sehenden Auges gegen die Wand
Guten mittag,
wie die
Reduzierungen auf der Einnahmeseite in den letzten
Jahrzehnten.
welche Reduzierungen?? Die Staatseinnahmen steigen ständig an, wenn man von konjunkturbedingten und daher vorübergehenden Rückgängen absieht. Selbst im Krisenjahr 2010 lagen die Steuereinnahmen noch um rd. 25% über denen von 2000.
Jeder dieser Posten hat seine Berechtigung. Niemand wird es
wagen, sich z.B. bei Mißbrauchsopfern knausrig zeigen zu
wollen, aber auch niemand sagt, wo dafür das Geld reduziert
werden soll.
Bei den Frauenhäusern? Bei der Filmförderung? Bei Projekten
gegen rechte Gewalt? Bei der Rente für Spätaussiedler?
Ich überlege gerade, wer mir neulich erzählen wollte, die Ausgaben für Hartz IV, die Soldatengehälter und den Bundestag seien in etwa gleich groß. Irgendwie habe ich gerade ein Déjà vu.
Wenn man sich den Bundeshaushalt anschaut, so gibt es dort sehr große Unterschiede bei den Einzeletats. Es hat keinen Zweck, Löcher im mittleren zweistelligen Milliardenbereichen durch Streichungen in Etats schließen zu wollen, die ihrerseits gerade mal im einstelligen Milliardenbereich vor sich hindümpeln. Selbst wenn man einen solchen Etat um die Hälfte kürzte, wäre damit kein nennenswerter Beitrag geleistet.
Wenn man es wirklich ernst meint mit dem Sparen, dann muß da gespart werden, wo viel ausgegeben wird. Wenn man das nicht will, dann soll man es lassen. Dann muß man den Leuten aber auch sagen, daß wir auf Pump leben und von der Situation Griechenlands nur etwa 15 Jahre und zwei Wirtschaftskrisen entfernt sind - bestenfalls.
Welche Vorschläge hättest du? Bei welchem Posten sollen wir
mit dem Sparen anfangen?
Ich bin doch nicht bescheuert und mache hier Vorschläge. Ich weiß doch wie der Hase hier läuft: wasch mich aber mach mich nicht naß. Vorschläge werden hier nur dann akzeptiert, wenn sie weder Arbeitslose noch Rentner noch Gering- und Normalverdiener betreffen.
Wirklichen Anklang finden die Vorschläge aber erst dann, wenn die Lasten nur von Ackermännern, Michael Schumachern und Boris Beckern zu tragen sind. Dumm nur, daß es von denen nur so wenige gibt.
Das interessante ist, daß das hier nicht anders ist als im wahren Leben und genau aus dem Grund fährt die Karre seit rd. 40 Jahren auf die Wand zu. Auch wenn das Einleiten des Bremsvorganges immer wieder angekündigt wurde, ist davon noch nichts zu bemerken.
Wie heißt es so schön: genießen Sie die Fahrt!
Gruß
Christian