Wie Betondecke isolieren

Liebe Experten,

ich möchte meine Garage in einen Wohnraum umbauen,
dazu lasse ich Heizkörper im Raum einbauen.
Außerdem möchte ich die Decke (jetzt eine einfache Betonplatte) wärme-isolieren.

Wie, mit welchen Materialien kann ich die Decke (und evtl auch die Wände) so isolieren,
dass dort die Wärme nicht verloren geht?

Muss die Isolierung so erfolgen, dass die Wände immer noch „atmen“ können
(um so zB. Schimmel zu vermeiden, oder besteht diese Gefahr nicht?)?

Für Hinweise danke ich
Ilona

Hallo!

Was ist denn über der Garagendecke ? Ist die Garage freistehend, Typ Fertiggarage oder so ?

Wenn freistehend dann würde man immer das Dach von außen dämmen, nicht umgekehrt von innen. Innendämmung ist schon möglich,aber ist fehleranfällig bei Baufehlern und macht Schäden schlimmer !

Übrigens, was ist mit Wänden und Boden, braucht es da nicht auch Wärmeschutz ?

MfG
duck313

Ist die Umwidmung denn gestattet?

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Ich beglückwünsche dich zuerst einmal dazu, dass dir das Bauamt die Genehmigung zu so einer Nutzungsänderung gegeben hat. Das ist gar nicht einmal so leicht.

Für neu zu erschaffenden Wohnraum gelten die Bestimmungen des §51 Gebäudeenergiegesetz.

Dein Problem wird vermutlich sein, die Bodenplatte zu isolieren. Der zu erzielende U-Wert darf 0,4375 W/(m² K) nicht überschreiten. Für die Außenwände gilt 0,35 W/(m² K).

Hat der Bauvorlageberechtigte beim Bauantrag keine entsprechenden Nachweise oder Berechnungen gemacht?

Mal ehrlich: Ich vermute fast, dass du hier gerade einen Schwarzbau vorhast. Die Bußgelder sind heftig - und die Kosten für den Rückbau kommen noch dazu. Vielleicht kennst du diese Vorschriften ja auch gar nicht - aber es reicht, wenn einer deiner Nachbarn die kennt.

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@duck313 : Danke für die Rückmeldung!
die Garage ist freistehend, über der Garagen-Dach-Betonplatte ist nur eine Bitumen-Schicht (Flachdach).
Leider kann ich die Isolierung/Dämmung nicht außen anbringen (obwohl ich hätte auch das bevorzugt), deshalb suche ich nach einer Lösung für Innen-Dämmung der 40cm dicken Beton-Decke.
(Boden ist schon isoliert; ja, die Wände muss ich auch noch bedenken…)

Wie, mit welchen Materialien kann ich die Decke isolieren?

@anon23750182 ; @X_Strom : Danke für die Rückmeldung!
Zum Glück wurden die nötigen Genehmigungen vom Vorbesitzer schon vor Jahren erledigt und die Baumaßnahmen begonnen (Boden ist schon isoliert).
Ich möchte jetzt den Rest des Umbaus erledigen, und die Decken-Isolierung
(40 cm dicke Betonplatte mit Bitumenschicht außen auf dem Flachdach)
(später mache ich evtl. auch die Wände).

Wie, mit welchen Materialien kann ich die Decke von innen isolieren?
(leider ist eine Isolierung von außen nicht möglich)

PS: meine erste Idee wäre gewesen, Styropor-Platten auf die Decke kleben, deren Wärme-Isolierung hervorragend ist … mein Bedenken dabei ist, dass die Decke dann nicht evtl. „atmen“ kann (und sich evtl. Wasser auf der Decke sammelt und sich Schimmel bildet?). Gibt es eine bessere Alternative?

ist diese noch gültig?

Innen wohl auch kaum möglich, denn da ist dann schnell die mindest Raumhöhe unterschritten.

nach der heutigen nötigen Gesetzesnorm?

Nicht böse gemeint, aber bevor du so ein Haufen Geld in den Ausbau steckst, mach dich lieber erst mal schlau ob du das nach Heutiger Rechtslage überhaupt noch machen darfst.

Hi!
Wenn du von innen dämmen willst, dann kannst du Styroporplatten an die Decke kleben - die gibt es extra für den ähnlichen Zweck, Kellerdecken zu dämmen.

Aber: Deine Betondecke wird auf Außentemperatur abkühlen, im Winter also sehr sehr kalt werden. wenn irgendwo ein Spalt bleibt, kann warme Luft da rein, an der Betondecke kondensieren, und dann kann es schimmeln. Es ist also extrem wichtig, dass alle Fugen mit entsprechendem Dichtmaterial abgedichtet werden, und es keine Lücken gibt.
(Für Kellerdecken ist das kein Problem, da die Decke da ja wärmer als die Luft im Keller ist.)

In dem Sinn wird der Übergang zu den Wänden und von denen zum Boden interessant. Falls die Wände von außen gedämmt werden, hast du ne Kältebrücke, und musst auch die Deckendämmung so 30-40cm an den Wänden runter ziehen., kannst die dann also gleich von innen dämmen.

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Die Höhe ist zum Glück kein Problem, der Raum ist hoch genug.
Wie könnte ich die Isolierung der 40cm Beton-Decke umsetzen?


ob die Genehmigungen noch gültig sind bzw. Normen erfüllen, prüfe ich noch…

Danke für die hilfreichen Tipps!
Nach Deiner Info werde ich

  1. ich plane es, diese Styropor-Deckenplatte zu nutzen:
    https://www.amazon.de/DECOSA-Styropor-Deckenplatten-GENT-Optik/dp/B00R2VSXPO/
    und

  2. werde gar keinen Spalt zwischen den Platten lassen: Fugen werden extra sorgfältig abgedichtet,
    und

  3. nicht nur die Decke, sondern die angrenzenden Ecken und Wand wird (30-/40 cm weit) mit Styropor bedeckt (ohne Fugen)
    um Kältebrücken zu vermeiden

Super Tipps!

stärke ca. 8 mm, das Dämmt aber nicht wirklich. Vermute mal bei deiner Garage langen nciht mal 8 cm um den vorgeschriebenen Uwert zu erreichen.

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Diese Platten sind viel zu dünn ! Das ist etwas zur Dekoration, nicht zur Wärmedämmung.

Übrigens, wie groß ist denn die Garage wenn die 40 cm Betondecke hat ? Das sind Stärken von Tiefgaragen oder Geschossen im Hochhaus.

Bitte lass Dich von einem Baufachmann (Architekt am besten) beraten. Lasse eine Berechnung des Wärmeschutzes anfertigen oder wenn Genehmigung vorliegen sollte (glaub ich nicht) müsste ja ein Wärmenachweis vorliegen. Denn ohne den konnte man keine Nutzungsänderung Garage zu Wohnzwecken bekommen.

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den Begriff „U-Wert“ kenne ich leider nicht…
@anon44275120 : wie kann ich herausfinden, welche Dicke meine Styropor-Platten haben sollten?

@duck313 : Die Garage ist ca. 3m hoch, ca. 4 m breit und 4m lang.
Welche Dicke sollten meine Styropor-Platten haben?

Du - gar nicht, da wirst du schon einen Fachmann benötigen der dir die nötigen Werte ausrechnet. Dabei hilft dir der Bauingineur deines Vertrauens weiter. Für einen Ortnungsgemäßen und legalen Bau benötigst du den dann so oder so um die Einhaltung der gesetzlichen Werte nachzuweisen.

Die Größe des Baukörpers spielt da keine Rolle, sondern wie gut das Baumaterial Dämmt.


" Ab 1. November 2020 wurde die Energieeinsparverordnung (EnEV) durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) ersetzt.[10] Nach der am
  1. Oktober 2009 in Deutschland in Kraft getretenen Verordnung zur Änderung der EnEV mussten der Jahres-Primärenergiebedarf QP und der spezifische Transmissionswärmeverlust H’T (bei Nichtwohngebäuden: mittlere Wärmedurchgangskoeffizienten der wärmeübertragenden Umfassungsflächen nach Art der Bauteile) eines zu errichtenden Gebäudes bestimmte Grenzwerte einhalten. U-Werte gehen in die Berechnung des Transmissionswärmeverlustes ein und dieser wiederum in die Berechnung des Primärenergiebedarfs. Ferner schreibt die EnEV Grenzwerte des Wärmedurchgangskoeffizienten bestimmter Bauteile vor, wenn diese in bestehenden Gebäuden ausgetauscht oder neu eingebaut werden."

Grob geschätzt: Ca. 10 cm. Gilt auch für die Wände!

Du musst nahezu auf den Standard für Neubauten im Jahr 2023 kommen (bei Umbauten sind 25% höhere Wärmeverluste als bei Neubauten erlaubt).

Die Genehmigung dürfte bereits verfallen sein - meist sind nur drei Jahre zwischen Genehmigung und Ausführung erlaubt.

Das bedeutet auch, dass ggf. die Nachbarn erneut der Umnutzung einer (grenznahen) Garage schriftlich zustimmen müssen.

[Amazon-Zeugs]

Das’n Witz, oder?

meine Schätzung leigt fast bei der doppelten Dicke, denn ne Garage wird ja selten mit Gedämmten Material gebaut.

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Ich hatte beim Baumarkt meines geringsten Misstrauens geguckt, der bietet Styroporplatten mit WLG 035 an. Um auf einen U-Wert von 0,35 W / (K m²) zu kommen, würden 10 cm davon reichen.
Die Dämmwirkung des Betonbauteils habe ich mit 0 angenommen.

Eine Garage, in die noch nicht einmal ein VW Golf passt???

Aber nehmen wir einmal an, die Maße würden stimmen und eine Längsseite würde direkt am beheizten Haus anliegen.

Es bleiben drei Wandseiten mit je 12 m², zusammen also 36 m².
Wenn das eine übliche Beton-Fertiggarage ist, beträgt die Wanddicke sicher unter 10cm. Ich nehme einen U-Wert von 5 W / (m² K) an.
Um bei -10°C Außen diese Garage auf 21°C zu beheizen, sind nun nötig:

31 K * 36 m² * 6 W / (m² K) = 5580 Watt. Das ist unbeheizbar.

Da kommt aber noch die Heizleistung für die Verluste durch Dach und Boden hinzu!

Wenn man jetzt gerade die Norm erreicht und auf 0,35 dämmt, haben wir noch 391 Watt Verluste.

Wie wär’s denn mit den guten, alten, hübschen Sauerkraut - Platten (aka Heraklith)?

Gruss, k.

Reines Heraklith: 30cm Dicke, um auf unter 0,35 W/ (K m²) zu kommen.
Aber es gibt ja diese Verbundplatten, eine Seite grobe, zementgebundene Holzwolle und dahinter eine dicke Dämmschicht aus anderem Material.
Das ergibt eine sofort verputzbare Oberfläche.
Bei Styropor musst du ja zuerst Gewebe ankleben.

Aber ich vermute, dass die Fragestellerin hier zu blauäugig herangegangen ist und gar keine Vorstellung davon hat, was für einen halbwegs bewohn- und beheizbaren Umbau, bei dem sich hinter der Dämmung keine Schimmelzucht verbirgt, notwendig ist - vom Baurecht einmal ganz zu schweigen.