Wie christlich/katholisch war Erasmus von Rotterdam

Bei der Lektüre des „Lobes der Torheit“ frage ich mich, inwiefern dieser Mensch wirklich noch ein dogmatischer Katholik war und ob er wohl sein Christentum nur noch oberflächlich pflegte.

Dass gerade dieser Autor diejenige Übersetzung des NT hervorgebracht hat, die von rechtsprotestantischen Kreisen heute noch als die alleine zuverlässige angesehen wird (https://www.youtube.com/watch?v=ZOceuGDPLeI), scheint mir ein Witz.

Klar, der katholischen Dogmatik widerspricht das „Lob der Torheit“ nicht. Bin ich aber der Einzige, der sich verleiten lässt, zu denken, dass Herr Erasmus sein Christentum schon lange nur noch oberflächlich pflegte und sich hinter vorgehaltener Hand einem aufgeklärten Humanismus verbunden wusste ?

Der Einzige jedenfalls, der sich hier als armer Sünder diese philosophisch-historische Frage bezüglich eines säkularen Humansismus stellt. Bezogen auf E. v. Rotterdam und dem schon sehr viel älteren, antiken Projekt der Aufklärung und des Humanismus ist die christliche Frage obsolet, dieses Projekt hat nichts damit zu tun mit KOLLEKTIV, Humansismus ist das gegenteilige individuelle UNTERNEHMEN.
CJW

Hast du gelest, was i hab geschrieb? Falsch isch geschrieb, weil i hab kein zeit, mir brennt Kittel. Max nix…
CJW

Du bist ein verrückter Hund, „Mann“.

Verdient ein nicht säkularer, christlicher Humanismus diesen Namen noch? Die christliche Dogmatik scheint mir jeden unabhängigen, mit der eigenen Überzeugung ringenden, die wahre Philosophie einzig ausmachenden Gedankengang von Anfang an zu verhindern. Eine Bezeichnung wie „Katholischer Philosoph“ ist doch ein Widerspruch in sich.

Sicherlich wirst Du mich über meine zu enge Sichtweise aufklären.

Das „Lob der Torheit“ ist ein super Werk. Ich würde Herrn von Rotterdam :wink: nur sehr gerne fragen, aus welchem Grund er bei dieser Beweislast die Weisheit überhaupt noch anstrebt. Welches ist der einzige Weg, der Torheit auszukommen, sei es, sie präsentiere sich als Dummheit oder als selbstgefällige Weisheit? Ich bin mir fast sicher, seine Antwort wäre: Die Beichte. Weshalb die Aufnahme dieses Werks in die philosophische Reihe von RECLAM vielerorts nicht unbestritten gewesen sein dürfte.