wäre dann 82,6Ohm, also nahe am Messwert. Dazu dann die Toleranz dess Messgeräts, und dann passt es.

Das ist aber alles Überlegungen, die auch darauf abzielen, den gemessenen Wert zu erreichen. Und der wird auch vom Rest der Schaltung beeinflusst, daher sollte der Widerstand für eine zuverlässige Messung mindestens an einem Beinchen ausgelötet werden.

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gar nichts, natürlich habe ich die 81 Ohm nicht im eingebauten Zustand gemessen.

ja, scheint es zu geben:
https://we-wuppertal.de/tabellen/indukt.php
Die in der Schaltung verwendeten Induktivitäten liegen ohmsch im Bereich 0,5 bis 1 Ohm. Dieses „eingelötete Bauteil“ war damals erforderlich, um einen Leiterplattenfehler zu kaschieren:


Die obere Lötpunkt der Drossel L22 hat keinen Anschluß. Die Leiterbahn, die nach unten führt, endet einfach. Sie hätte zum Lötpunkt von D25 führen sollen, der hier im Bild defekt ist.
Daher hat Nordmende (Saba soll die gleiche Platine haben) damals dieses Bauteil als Verbindung eingelötet. Die Drossel L22 hat einen DC-Wiederstand von 0,4 Ohm, ist mit „gold-rot-grau-silber“ bezeichnet (Punkte statt Ringe, weil Kugelform mit 5mm Durchmesser). Selbst bei 100µH hätte L22 mit 2kHz (der Schaltfrequenz laut Serviceunterlagen) einen Widerstand von 1,26 Ohm. Da L22 und der genannten Widerstand von gemessen 81 Ohm DC in Reihe geschaltet sind, halte ich diesen Wert auch schon für sehr hoch. Bei 9,2k Ohm braucht es die Drossel wohl nicht mehr.

Danke für die Hinweise zu der Farbcodierung, was der Ursprung der Frage war. Aufgrund des sehr schlechten Zustands einiger Lötaugen auf der Netzteilplatine und grober Differenzen zwischen Schaltplan (aus Servicemanual!) und Leiterplattenlayout entsorge ich den 50-jährigen VHS-Recorder.

Gruß
Pauli

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Moin,

Ergänzend dazu und unabhängig vom hier diskutierten konkreten Fall:

Nicht ganz. Aufgrund der Tatsache, dass in einer stromlosen Schaltung aus Sicht dieses Bauteiles alle anderen parallel angeschlossen sind, ergibt sich zwangsläufig, dass die Messung bei einem bekannten Wert immer kleiner sein muss.
Ist sie aber bei der Messung größer, dann passt was nicht. Typisch werden Widerstände bei Überlastung deutlich hochohmig. Dann wüsste man evtl., dass eben dieser defekt ist.
Oder, ein Klassiker bei SMD Widerständen, der Keramikkörper ist hat einen Haarriss und ist deshalb hochohmig, was oft kaum zu erkennen ist. Natürlich geht das nur dann, wenn man passende Unterlagen zur Verfügung hat oder den Nominalwert kennt, sei es mit Farbringen oder einem Aufdruck.
Kleiner Selbstversuch: ich habe die Prüfspannungen und -ströme mal kurz bei einem Handheld Digitalvoltmeter abgeklopft. Sie bewegen sich im Bereich grob < 1 MOhm beim Prüfling unterhalb 100 mV und die Ströme sind im geringen µA Bereich. Die meisten Halbleiter reagieren darauf äußerst gelangweilt und regen sich nicht, irgendwelche Diodenstrecken machen auch nicht auf.

Mein Fazit: ganz so schlecht sind deshalb auch die Messungen im eingebauten Zustand nicht, aber man muss schon in etwa wissen, was man da macht. „Wer misst, misst Mist“ :wink:

-Luno

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