Hallo,
der Spiegel online liefert einen Vorgeschmack auf einen in der Printausgabe erscheinenden Artikel zu obigem Thema.
Die Versuche russischer Einflussnahme auf deutsche Politiker, insbesondere die der AfD, reichen weiter als bisher bekannt. Nach gemeinsamen Recherchen von SPIEGEL, ZDF, der britischen BBC und der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ kursierte in der Präsidialverwaltung von Wladimir Putin vor der Bundestagswahl 2017 ein Strategiepapier über Aktivitäten, mit denen die EU-Staaten destabilisiert und Propaganda für russische Positionen verbreitet werden sollte.
Besonders hatten sie es auf den AfD-Politiker Markus Frohnmaier abgesehen:
Als ein konkretes Projekt wird die geplante „Unterstützung“ der Bundestagskandidatur des AfD-Politikers Markus Frohnmaier genannt, der schon damals mit russlandfreundlichen Positionen auffiel. Frohnmaiers Erfolgsaussichten bei der Bundestagswahl schätzten die Russen als „hoch“ ein und kamen zu dem Schluss: „Er wird ein unter absoluter Kontrolle stehender Abgeordneter im Bundestag sein.“
Wer hat das Material geprüft und woher kommt es?
Die Recherchen von SPIEGEL, ZDF, BBC und „La Repubblica“ basieren auf Material und Recherchen, die das Dossier Center in London zur Verfügung gestellt hat und die der SPIEGEL unabhängig ausgewertet hat. Das Dossier Center wird vom russischen Geschäftsmann und Kremlkritiker Michail Chodorkowski finanziert.
Frohnmaier hat natürlich keine Ahnung:
Der AfD-Politiker teilt über seinen Anwalt mit, er könne mit diesem Dokument „nichts anfangen“ und wisse nicht, wer der Verfasser sei. Auch das Strategiepapier sei ihm nicht bekannt. Er habe nie „Unterstützung finanzieller oder medialer Art in Kreisen der russischen Politik, Wirtschaft oder Zivil erbeten“. Von russischer Seite sei ihm nie Unterstützung dieser Art gewährt worden.
Die weiteren Recherchen werden spannend. Offenbar sind auch noch Politiker anderer Parteien involviert. Den Rechten im Land wird das aber eher egal sein. Sie wollten ja schon immer Merkel durch Putin ersetzen.
Schönes Wochenende, Hans-Jürgen Schneider