Wie als WI-Ing Elektrotechnik vertiefen?

Hallo,

ich überlege gerade wie ich mich im Hauptstudium vertiefen soll und dabei habe ich mich in Richtung der elektrischen Antriebe festgelegt. Nun habe ich folgende Wahl getroffen:

  • Gleich- und Wechselstrommaschinen + Labor
  • Drehfeldmaschinen + Labor
  • Leistungselektronik + Labor
  • Energieversorgung + Labor
  • Regelungstechnik ohne Labor
  1. Haltet ihr meine bisherige Kombination für stimmig bzw. gut aufeinander abgestimmt? Ich könnte auch das Leistungselektronik-Labor durch das Regelungstechnik-Labor ersetzen, aber ich habe das Leistungselektronik-Labor als „wichtiger“ eingeschätzt.

Dazu kommen noch zwei technische Wahlpflichtfächer. Hier habe ich mich bisher für Matlab/Simulink als erstes Wahlfach entschieden. Weitere Wahlfächer, die mich auch interessieren, sind:

  • CAD in der Elektrotechnik
  • Kabeltechnik
  • Objektorienierte Programmierung JAVA (C hatten wir schon im Grundstudium)
  • Servoantriebssysteme
  • Chemische und alternative Spannungsquellen (Experimentelle Vorlesung, also das ist nicht nur ein Vorlesung mit Klausur, sondern auch teilweise im Labor)
  1. Welches zweite technische Wahlpflichtfach passt gut zum Rest? Interessieren tun die mich alle, also das ist schon die eingegrenzte Auswahl. Nun klingt Servoantriebssysteme sehr passend, aber ich habe von Kommilitionen in höheren Semestern schon gehört, dass die Vorlesung denen wohl nicht viel gebracht hätte. Da dürfte es in beispielsweise CAD ja anders aussehen, aber sind für einen Wirtschaftsingenieur überhaupt CAD-Kenntnisse sinnvoll? Gleiche Frage für JAVA, vor allem da wir C schon hatten?
    Interessant klingt für mich „Chemische und alternative Spannungsquellen“ als experimentelle Veranstaltung. Gerade ist das E-Auto ja im Kommen und da sind Kenntnisse im Zusammenhang mit Batterien bestimmt auch hilfreich, ansonsten habe ich im ganzen Studium dazu so gut wie nichts gehört. Allerdings gehörte Chemie aber nie zu meinen Stärken.

Mir ist klar, dass mir die Entscheidung keiner abnehmen kann. Allerdings erhoffe ich mir aufgrund von Ratschlägen oder Erfahrungen anderer User eine bessere Wahl zu treffen.

Viele Grüße

Hallo,

ich bin kein studierter, sondern nur staatlich geprüfter Techniker und Meister. Habe auch keine Ahnung vom Studiengang des Wirtschaftsingenieurs.
Die Zusammenstellung der Fächer des Hauptstudiums wirkt für mich recht stimmig, habe eigentlich schon mit allen Bereichen zu tun.
Was von den anderen Fächern passt, ist schwer zu sagen. Als ich mich auf der Technikerschule angemelden wollte und den Schuleitern fragte, was für ein Studiengang zu mir passen würe bekam ich nur die Antwort: „Das ist doch scheißegal, hautsache Du hast am Ende den Schein“.
Und wirklich, man benötigt im späteren Berufsalltag vielleicht 10% von dem, was man mal studiert hat. Man muss halt lernen, wie man am besten lernt.
CAD ist schon sehr nützlich, Batterien haben bestimmt Zukunftspotential…
Mach, worauf Du am meisten Lust hast.

Hallo kabanX,

stimmig ist denke ich Ansichtssache, da hat jeder so seine persönlichen vorlieben. Ohne Regelung geht gar nichts, daher würde ich Regelung vor Leistung setzen.

Chemische und alternative Spannungsquellen hört sich für mich gut an. Ich denke das Energiespeicherung in Zukunft
immer wichtiger wird. Daher evt. ein Pluspunkt für später.Das anderen Wahlpflichtfächer sind da halt „nur“ Standart.

greez Andreas

Hallo kabanX

Ich danke Ihnen für das entgegengebracht Vertrauen in meine Person.

Bevor ich in irgend einer Weise überhaupt einen Tipp geben kann, wäre es sehr hilfreich wenn Sie mal von Ihren Zukunftsplänen erzählen. Welchen Job soll es denn nach dem Studium sein bzw. ist denn zumindest schon mal so eine große Richtung bekannt.

Die gewählten Vertiefungsfächer im Hauptstudium beeiflussen eventuell natürlich die Chancen auf einen bestimmten Arbeitsplatz. Es wäre ja schade wenn die Fächer dann nicht zum späteren Beruf passen.

Es wäre also schön mir kurz mal zu beschreiben wie es denn bei Ihnen nach dem Studium weiter gehen soll, ich möchte an dieser Stelle ungern eine pauschalisierte Antwort abgeben.

Viele Grüße

M. Rothe

Ich möchte schon als Wirtschaftsingenieur arbeiten, also das Projektmanagement und der Vertrieb gefallen mir. Ich könnte mich aber auch mit dem technischen Einkauf oder Controlling anfreunden. Die Technik hat mich schon immer interessiert, aber ich würde gerne als Schnittstelle arbeiten. Mich interessieren regenerative Energien oder auch das E-Auto, also ich könnte mir da sehr gut beispielsweise VW oder Siemens als Arbeitgeber vorstellen.
Allerdings muss mein Praxissemester inklusive Bachelor-Arbeit überwiegend oder komplett technisch ausgelegt sein und ich dachte die Vertiefung in Richtung Antriebe würde mit Regelungstechnik und Matlab gut harmonieren, damit ich von den Erfahrungen für die Bachelorarbeit profitieren kann und im Bereich der elektrischen Antriebe und regenerativen Energien gute Chancen habe. Jetzt frage ich mich, ob eventuell CAD oder JAVA auch hilfreich sein könnten, weil ich ansonsten auch über eine Veranstaltung wie Patentrecht oder Energiewirtschaft eine bessere Note realisieren kann.

Ich bedanke mich für die Rückfrage und den Versuch mir zu helfen.

Hallo !!

Nun wenn es die regenerativen Energien und die Elektromobilität sind, beide Themen begleiten mich zufällig derzeit selbst, würde ich die Energieversorgung mit Labor und die chemischen und alternativen Spannungsquellen empfehlen. Das sind genau die Inhalte welche mir im Studium gefehlt haben und welche ich mir jetzt teilweise mühevoll aneignen muss.

Vor was ich auf jeden Fall warnen möchte ist Regelungstechnik ohne Labor, glaub mir ich hatte 4 Semester Regelungstechnik & FUZZY-Logik und ohne Labor wird das sehr sehr „trocken“, weil einfach der Bezug fehlt.

Das CAD der Elektrotechnik kann schon vom Ansatz her nie verkehrt sein, weil jeglich Kommunikation mit technischen Personal geht über eine Zeichnung. Wenn man da nicht so ein klein wenig Einblick hat stößt man sicherlich schnell an seine Grenzen, wenn die Zeit ist würde ich persönlich es auf jeden Fall versuchen „mitzunehmen“, notfalls dann die Klausur nicht mirschreiben. Das sollte ja immernoch möglich sein Fächer zusätzlich zu belegen.

Zum Schluss natürlich auch noch paar Bemerkungen zu dem Rest:

Motorentechnik, egal ob Gleich-, Wechsel oder Drehstrom ist sehr interessant, zu bedenken ist jedoch dass die Grundlage hierfür das magnetische Feld ist, wenn man da recht fit ist, ist es sicherlich spannend. Ich für meinen Teil bin froh dass ich es hinter mich gebracht haben, ich denke mehr muss ich dazu nicht sagen.

JAVA-und C-Programmierung haben für mich KEINE Gemeinsamkeiten. C ist die Mutter aller Programmiersprachen, findet aber heutzutage nur noch relativ wenig Anwendung. JAVA ist objektorientiert, kann man sich aber mühelos meiner Meinung nach selbst beibringen. Ich kann da auch gern bei Bedarf mal ne Buchempfehlung aussprechen.

Die Leistungselektronik ist ne feine Sache nur kann ich da auch aus Erfahrung sagen, dass hier nur die tiefsten Grundzüge gelehrt werden, weil es meiner Meinung nach richtig zeitintensiv ist da vorwärts zu kommen.
P.S. Hatte es auch ein Semester und manchmal sitze ich vor einer Schaltung wie das sprichwörtlich Schwein vorm Uhrwerk.

Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen. Ich würde mich gern über ein Feedback der Entscheidung freuen. Bei Fragen gern nochmal melden !

Schönen Abend noch !!

M. Rothe

Danke für die schnelle Antwort. Dann steht Energieversorgung + Labor definitiv fest und auf objektorientere Programmierung verzichte ich.

Nun habe ich noch eine Alternative für das zweite technische Wahlpflichtfach gefunden. Es geht um Mikroprozessortechnik2. Den ersten Teil habe ich schon als Pflichtveranstaltung gehört und fand den ziemlich langweilig (sehr langweiliger Prof.), obwohl mir C-Programmierung und Informatik eigentlich gefällt. Bei dem zweiten soll es zur Vorlesung noch Ausrüstung geben, um Zuhause einen Mikrocontroller selbst programmieren zu können. Das gefällt mir gut und dadurch kann man schon Punkte im Laufe des Semesters erwerben, die einem dann auf die Klausur angerechnet werden und so die Chance auf eine sehr gute Note erhöhen. Nur inwiefern kann es in dem von mir angestrebten Bereich gut sein mit Microcontrollern umgehen zu können bzw. in Assembler/C ? Wenn es mir beruflich nichts bringt, würde ich doch eher zu CAD oder alternativen Spannungsquellen tendieren.

Die Zeit für CAD finde ich auch noch, evtl. sogar um die Klausur mitzuschreiben.

Bei den „Chemischen und alternativen Spannungsquellen“ muss ich mich erst erkundigen, ob das für einen Wirtschaftsingenieur sinnvoll ist, da wir die einzigen an der Fakultät sind, die Werkstoffkunde oder Halbleitertechnologie bei dem gleichen Professor nicht gehört haben.

Hallo,
zunächst einen herzlichen Glückwunsch zu deiner Fächerwahl. Ich glaube du hast einen soliden Grundstein für deine Zukunft gelegt. Nach Aktenlage halte ich die Fächer Leistungselektronik und Regelungstechnik für unbedingt notwendig. ( Leichte Präferenz für Regelungstechnik ) als Fach im Wahlpflichtbereich würde Servoantriebe passen.
Viel Erfolg
Harald

Hallo

Also in Bezug auf Mikroprozessortechnik kann ich Dir keine große Stütze sein, ich habe auch nur den Pflichteil (Teil1) im Studium gemacht. Trotz alldem dass ich da recht gut war habe ich mich nicht für eine Fortsetzung entschieden. Ich denke jedoch dass für eine fachübergreifende Tätigkeit, wie Du sie anstrebst, dies nicht zwingend notwendig ist, zudem ja in solch einem Fall schon Grundsteine durch die erste Lehrveranstaltung gelegt worden und somit eine nahtloses Anknüpfen recht gut möglich sein sollte.

Grüße

M.Rothe