Wie bremst man dieses Karrusell

Hallo exc,
wie ein Vorschreiber schon schrieb: Populismus.
Unser „Sozialsystem“ können( und müssen!) wir uns schon leisten - was wir uns aber ganz sicher nicht leisten können sind Bürger und Bürgerinnen die Demokratie immer noch nicht verstanden haben.
Zum Verständnis könnte zum Beispiel der gute,alte Lastenausgleich beitragen.Daraus ,da bin ich sicher, werden bestimmt interressante Überzeugungen zum Thema gesellschaftliche Verantwortung zu diskutieren sein.

Gruß

T.

wie ein Vorschreiber schon schrieb: Populismus.

Nö. Welche Theorie hast Du denn als Erklärung dafür zu bieten, daß die Staatsverschuldung immer weiter steigt? Straßenbau? Bildung? Entwicklungshilfe?

Nö. Welche Theorie hast Du denn als Erklärung dafür zu bieten,
daß die Staatsverschuldung immer weiter steigt? Straßenbau?
Bildung? Entwicklungshilfe?

Natürlich spielt der gesamte Haushalt mit seinen abertausenden Posten bei Wachstum der Staatsschulden rein genauso, wie die Reduzierungen auf der Einnahmeseite in den letzten Jahrzehnten.

Jedes Jahr kommt ein neuer Posten dazu, z.B. vor kurzem die Gelder für Mißbrauchsopfer.
Jeder dieser Posten hat seine Berechtigung. Niemand wird es wagen, sich z.B. bei Mißbrauchsopfern knausrig zeigen zu wollen, aber auch niemand sagt, wo dafür das Geld reduziert werden soll.
Bei den Frauenhäusern? Bei der Filmförderung? Bei Projekten gegen rechte Gewalt? Bei der Rente für Spätaussiedler?

Welche Vorschläge hättest du? Bei welchem Posten sollen wir mit dem Sparen anfangen?

Gruß
Carlos

sehenden Auges gegen die Wand
Guten mittag,

wie die
Reduzierungen auf der Einnahmeseite in den letzten
Jahrzehnten.

welche Reduzierungen?? Die Staatseinnahmen steigen ständig an, wenn man von konjunkturbedingten und daher vorübergehenden Rückgängen absieht. Selbst im Krisenjahr 2010 lagen die Steuereinnahmen noch um rd. 25% über denen von 2000.

Jeder dieser Posten hat seine Berechtigung. Niemand wird es
wagen, sich z.B. bei Mißbrauchsopfern knausrig zeigen zu
wollen, aber auch niemand sagt, wo dafür das Geld reduziert
werden soll.
Bei den Frauenhäusern? Bei der Filmförderung? Bei Projekten
gegen rechte Gewalt? Bei der Rente für Spätaussiedler?

Ich überlege gerade, wer mir neulich erzählen wollte, die Ausgaben für Hartz IV, die Soldatengehälter und den Bundestag seien in etwa gleich groß. Irgendwie habe ich gerade ein Déjà vu.

Wenn man sich den Bundeshaushalt anschaut, so gibt es dort sehr große Unterschiede bei den Einzeletats. Es hat keinen Zweck, Löcher im mittleren zweistelligen Milliardenbereichen durch Streichungen in Etats schließen zu wollen, die ihrerseits gerade mal im einstelligen Milliardenbereich vor sich hindümpeln. Selbst wenn man einen solchen Etat um die Hälfte kürzte, wäre damit kein nennenswerter Beitrag geleistet.

Wenn man es wirklich ernst meint mit dem Sparen, dann muß da gespart werden, wo viel ausgegeben wird. Wenn man das nicht will, dann soll man es lassen. Dann muß man den Leuten aber auch sagen, daß wir auf Pump leben und von der Situation Griechenlands nur etwa 15 Jahre und zwei Wirtschaftskrisen entfernt sind - bestenfalls.

Welche Vorschläge hättest du? Bei welchem Posten sollen wir
mit dem Sparen anfangen?

Ich bin doch nicht bescheuert und mache hier Vorschläge. Ich weiß doch wie der Hase hier läuft: wasch mich aber mach mich nicht naß. Vorschläge werden hier nur dann akzeptiert, wenn sie weder Arbeitslose noch Rentner noch Gering- und Normalverdiener betreffen.

Wirklichen Anklang finden die Vorschläge aber erst dann, wenn die Lasten nur von Ackermännern, Michael Schumachern und Boris Beckern zu tragen sind. Dumm nur, daß es von denen nur so wenige gibt.

Das interessante ist, daß das hier nicht anders ist als im wahren Leben und genau aus dem Grund fährt die Karre seit rd. 40 Jahren auf die Wand zu. Auch wenn das Einleiten des Bremsvorganges immer wieder angekündigt wurde, ist davon noch nichts zu bemerken.

Wie heißt es so schön: genießen Sie die Fahrt!

Gruß
Christian

Mittag auch.

Ich überlege gerade, wer mir neulich erzählen wollte, die
Ausgaben für Hartz IV, die Soldatengehälter und den Bundestag
seien in etwa gleich groß. Irgendwie habe ich gerade ein Déjà
vu.

Ich war das bestimmt nicht.

Wenn man sich den Bundeshaushalt anschaut, so gibt es dort
sehr große Unterschiede bei den Einzeletats. Es hat keinen
Zweck, Löcher im mittleren zweistelligen Milliardenbereichen
durch Streichungen in Etats schließen zu wollen, die
ihrerseits gerade mal im einstelligen Milliardenbereich vor
sich hindümpeln.

Prinzip Rasenmäher, würden ALLE Posten um 10% gekürzt, hätten wir den ausgeglichenen Haushalt. Nur führt dies in der Praxis zu drastischen Ungemütlichkeiten, also versucht man zu spezifizieren. Und da ist es einfacher, sich 10 große Posten anzusehen, wo ein Sparen verträglich möglich ist, als 1000 kleine Posten. Es ist also eine Frage der Bequemlichkeit, bzw. des Arbeitsaufwands.
Die Mitarbeiter in den Finanzbehörden dürfen ruhig mal was schaffen und gebenenfalls kann man einige mehr einstellen.
Saren darf auch mal was kosten. :wink:

Welche Vorschläge hättest du? Bei welchem Posten sollen wir
mit dem Sparen anfangen?

Ich bin doch nicht bescheuert und mache hier Vorschläge. Ich
weiß doch wie der Hase hier läuft: wasch mich aber mach mich
nicht naß. Vorschläge werden hier nur dann akzeptiert, wenn
sie weder Arbeitslose noch Rentner noch Gering- und
Normalverdiener betreffen.

Da ich keine politische Verantwortung trage, gehe ich tapfer voran.
Mögliche Vorschläge:

  • Reduzierung der versicherungsfremden Leistungen im Rentensystem, z.B. die Streichung der Anrechung von Ausbildungszeiten und Zeiten der Arbeitslosigkeit.
  • Reduzierung der Abschreibungsmöglichkeiten, sowohl in geschäftlichen als auch privaten Bereich, z.B. die Pendlerpauschale.
  • Abschaffung des Ehegattensplitting und höhere Anrechnung von Kindern.

Gruß
Carlos

Hallo exc,

erhöhen wir die Einnahmen des Bundes mittels Lastenausgleich?
An kleineren Baustellen kann man dann nebenbei immer noch arbeiten.

Dann werden Schulden reduziert.

Gruß

T.

Hallo,

Ich überlege gerade, wer mir neulich erzählen wollte, die
Ausgaben für Hartz IV, die Soldatengehälter und den Bundestag
seien in etwa gleich groß. Irgendwie habe ich gerade ein Déjà
vu.

Ich war das bestimmt nicht.

nein, warst Du nicht. Das wollte ich damit auch nicht sagen.

durch Streichungen in Etats schließen zu wollen, die
ihrerseits gerade mal im einstelligen Milliardenbereich vor
sich hindümpeln.

Prinzip Rasenmäher, würden ALLE Posten um 10% gekürzt, hätten
wir den ausgeglichenen Haushalt. Nur führt dies in der Praxis
zu drastischen Ungemütlichkeiten,

Und natürlich auch zu Gesetzesverstößen.

Da ich keine politische Verantwortung trage, gehe ich tapfer
voran.
Mögliche Vorschläge:

  • Reduzierung der versicherungsfremden Leistungen im
    Rentensystem, z.B. die Streichung der Anrechung von
    Ausbildungszeiten und Zeiten der Arbeitslosigkeit.
  • Reduzierung der Abschreibungsmöglichkeiten, sowohl in
    geschäftlichen als auch privaten Bereich, z.B. die
    Pendlerpauschale.
  • Abschaffung des Ehegattensplitting und höhere Anrechnung von
    Kindern.

Bin ich dabei - nur: reicht das?

Gruß
Christian

Mögliche Vorschläge:

Bin ich dabei - nur: reicht das?

NEIN! Das wäre ein Anfang, den wir aber niemals sehen werden, solange der deutsche Staat nicht vor der Insolvenz steht.

Es handelt sich um Pfründe, an die sich die Parteien nicht rantrauen.

Gruß
Carlos

Hallo Carlos,

und

Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung gesamt auch für Beamte und Selbständige…
Abschaffung der 400€-Arbeit…
Abschaffung des Dienstwagen-Geschenks…
Erhöhung der Mineralölsteuer um 50%…
Einheitliche Mehrwertsteuer…
Vermögenssteuer einführen…
Umsatzsteuer auf alle Aktivitäten ohne Ausnahme…
Unterschiedslose Erbschaftssteuer…

uvm.

Richtig ,niemand trägt ja politische Verantwortung.
Und genau das ist unser Problem.

Die oben genannten nicht abschließenden Möglichkeiten würden möglicherweise zu einem kleinen Erdbeben in der absurd abstiegsverängstigten Mittelschicht führen.Das wird sich legen.Die Oberschicht wird sich nur sporadisch an den Protesten der Mittleren beteiligen,denn sie wissen längst dass ein hartes Segeln gegen den Wind nötig ist.Schon seit Jahren.Aber - wer nicht gezwungen wird sich zu beteiligen, warum sollte man es freiwillig tun?!
Letztendlich kann der Gewinner nur die Unterschicht sein,es muss ihr nur jemand klar vor Augen führen.(Daran allerdings fehlte es bisher noch allen Regierungen, ganz besonders dieser Merkel-Regierung.)

Somit wären wir wieder bei „Flagge zeigen und Verantwortung übernehmen“.
Sind auch wir bereit einem Politiker/In zu folgen der genau das tut auch wenn er/sie an unserem Geldbeutel zerrt?

???

Gruß

T.