Wie bereiten wir uns auf die Gefahr vor?

Hallo,

In erster Linie würde mich interessieren, ob wir z.B. über
Abwehrmaßnahmen gegen Meteroiden verfügen.

Noch nicht, aber man arbeitet daran. Außerdem hängt es generell von einer Vielzahl von Faktoren ab, welche Abwehrmaßnahmen man verwenden kann. Diese Faktoren sind z.B. die noch zur Verfügung stehende Zeit bis zum Impakt, die Art des Materials aus dem der Brocken besteht, usw usf.

Theoretische Konzepte zur Abwehr gibt es daher schon recht lange. Einige sind auch schon praktisch erforscht worden, z.B. das Abbremsen bzw Auslenken eines Asteroids mit einem Impaktor (siehe Deep Impact Mission).

Ob wir einen Brocken abwehren könnten hängt daher momentan primär an zwei Dingen:

a) Wir müssen den Brocken erst mal entdecken. Die Gute Nachricht: Richtig große Brocken mit globalen Auswirkungen erkennen wir eigentlich fast immer recht früh, aber so kleinere Brocken àla Tunguska oder Barringer-Krater könnten wir auch erst sehr spät erkennen.

b) Wir brauchen ausreichend viel Zeit von der Entdeckung bis zum Einschlag: Bei großen Brocken wie gesagt nicht so das Problem, da hier die Vorlaufzeiten oft Jahre sind. Bei kleinen Brocken könnten es aber nur wenige Wochen oder Tage sein und das reicht dann vielleicht nicht aus, um selbst eine schlechte Abwehrmission rechtzeitig starten zu können.

vg,
d.

Hm jo. Aber die wirklich großen Brocken werden weniger. Sowas wie die Kollision, die den Mond erzeugt hat, wirds wohl nicht mehr geben und da hätten wir nicht mehr viel machen können.

Einschläge von der Größenordnung Tunguska und Barringer hätten zwar lokal massive Auswirkungen, aber die Menschheit als solche würde nicht in Gefahr sein. Beim Yucatan-Ereignis sieht das anders aus. Wahr ist allerdings auch, dass der Asteroidenring zwischen Mars und Jupiter immer mal wieder Material in Richtung Erde schicken wird. Nur, wie gesagt, große Brocken werden immer seltener.

Hallo,

dein Vergleich hinkt aber etwas, denn er betrachtet Ereignisse sehr langer Zeitskalen aber sehr großer Opferzahlen (große Meteoriteneinschläge) auf einem viel zu kleinen und daher unzulässigen Zeitbereich. Die Tatsache dass momentan nur wenige Menschen an Meteoriteneinschlägen gestorben sind, liegt schlicht daran, dass es in dem von den Menschen erst erlebten Zeitbereich keinen solchen gab. Würde aber nächsten Monat ein 1km großer Brocken die Erde treffen, dann würde sich das Bild radikal ändern.

Denn dann hättest du potentiell Milliarden von Todesopfern und das musst du in deiner Rechnung ja auch berücksichtigen. Dass Meteoriteneinschläge ein extrem hohes Risiko auf lange Sicht darstellen, zeigen allein diverse Aussterbewellen in der Vergangenheit. An Blitzeinschlägen ist aber noch keine Spezies ausgestorben.

Wie hoch das Risiko von etwas ist, hängt aber ja nicht nur von der Wahrscheinlichkeit des Eintreffens ab, sondern auch von der Schwere der Folgen. Ein Ereignis mit sehr schweren Folgen kann deshalb viel risikoreicher sein, als ein deutlich häufigeres Ereignis mit weniger schweren Folgen.

vg,
d.

Hallo,

Wobei, ist das wirklich sooo abwägig, dass auch unsere Sonne
mal einen „Rülpser“ lassen kann??? Wir sind nur rund 150 Mio.
Kilometer davon entfernt. Letztendlich besteht die Sonne doch
nur aus Gas. Aus brennendem Gas. Und was, wenn mal eine etwas
größere Gasblase platzt?

Aus welchem physikalischen Prinzip sollte so eine große „Gasblase“ überhaupt entstehen? Nur weil du dir etwas vorstellen kannst, bedeutet das ja nicht, dass dies realistisch ist.

vg,
d.

Vermutlich hast du Recht und der „Rülpser“ ist physikalisch gar nicht möglich. Dann hab ich mich aber wahrscheinlich nur falsch ausgedrückt. Betrachtet man Filme bzw. Animationen von der Sonne, so sieht man immer wieder, dass kleinere und größere „Stichflammen“ über die Oberfläche hinausschiessen. Gemeint war, was ist, wenn eine dieser „Stichflammen“ mal bis zur Erde reicht. Keine Ahnung ob sowas überhaupt möglich ist, oder ob 150 Mio. Kilometer dann doch zu weit sind. Evtl. kommt die „Stichflamme“ nicht bis zur Erde, vielleicht aber doch weit genug um die Temperatur auf unserem Planeten in den drei- oder gar vierstelligen Bereich zu treiben. Ich weiß es nicht. Darum ja auch meine Frage. Was wäre wenn? Ist es überhaupt möglich? Und wie könnten wir uns davor schützen.

Viele Grüße
Thomas

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Hallo,

Betrachtet man Filme bzw. Animationen von
der Sonne, so sieht man immer wieder, dass kleinere und
größere „Stichflammen“ über die Oberfläche hinausschiessen.

Diese Dinger werden als Koronaler Massenauswurf bezeichnet. Die Erde direkt kann dadurch nicht erreicht werden, dafür ist die Entfernung viel zu groß. Das was uns erreicht, ist der Sonnenwind, das ist ein Strom geladener Teilchen der von der Sonne wegfliegt. Bei einem solchen Massenauswurf ist der Sonnenwind natürlich viel stärker als sonst und man spricht von einem Sonnensturm. Das führt dann bei uns zu intensiven Nordlichtern. Bei einem sehr starken Sonnensturm kann man die Nordlichter manchmal sogar hier bei uns sehen und sehr starke Sonnenstürme können z.B. Satelliten oder in polnahen Regionen sogar Oberland-Leitungen beschädigen.

Aber ein Ende der Welt ist das bei weitem nicht und sowas ist auch schon unzählige Male passiert.

Evtl. kommt die „Stichflamme“ nicht bis zur Erde, vielleicht aber :doch weit genug um die Temperatur auf unserem Planeten in den drei-
oder gar vierstelligen Bereich zu treiben.

Allein die Tatsache dass es nach mehreren Milliarden Jahren immer noch Leben auf der Erde gibt, zeigt dir, dass dies noch nie passiert ist.

Darum ja auch meine Frage. Was wäre wenn? Ist es überhaupt
möglich? Und wie könnten wir uns davor schützen.

Nein, das ist so nicht möglich. Kein Grund also beunruhigt zu sein.

vg,
d.