Wie Bitcoins speichern und sichern?

Hallo,

der Artikel, den ich hier verlinke:

https://www.jetzt.de/digital/brite-will-seine-bitcoins-von-muellhalde-retten

hat nicht direkt mit meiner Frage zu tun. Aber er bringt mich auf die Idee:

Ich habe nicht kapiert, wie das Bitcoin-System funktioniert. Wenn jemand eine größere Menge davon besitzt, und sie auf seiner Festplatte gespeichert hat: Kann er die Platte dann nicht nach dem Bit-by-Bit-System kopieren und hat plötzlich doppelt so viel?

Wenn das aber nicht geht (warum nicht?): Wie sichert man dann seinen Besitz? Man muss seine Festplatte ja nicht wegwerfen, wie der Mensch im verlinkten Artikel. Sie kann auch durch Hinfallen, einen Wohnungsbrand oder auf andere Weise unlesbar werden. Was ist dann mit dem Geld? Unwiederholbar weg und futsch?

Grüße
Carsten

Hallo,

Bitcoins sind keine Dateien oder Verzeichnisse sondern kryptografische Schlüssel.
Mit diesen signiert man eine Transaktion.
Vielleicht ein blödes Beispiel, aber wenn du deine Bankkarte kopierst verdoppelt sich ja auch nicht dein Kontostand. Du hast nur plötzlich zwei Möglichkeiten, auf das Konto zuzugreifen.
Wenn du bei Bitcoin den privaten Schlüssel deiner Wallet bspw. auf eine andere Festplatte oder einen anderen Rechner (oder Telefon) kopierst, passiert das gleiche. Du hast mehrere Zugriffsmöglichkeiten.

Man exportiert die Schlüssel auf einen anderes Medium (Festplatte, USB-Stick, CD) oder druckt sie aus und lagert sie an einem sicheren Ort.

Gruß,
Steve

Ja.

Wenn Du keine Kopien der Daten auf anderen Datenträgern hast sind die Bitcoins weg. Totalverlust.

Hallo!

Die Daten auf dieser Festplatte liegen natürlich als einfache Dateien vor. Der gute Mann hätte einfach eine ganz normale Kopie davon machen sollen. Aber Backups sind nicht chic, daher macht das keiner, und wenn es dann zum Crash kommt, mault man eben rum.

Aber natürlich kann man sein Vermögen damit ebenso wenig vermehren, wie Geldscheine mit einem Kopierer. Die Bitcoins werden von Servern im Internet verwaltet, welche genau buchführen, wer wann wieviele Bitcoins besaß, und wann wieviele an wen überwiesen wurden. Sie liegen auch gar nicht so richtig auf deinem Rechner. Eigentlich hast du auf dem Rechner nur Zugangsdaten, die jedoch weit über Name/Passwort hinaus gehen. Sind die weg, kommst du an deine Bitcoins nicht mehr ran. Denn im Gegensatz zur Hausbank kannst du nicht einfach mit deinem Perso da auftauchen. Selbst, wenn „die“ dich kennen würden, das ganze System ist so aufgebaut, daß man ausschließlich mit den Daten auf deiner Platte an die Bitcoins ran kommt.

Der Punkt mit der Müllhalde ist eben: Bitcoins gehen seit einiger Zeit steiler nach oben als die Spielzeuge vom kleinen Raketenmann.
2013, als der Mann aus Versehen seine Festplatte weg warf, war so ein Bitcoin ein paar hundert Euro wert. Genug, um sich zu ärgern, zu wenig, um eine Müllhalde umzugraben. Diese Woche war der Bitcoin über 14.000€ wert, da fängt man an zu grübeln.

Tach,

soll er doch noch einige Zeit warten, dann sind seine Bitcoins wieder 100$ wert.
Tulpenzwiebeln könnten dann interessanter werden.

Naja, im Gegensatz zu den Festplatten besteht bei den Tulpenzwiebeln zumindest die Möglichkeit, dass sie ausschlagen und blühen dann findet man sie. Obwohl, auf der Müllhalde? Und… Wenn sie ausschlagen, ist mit den Zwiebeln nix mehr.

Also ich drucke meine Bitcoins aus, loche sie und hefte sie in einem Ordner ab. Den Ordner schließe ich weg, in meinen Aktenschrank!

Auch eine Möglichkeit.

Nennt sich „paper wallet“