Wie am besten parallel Lernen?

Hallo!

Demnächst stehen ein paar schriftliche Prüfungen an und ich habe keinen Plan, wie ich mich am besten darauf vorbereiten kann.

Es geht um 3 Fächer!

Für viele ein Witz, ich weiß aber ich bin fast 40 und das Lernen ist Ewigkeiten her.

Ich weiß nicht wie ich am sinnvollsten mehrere Fächer parallel lernen kann und auch den Zeitpunkt kann ich nicht richtig abschätzen.

Gibt es eine grobe Empfehlung, wieviele Wochen vor der Prüfung man anfangen sollte?

Lieben Gruß

Moin,

Ich weiß nicht wie ich am sinnvollsten mehrere Fächer parallel
lernen kann und auch den Zeitpunkt kann ich nicht richtig
abschätzen.

es gibt schier unendlich viele verschiedene Lerntypen.
Der eine ist ein Frontallerner, der binnen kurzer Zeit Unmengen von Stoff ins Hirn schaufelt, der andere lernt leiber kontinuierlich, wieder andere brauchen Lerngruppen usw.
Du musst herausfinden, was für ein Lerntyp Du bist, damit Du entsprechend lernen kannst.

Gibt es eine grobe Empfehlung, wieviele Wochen vor der
Prüfung man anfangen sollte?

Wie gesagt, das hängt davon ab, wie Du optimal lernst.
Ich habe kontinuierlich gelernt, immer etwas und ein paar Wochen vor der Klausur intensiver. Lieber in Gruppen und dann intensiv.

Gandalf

Hallo Sporteule

Wie Gandalf zu Recht sagt, kann es keine generellen Empfehlungen geben. Es hängt vom persönlichen Lerntyp ab, von den Fächern, vom vorhandenen Material…

Hier aber ein paar Anhaltspunkte aus meinen persönlichen Erfahrungen, vielleicht kannst du etwas davon brauchen:

  1. Material sichten, Überblick gewinnen
    Trage frühzeitig, also jetzt, für jedes Fach zusammen, welches Material du bis zu den Prüfungen durcharbeiten musst (Bücher, Skripte, Übungsaufgaben etc.). Bringe es für jedes Fach in eine sinnvolle Reihenfolge, was zuerst, was später aufbauend gelernt werden muss.

  2. Grober Zeitplan
    Hast du das Material zusammen, schätze für jedes einzelne Buch/Skript/Dokumentensammlung ab, wie lange du brauchst, es gründlich durchzulesen. Dann schlag mindestens die Hälfte dieser Zeit zusätzlich nochmals drauf, weil du es ja nicht nur gründlich durchlesen solltest, sondern verstehen / wichtige Stellen markieren / kapitelweise zusammenfassen etc., plus weil man ohnehin immer länger braucht, als man denkt. Das kann wirklich nur grob sein, à la „für dieses Buch brauche ich sicher vier Tage, diese Übungssammlung kann ich in einem Tag durcharbeiten“ etc. Hast du dies für alles Material gemacht, schlag noch genügend Zeitreserve für Verzögerungen, Unvorhergesehenes, unproduktive Tage etc. drauf.
    Wichtig, Zeit für Repetition nicht vergessen: z.B. jede Woche einen Tag für den Stoff der Vorwoche, und/oder am Ende ein bis zwei Wochen nur Repetition.
    Dies gibt dir nun einen Anhaltspunkt, wann du mit Lernen beginnen solltest.

  3. Detailplanung
    Das ist nun Geschmacksache. Ich persönlich verbachte nie gerne länger als einen halben Tag mit der gleichen Materie, wechselte also zwischen den verschiedenen Fächern hin und her. Ich steckte mir Wochenziele: bis Ende der Woche müssen dieses Buch, jenes Skript und jene Übungen durchgearbeitet sein. Anfangs jeder Woche verteilte ich dies dann auf Halbtage. Die Halbtagesplanung habe ich dann meist nicht eingehalten, Ziel war aber jeweils, das Wochenziel zu schaffen.

  4. Freizeit
    Total erschöpft schreibt man schlechte Prüfungen. Erholung und Freizeit darf und muss sein! Ich selber musste über Monate hinweg lernen und habe darum mir selber gegenüber durchgesetzt, dass ich nach dem Abendessen sowie am Sonntag nichts lerne. Manchmal gab es dann halt erst um 22 Uhr Abendessen, aber ich habe mich daran gehalten.

  5. Lerngruppen
    Eine Lerngruppe kann sinnvoll sein, kann unabdingbar sein, kann auch reine Zeitverschwendung sein, je nach persönlichem Lernverhalten, nach Fach und nach Gruppenmitgliedern.
    Man verliert meist viel Zeit, wenn man gemeinsam etwas erarbeiten will. Lohnender ist es häufig, dass man ein bestimmtes Thema vorbereitet, und in der Gruppe dann aufgetauchte Fragen bespricht. In meinen Fächern haben wir meist „nur“ gemeinsam zusammengefasst, was in den vorbereiteten Kapiteln zentral und wichtig war, was auswendig gewusst werden muss etc. Auch bei Übungen ist es meist sinnvoll, diese allein zu lösen, und in der Gruppe dann den Lösungsweg zu besprechen. Oder jeder bereitet etwas vertiefter vor und präsentiert es den anderen.

  6. „Feuerwehrprinzip“
    Ein bekanntes Lernprinzip ist das Feuerwehrprinzip. Ich habe das nie angewendet, da dies an der schieren Menge meines Materials scheiterte (Prüfungen über mehrere Jahre Unterrichtsstoff). Man fängt dort an zu lernen, wo es am heissesten „brennt“, sprich, wo man am wenigsten Ahnung hat. Auf diese Weise kann man sein Wissen relativ rasch in beträchtlichem Umfang erweitern.

Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber das war ja auch lang genug :wink:

Viel Spass und viel Erfolg!
Qu.

Hallo Sporteule,

wann genau ist denn „demnächst“? „In 3 Tagen“ gibt da weniger Spielraum als „in 5 Monaten“. Generell gilt:

  1. Versuch erst gar keine Lücken entstehen zu lassen. Wenn Du was nicht verstehst, dann forsche gleich nach. Frag nach, google, ackere das Lehrbuch nochmal durch, frag Mitschüler, frag den Lehrer, frag sonstige Wissende - je nachdem halt. Aber lass es nicht zu, dass es Themen gibt, die für Dich „schwarze Löcher“ sind.

  2. Halte Deine Unterlagen halbwegs übersichtlich beisammen. Je nach Temperament kann das von „im gleichen Zimmer“ bis „jede Seite durchnummeriert in farblich markierten Ordnern und mit Post-Its markiert“ allerlei sein :wink: Wichtig ist, dass Du für Dich den Eindruck hast, dass Deine Unterlagen „in Ordnung“ sind.

  3. Besorge Dir Prüfungen aus früheren Jahren und mach unter realistischen Bedingungen (Hilfsmittel, Zeit - nimm 20-25% weniger als Du in der „echten“ Prüfung haben wirst) diese Prüfungen. Wie geht’s Dir dabei? Kommst in der Zeit hin? Klappt das fachlich? Wo sind Deine Lücken? Was klappt reibungslos? Ist ein Fach „schwerer“ als die anderen?

  4. Und je nach Zeit, versuchst halt das alles zu optimieren: also Lücken - sowohl im Fachwissen als auch in den Unterlagen - stopfen. Prüfungen aus frühren Jahren (und falls Ihr hattet: Zwischenprüfungen) besorgen und nochmal bearbeiten.

  5. Wie Du dann am besten „parallel“ lernst, musst Du wohl für Dich rausfinden. Ich für meinen Teil teile das lieber tageweise ein, es kann aber auch sein, dass es für Dich praktischer ist, wenn Du Deine Lernzeit in drei Teile aufteilst und dann halt nach 2 Stunden (oder so) das Fach wechselst. Da hilft nix, das musste ausprobieren :wink: Wie hast das denn bisher gemacht mit „Hausaufgaben“ oder Vorbereitungen? Hast lieber öfters mal gewechselt oder war’s Dir lieber, ein Fach „abzuschliessen“ und erst dann ans nächste zu gehen?

  6. Zum Lernen selber und den unterschiedlichen Lerntypen haben meine Vorposter ja schon sehr viel schlaues geschrieben. Hier mal ein auf die Schnelle gefundener Link:http://www.pruefungsamt.de/pruefungsvorbereitungen_l…
    Wenn Du noch Zeit bis zu Deiner Prüfung hast, kannst ja ein bisserl rumexperementieren :wink:

Du fragst noch, wieviele Wochen vor der Prüfung „man“ denn anfangen soll zu lernen. Ich glaube, das kann man so pauschal gar nicht sagen - das kommt drauf an, wie aufwendig die Prüfung ist, wie lange der Unterricht dazu gedauert hat UND wie stress-resistent Du bist. Es gibt Leute, die müssen Stress beim Lernen haben, die schaffen erstmal 6 Wochen nix und lernen „alles“ in den zwei Nächten vor der Prüfung, ich würde dabei verzweifeln - ich fange lieber rechtzeitig an. Aber auch das ist individuell, die Kunst liegt darin, dass Du Dich von solchen „Extemisten“ (sic!) nicht verrückt machen lässt. Wenn der andere „noch gar nix gelernt“ hat bzw. „alles schon kann“ - hilft Dir da nix weiter :wink: Du musst für Dich den richtigen Weg finden.

*wink*

Petzi