Wie codiert man offene Fragen mit Ratingskala?

Hallo,

ich bin gerade dabei einen Fragebogen für die weitere Verarbeitung mit SPSS zu codieren- was an sich kein Problem ist. Nun bräuchte ich allerdings einen Expertenrat.
Und zwar: ich habe hier hier ein Item mit einer offenen Frage,deren Antworten durch eine Ratingskala eingeschätzt werden sollen.
hier die Frage:
„Bitte geben Sie weitere Aufgabenbereiche ein“ (insgesamt sollen das drei sein!)-so, nun sollen diese 3 Aufgabenbereiche innerhalb des Items jeweils anhand einer Ratingskala eingeschätzt werden, d.h. welche Belastung der Proband bei der Ausübung dieser Aufgabe empfindet. Die Abstufung geht dabei von „gar nicht“ =1 bis „sehr hoch“ =5.
Wie kann ich jetzt die einzelnen Antworten codieren- wenn vorher nicht klar ist, was die Probanden hier eingeben werden?

Es wäre toll, wenn Ihr mir helfen könntet!

Hallo JuMaHe,

verstehe ich es richtig und der Fragebogen ist noch in der Entwicklung? Dann solltest Du mMn auf eine solche Vorgehensweise verzichten, denn die auf diese Weise erzielten Ergebnisse lassen sich kaum sinnbringend auswerten.

Alternativ könntest Du um Nennung weiterer Aufgabenbereiche bitten, die „gar nicht“ belastend sind und in einer zweiten Frage weitere Aufgabenbereiche erfragen, die als „sehr hoch“ belastend empfunden werden.

Viele Grüße,
Kutya

Hallo Kutya,

vielen Dank erstmal für Deine Antwort.
Ja genau, das Auswerten dieses Items scheint mir eben auch sehr schwierig machbar. Leider ist dieser Fragebogen bereits fertig und auch schon an die Probanden verteilt. Ich selbst hatte auf die Erstellung keinen Einfluss- bin jetzt nur mit der ehrenhaften Aufgabe vertraut ihn zu codieren :wink:.

Ich habe jetzt aus der Not heraus (da ich wirklich nix inhaltliches verändern kann)die einzelnen Aufgaben (insgesamt konnten hier max. 3 eingetragen werden)mit aufg1 bis aufg3 codiert, wobei ich immer zuerst eine stringvariable gemacht habe, um wenigstens zu wissen, was hier eingetragen wurde und dann eine zweite Numerische aufg1bel bis aufg3bel, die dann Aufschluss über die Schwere der Belastung gibt (also von 1 gar nicht bis 5 sehr).

Hälst Du diese Lösung unter den gegebenen Umständen für sinnvoll?

Vielen Dank schonmal,

JuMaHe

Hallo JuMaHe,

durch Dein Vorgehen stellst Du sicher, dass Du alle Informationen kodiert bekommst. Nun stehst Du aber noch vor dem Problem der Auswertung.

Ich denke, Du wirst entscheiden müssen, auf welche Informationen Du Dich konzentrierst und welche Du ignorierst. Ohne Deine Daten zu kennen, schätze ich, dass es auf eine der folgenden Möglichkeiten hinausläuft:

(1) Du konzentrierst Dich auf die häufigsten Nennungen und wertest diese genauso aus, wie die vorgegebenen Aufgabenbereiche. (Wobei natürlich die häufiger fehlenden Werte zu beachten sind.) Die restlichen Nennungen ignorierst Du. Dieses Vorgehen bietet sich an, wenn Du eine oder mehrere besonders häufige freie Nennungen hast.

(2) Du ignoriest den Inhalt der freien Nennungen und konzentrierst Dich allein auf ihre empfundene Belastung. Heißt: Du bildest für jede Belastungskategorie eine Variable, welche die freien Nennungen pro Proband zählt. Bei fünf Kategorien könnten das z.B. die folgenden fünf Variablen sein: sonstige_Bereiche_gar_nicht, sonstige_Bereiche_etwas, sonstige_Bereiche_mittel, sonstige_Bereiche_hoch, sonstige_Bereiche_sehr_hoch.

Natürlich kannst Du beide Herangehensweisen auch kombinieren.

Viel Erfolg mit der Analyse,
Kutya