Servus,
noch ist nicht aller Tage Abend - bei der Wassertalbahn hat am Anfang auch keiner geglaubt, daß davon etwas würde. Ob das Projekt bisher gelungen ist, obwohl sich der Staat nicht darum gekümmert hat, oder weil sich der Staat nicht darum gekümmert hat, sei dahingestellt. In Rumänien gilt wohl eher „weil“ als „obwohl“.
Hilfe von der EU im Sinn von verlorenen Zuschüssen für irgendwelche Vorhaben gibt es immer subsidiär, die EU selber macht nichts, wenn nicht die Verwaltung vor Ort etwas macht. Im Fall der Wusch könnte das z.B. ein regionales Programm für Koordination und Ausbau der touristischen Infrastruktur entlang einer Achse Deva - Alba - Sibiu - Brasov sein. Grundlagen dafür wären vor Ort grade genug da. Bloß: So ein Projekt ist für die rumänische Verwaltung denkbar ungeeignet, weil es sich mit vergleichsweise sehr wenig Sachmitteln umsetzen ließe. Das wichtigste an so einem Projekt ist dort aber die Beschaffung von Sachmitteln (mit fremdem Geld), weil da von jedem, der einen Auftrag kriegt, eine mehr oder weniger bedeutende Handsalbe zurückfließt. Mir ist z.B. in Erinnerung das europäisch geförderte Projekt für einen Güterkorridor Constantia - Rumänien - Ungarn - Österreich, für das in Rumänien eine Rollende Landstraße eingerichtet werden sollte. Das Projekt hat es genau bis zur Beschaffung der Wagen geschafft, ich habe die damals in Arad funkelnagelneu stehen sehen und war ein wenig erstaunt, wie die Wagen modernster Bauart mit extrem kleinen Raddurchmessern (und entsprechend für sehr hohe LKW geeignet) überhaupt mit dem Zustand der rumänischen Eisenbahnstrecken zurecht kommen sollten. Nun, das müssen sie auch nicht - sie sind nie durch Rumänien gefahren, die RoLa wird nur von Arad bis Wels betrieben.
Kurz: Den fleißigen Siebenbürger Museumseisenbahnern ist zu wünschen, daß sie jedenfalls nicht versuchen, den Weg nach Brüssel über București zu gehen: Man muß da eine ordentliche Wegzehrung mitnehmen, wenn man nach București fährt, und normalerweise kommt man mit leeren Händen zurück.
Schöne Grüße
MM