Hallo,
teils sind nicht nur die Quellen unsicher, sondern auch die Mündungen.
Bekannte Beispiele vor unserer Haustür sind der Rhein, die Donau und die Elbe.
Der Hochrhein nimmt die Aare auf. Nur ist die Aare beim Zusammenfluß viel mächtiger. Der Rhein ist allerdings bis dahin länger. Wo liegt nun die Quelle? Da, wo das meiste Wasser herkommt oder da, wo die Entfernung weiter ist? Definitionssache, das hat irgendwann mal irgendjemand so bestimmt.
Bei Melnik mündet die Moldau in die Elbe. Oder auch umgekehrt. Genauso gut könnte man sagen, die Elbe mündet in die Moldau. Bei der Vereinigung ist die Moldau wasserreicher und hat auch den längeren Weg hinter sich.
Irgendwann hat irgendjemand bestimmt, dass die Moldau ein Nebenfluss der Elbe ist, obwohl es andersrum mindestens genau so logisch wäre.
Bei der Donau liegt dieser Knackpunkt in Passau, wo der Inn in die Donau „mündet“. Die Flüsse haben verschiedene Farben und nach der Vereinigung entseht der Eindruck, hier fließe der Inn weiter.
Besonders nach der Schneeschmelze ist der Inn viel wasserreicher, an Strecke haben beide Flüsse ungefähr den gleichen Weg hinter sich.
Warum der Fluß trotzdem auch ab Passau Donau heißt, weiß man nicht. Das hat irgendwann mal irgendjemand so bestimmt.
Die Weser entsteht bei Hann. Münden aus Werra und Fulda. Warum? Warum mündet hier nicht die Fulda in die Werra oder umgekehrt? Warum werden in diesem Fall diese Flüsse als Quellflüsse bezeichnet? Genauso gut wäre es möglich, dass der Fluß als Werra oder Fulda weiterfließt.
Das hat irgendwann mal irgendjemand so bestimmt.
Oder nimm den Amazonas. Die Schätzung über seine Länge schwanken zwischen 6000 und 7000 Km. Es gibt keine Längenangabe die absolut richtig ist, entscheidend für die Messung ist immer, welchen Zufluss man nun als Quelle verwendet.
Die Quelle lässt sich also oftmals nicht wissenschaftlich geographisch bestimmen, sondern das was als Quelle angegeben ist, ist eben der Punkt, den irgendwann mal irgendjemand so bestimmt hat.
Gruß
Lawrence