Ich lasse eine Platte gegen einen rotierenden Zylinder fahren
so dass es zur Reibung zwischen der Platte und dem Zylinder
kommt. Jetzt will ich den Reibungskoeffizienten berechnen. Ich
habe das Drehmoment und die Kraft mit der die Platte gegen den
Zylinder drückt. Gibt es da jetzt eine Formel?
Hallo,
der gesamte Rattenschwanz von Antworten hat die Ursache in deiner unklaren Aufgabenstellung.
Ich lese Deine Beschreibung so und treffe folgende Annahmen:
Du hast ein rotierendes Teil mit einer kreisringförmigen Auflagefläche, welches einem Drehmoment unterliegt. Du hast eine feststehende Platte, die mit einer Kraft N axial gegen diese Kreisringfläche wirkt.
Jetzt willst Du einen Reibungskoeffizienten errechnen? Wie sollte das gehen? Der hängt von der Werkstoffpaarung ab und ist vorgegeben.
Du kannst wohl folgendes errechnen:
Nimm den mittleren Radius r der Kreisringfläche. An diesem Punkt denke Dir eine Tangentialkraft F wirkend, die aus dem Produkt Axialkraft N*my besteht.
Nimm aus einer Tabelle für die vorgesehene Werkstoffpaarung die Werte für Haft- und Gleitreibung (z.B. St/St my_H = 0,08 -0,25 und my_G = 0,06-0,2).
Wenn das Moment aus F*r*my_H = dem Moment des rotierenden Teiles entspricht, kommt es zur Blockade und beide Teile stehen, da Momentengleichheit herrscht.
Ist die Axialkraft nicht so groß, daß Momentengleichheit (also auch my_H) erreicht wird, tritt Gleitreibung auf. Dein kreisringförmiges Teil dreht sich immer weiter auf der stehenden Platte. Es erhitzt sich und wenn die Drehzahl u. Zeit groß genug sind, kommt es vllt zum Glühen und zum Reibverschweißen.
Wie gesagt, ich kenne Deine Aufgabenstellung nicht genau, so daß Irrtümer möglich sind. Ich weiß also nicht genau, was Deine Rechnung soll.
Einen Irrtum gibt es aber nicht: Du kannst den Reibungskoeffizienten trotz allen Geschwurbels der Vorposter nicht errechnen. Insbesondere gibt es einen P., der sich mit Radial- und Tangentialkräften zwar vertut sich aber ständig über richtige Angaben „amüsiert“.
Der R- Koeffizient ist nach Materialpaarung vorgegeben.
Aus WIKI: „Gemessen wird der Reibungskoeffizient an polierten Oberflächen ohne mechanische Verzahnung. Ausschlaggebend sind die Adhäsions- und Kohäsionskräfte …“
Es ist also nur von „Messung“ und nicht von „Berechnung“ die Rede.
„Mit Hilfe der Reibungskoeffizienten läßt sich die maximale Haft- bzw. Gleitreibungskraft zwischen zwei Körpern berechnen“.
Aha, also nicht umgekehrt, wie Du es möchtest.
Vielleicht kannst Du Deine Aufgabenstellung mal skizzieren, dann kann ich meine Annahmen überprüfen.
Gruß:
Manni