Wie bringe ich Kindern das Schwimmen bei?

Hallo,

ich hätte gerne ein paar Tipps wie ich Kindern das Schwimmen beibringe. Wisst ihr vielleicht ein paar Übungen, die Spaß machen? Oder wisst ihr ein paar Spiele im Wasser? Die Kinder sind sehr ungeduldig, aber auch sehr aufgeweckt, nun bräuchte ich ein paar Tipps, wie ich sie bei Laune halten kann. Wäre euch dankbar, wenn ihr mir helfen könntet.

MFG Anna

Sorry, ich hab vergessen das Alter der Kinder zu erwähnen, sie sind 5 Jahre alt.

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Hallo Anna,

also spontan fällt mir da ein Kurs mit anderen Kindern zusammen an. Da gibt es dann eine (mehr oder weniger) professionelle Betreuung und außerdem sind die Kinder mit gleichaltrigen anderen Kindern zusammen, was sicher alleine schon ein bisschen Spaß bringt.

Viele Grüße
Markus

Hallo Anna! Ehrliche Antwort: lass einen Fachmann ran. Schwimmen soll Freude machen, und wenn Eltern versuchen ihren Kiddies etwas wie Schwimmen beizubringen, kann das alle(n) Freude nehmen. In einer Gruppe mit anderen Kindern hingegen wird es sicher ein großer Spaß. Zudem haben Schwimmlehrer die entsprechenden Hilfsmittel für den Anfang. Einfach im nächsten Schwimmbad nach Wassergewöhnung oder Seepferdchenkursen fragen. Angelika, die es auch erst allein versucht hat und dachte, ihr Sohn würde NIE das Schwimmen lernen.

Hallo Angelika,

das seh ich nicht unbedingt so. Ich hab zwar keine eigenen Kinder, weiß aber sehr genau, wie mein Bruder damals schwimmen gelernt hat!!

Das wichtigste dabei ist: Kindern den Respekt vor tiefem Wasser bebringen, aber dennoch zeigen, dass Wasser nicht „beißt“. Konkret bedeutet dies: Viele, viele Spiele im niedrigen Wasser (so niedrig, dasss auch die Kinder problemlos stehen können, ideal ist Kinderbauch-Höhe, dadurch wird Vertrauen geschaffen). Häufig nennt sich das auch Wassergewöhnung. Aber bitte immer mit Schwimmflügeln, Schwimmgürtel o.ä… Später kommen dann „Ausflüge“ ins Tiefe mit den Eltern dran. Wir haben immer mit Begeisterung „Flipper“ gespielt (Papa schwamm und wir mussten uns an seinen Schultern festhalten -> Funfaktor ist garantiert). Das eigentliche Schwimm"training" gab’s nur, wenn wir unbedingt wollten, also nie auf Druck der Eltern. Meist war das aus der Situation raus „ich will die doofen Schwqimmflügel nicht“. Dann haben wir Schwimmübungen gemacht und mein Vater hat mich unter dem Bauch gesichert. Mit etwas Zeit hab ich (und später auch mein Bruder)dann auch ganz gut schwimmen können.

Viel Erfolg wünscht Nina

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Hallo Anna.
Sind es mehrere? Und in welchem Rahmen soll das geschehen? Bist du die Schwimmlehrerin oder sollst du es sein?

Zum Thema:
Zu meiner Studentenzeit ( ist schon ein bisschen her, so 20 Jahre )gab es ein Buch, das hieß „Spielerische Wassergewöhnung für den Anfängerschwimmunterricht“. Das gibt es nicht mehr, aber dafür gibt es aktuellere Sachen, die in die Richtung gehen:
Zum Beispiel:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3891245017/qid…

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3791102036/qid…

Falls du die Lehrerin bist, lohnt sich so eine Anschaffung. Falls du „nur“ die Mutter bist, kannst du mal in eine Unibibliothek gehen und dir die o.g. Sachen raussuchen und drin blättern.

Fazit ist, dass du die Kinder erstmal dazu bringen musst, sich angstfrei in etwa brusttiefem Wasser ( für die Kinder brusttief) gewöhnen musst. Danach kannst du Gleitübungen möglichst mit Schwimmbretter machen. Gute Erfahrungen haben wir mit abnehmbaren Ringen an den Armen gemacht. Mit zunehmender Schwimmtechnik werden die Ringe entfernt, bis das Kind ohne schwimmen kann.
Im übrigen: Kinder, die schwimmen wollen, lernen das auf jeden Fall auch von den Eltern.
Mein ältester Sohn wollte nicht schwimmen und kann es bis heute nur mäßig trotz geschulter Schwimmlehrer. Wir haben da nix bewegt.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Tritonus

Grüß euch!

Meine Vorgeschichte: Eigenversuch und Schwimmkurs (beides ging ok, Meisterschwimmer sind beide noch nicht, wir üben einfach zu selten) - ach ja, und ich kann mich auch an meine eigenen Versuche noch ganz gut erinnern

Das wichtigste dabei ist: Kindern den Respekt vor tiefem
Wasser bebringen, aber dennoch zeigen, dass Wasser nicht
„beißt“. Konkret bedeutet dies: Viele, viele Spiele im
niedrigen Wasser (so niedrig, dasss auch die Kinder problemlos
stehen können, ideal ist Kinderbauch-Höhe, dadurch wird
Vertrauen geschaffen).

Also sowohl meine eigne Erfahrung, als auch der geprüfte Schwimmlehrer gehen da in eine andere Richtung. Gewöhnen ans Wasser hieß beim Schwimmlehrer zuerst Tauchversuche im seichten Wasser, und wenn die Kinder keine Angst mehr hatten, wenn der Kopf unter Wasser war, Übungen im tiefen Wasser (1,80m), damit Kind Vertrauen dazu bekommt, selber Auftauchen zu können, obwohl noch keine korrekten Schwimmbewegungen beherrscht werden.
Auch meine Schwimmversuche im flachen (im Alter von ca. 8-9 Jahren)Wasser waren nicht wirklich erfolgreich, ich hatte nie das Gefühl, mich über Wasser halten zu können, bin aber mit Begeisterung getaucht, durfte aber nicht ins tiefe Wasser - eh klar. Ich wäre aber so gerne mal vom 1m-Brett gesprungen. Ein Bekannter hat dann gesagt: Spring einfach, ich hol dich schon raus. Und ich bin gesprungen, habs im Tachgang bis zur Leiter am Rand geschafft, dachte ich könne schwimmen, und hab dann auch immer weiter über Wasser gekonnt. Keine Ahnung wie lange ich im Flachen noch üben hätte müssen, um soweit zu kommen.

Aber bitte immer mit Schwimmflügeln,
Schwimmgürtel o.ä… Später kommen dann „Ausflüge“ ins Tiefe
mit den Eltern dran

Wieder Schwimmlehrer: Das erste worum er uns Eltern gebeten hat, war, beim Üben keine Schwimmflügel und -Reifen zu verwenden (aber die Kinder natürlich zu beaufsichtigen). Sie bekommen kein Vertrauen zu ihrem eigenen Auftrieb, wenn sie immer den „künstlichen“ haben. Schwimmwurst etc. waren ok. - siehe spielerisches Lernen.

Ich bin mit meinem Sohn bereits im Meer zu einer dieser Schwimminseln hinausgeschwommen (doch ein schönes Stück), wobei wir beide Taucherbrillen und Flossen verwendet haben. Damit kann er wirklich auch schon „Strecken“ schwimmen, ohne Hilfsmittel bleibt er ewig auch im Tiefen über Wasser, solange er es nicht bemerkt. D.h. er spielt ohne sich auch nur einmal anhalten zu müssen. Wenn ich ihn aber dazu bringen möchte, von A nach B bewusst zu schwimmen, und weit und breit kein Rand, hätte er wahrscheinlich Probleme.

Vom Schwimmtechnischen her, können also beide nicht schwimmen, vom Sicherheitsstandpunkt aus können es beide recht gut (sie ertrinken nicht mehr).

Das haben wir auch schon (unabsichtlich) ausprobiert. Neben dem Pool passt natürlich immer jemand auf. Und Töchterchen (noch vorm Schwimmlehrer) fiel beim Spielen auch mal hinein. Nur so schnell konnten wir gar nicht ins Wasser, war sie schon bis zur Leiter getaucht, herausgeklettert, und hat dann geschimpft wie ein Rohrspatz, wir würden sie ertrinken lassen. Sie war damals 4 Jahre alt, und war keine 5 sec. im Wasser.

lg. Christine

Hallo Anna,

ich durfte (musste) schon einigen Kindern das „Schwimmen“ beibringen und die erste Schwimmprüfung abnehmen (beruflich); außerdem habe ich selbst vier Kinder (von denen noch keines ertrunken ist!).

Unter Schwimmen verstehe ich zunächst das Gegenteil von Ertrinken; d.h. das Kind muss ohne Angst reinspringen und wieder rauskommen, aus brusthohem Wasser einen Ring hochholen und sich auch 25m weit über Wasser halten können, wobei ich zunächst überhaupt keinen Wert auf den Schwimmstil lege.

Ich hatte schon Kinder, die man durchaus als wasserscheu bezeichnen durfte, d.h. schon Spritzer ins Gesicht machten Unbehagen bis Angst. Die Arbeit in einer Gruppe (Gruppendruck) ist hier hilfreich. Alle Übungen sind freiwillig und vom Kind akzeptiert.

Zunächst beginne ich immer mit Wassergewöhnung, mit Musik auf der Treppe marschieren, Spritzen, Plantschen, Gewöhnung an das Medium Wasser in allen Facetten (das wichtigste überhaupt!). Dann folgt Eintauchen des Gesichts, zunächst mit Nase draußen, dann Nase drinnen (ohne zuhalten!). Kinder, die trotzdem zuhalten werden nur darauf hingewiesen, dass man später zum Tauchen (1. Schwimmprüfung) beide Hände braucht (niemals Zwang ausüben, alles freiwillig mit Überreden).

Dann erfolgen erste Sprünge vom Beckenrand in knie- bis bauchtiefes Wasser, zunächst mit Handgeben, dann ohne. Kinder die schon wasservertraut sind springen in tieferes Wasser (ohne Bodenkontakt) und werden sofort „rausgefischt“ (erfordert hohes Vertrauen gegenüber dem Lehrenden; kein Zwang!).

Später setze ich den Auftrieb von Schwimmbrett und Schwimmnudel ein. - Schwimmbrett beidhändig in den Nacken halten, auf Treppe legen, mit Füßen paddeln. Eine Treppe tiefer, dann noch eine … . Parallel zur Treppe auf dem Rücken mit Paddelbewegungen „schwimmen“. - Die Kinder sind stolz, dass sie schon „vorwärtsschwimmen“ können. - In etwas tieferem Wasser üben (Tiefe entscheiden die Kinder!).

Schwimmbrett durch Hand ersetzen (Kopf rückwarts auf Hand ablegen, Kopf ganz(!!!) weit zurück, Körper flach auf Wasser legen, Paddelbewegungen mit Füßen).

Später Sprung vom Beckenrand, sofortiges Drehen noch unter Wasser auf den Rücken, Hand unterlegen usw…

Parallel dazu Tauchen aus dem Stand nach Gegenstand bis etwa Schultertiefe.

Hand unter dem Kopf immer mal leicht wegnehmen (gefühlvoll, kein Untertauchen!), die Kinder lernen i.d. R. sehr schnell sich auf dem Rücken fortzubewegen durch Flossenbewegungen (immer Hintern hoch!).

Nebenherlaufen ohne Hand, bzw. nur im „Notfall“ einsetzen.

Langsam in immer tieferes Wasser gehen. Die Kinder springen bald rein, drehen sich auf den Rücken, „schwimmen“ die 25m (genügt den Anforderungen des Seepferdchens) und sind sehr stolz.

Später wollen sie dann „richtig“ schwimmen lernen, können sich aber jederzeit bei Entkräftung o.dgl. auf dem Rücken über Wasser halten und fortbewegen. - Diese Methode ist besonders für Kleine kindgerechter und dem in diesem Alter vorhandenen Fähigkeiten angepasster! Fünfjährige haben normalerweise nicht die Koordination zu „Froschbewegungen“, werden überfordert, haben keine Lust mehr und können dann weder Brustschwimmen noch sich anderweitig über Wasser halten.

Dies war im Telegrammstil das Pensum von etwa 15 UE.

Viel Erfolg

J.G.

Hallo J.R.

vielen vielen lieben Dank für deinen Artikel, ich werde diese Übungen gleich beim nächsten Mal versuchen einzubringen. Hab mich gefreut, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Übungen reinzuschreiben, sie nützen mir sehr viel.

MFG Anna