Ich weiß nicht, ob man das darf (*g*), aber ich kopiere mal barbaras Posting an Feanor nur aufgrund der Übersichtlichkeit als neuen Titel. Denn ich könnte mir vorstellen, dass hieraus eine breitere Diskussion wird und es wird ziemlich chaotisch, wenn dies als Antwort einer Antwort einer Antwort … einer Antwort eines völlig anderen Titels erscheint.
Also, barbara nicht böse sein, dass ich Deinen Artikel einfach noch mal kopiere (und ich würde mich freuen, wenn ihr hier antwortet und nicht weiter unten):
Hallo Fenaor,
aaalso, dann doch noch ein paar andere Meinungen, nachdem mich Marion auf deinen Artikel aufmerksam gemacht hat:smile: (und zum Schluss eine Frage ans Plenum), wobei ich mir nicht sicher bin, ob du deine Meinung wiedergegeben hast oder nur Sichtweisen zitiert hast, wenn zweiteres der Fall ist, bitte ich dieses Posting zu entschuldigen.
ad. Nordirland. Meines Wissens leben in Nordirland 2/3 Protestanten und 1/3 Katholiken. Meines Wissens sind das alles Nordiren und nicht zu 2/3 Briten. Die Engländer selbst haben m.E. nach längst keine Lust mehr auf Nordirland. Der Streit ist längst zu einem inneririschen Bürgerkrieg verkommen und hat wenig mit Freiheitskampf gegen Besatzer zu tun, wenn es auch lange Zeit so war. Das, was du da geschrieben hast (Recht auf Selbstbestimmung etc) sind halt die Parolen der IRA. Aber wenn man sich jetzt mal dumm stellt: Wieso sollten 1/3 eher legitime Forderungen stellen dürfen als 2/3? (das frage ich, um zu zeigen, dass ich diese Forderungen nicht als selbstverständlich legitim ansehe, nicht, um anzudeuten, dass ich mich auf die „protestantische Seite“ schlage.)
Denn du hast wirklich in vielen Punkten Recht, was Nordirland angeht, allerdings sind viele Vorwürfe gegen die Engländer nun wirklich über 100 Jahre alt (die schlimme Hungerkatastrophe war im 19. Jahrhundert)…wenn es danach geht, hätten ne Menge Leute ein Anrecht drauf, mit uns Deutschen noch eine Hühnchen zu rupfen…und daraus abzuleiten,es wäre legitim, in London U-Bahnen in die Luft zu sprengen…gibts da eine Verjährung eines Widerstandsrechtes?
Deine Sichtweise scheint zu sein: Sobald Widerstand nationalistisch legitimiert wird, ist er gerecht: IRA, PLO usw…was machst du eigentlich mit der ETA?..
Woran macht man Gerechtigkeit des Widerstandes fest? Vielleicht am Rückhalt in der Bevölkerung? Woran würdest du einen legitimen Widerstand festmachen? (interessiert mich wirklich, das Widerstandsrecht ist nämlich eines der ersten geforderten und ältesten Menschenrechte, das sogar schon die Stände innehatten gegen den König)
Selbst die RAF hatte viele Forderungen und Ansichten, die auf eine wie auch immer geartete gerechte Geselslchaft abzielten, ihre Aufffassung von Gerechtigkeit wurde nur von fast niemand in Deutschland geteilt. (von den Mitteln der Durchsetzung ganz zu schweigen!!!)
Also, meine Frage ans Plenum: Ist Widerstand überhaupt je gerecht ? Ab wann ist Widerstand gerecht? Wie definiert man „gerechten“ Widerstand? Gibt es überhaupt eine allgemeingültige Deifinition davon, was gerechter Widerstand sein kann? Und welche Mittel sind dann erlaubt? (im absolutistischen Staat war die einzige Art des legitimen Widerstandes die Emigration beispielsweise)
Gruss,
barbara