Wie derzeit am besten Geld anlegen?

Die Aussage passt nicht zur Grafik. Der Verlauf des DAX’ läßt sich - genauer gesagt - eigentlich gar nicht in wenigen Worten zusammenfassen. Vielmehr gibt es Phasen des Anstiegs, Phasen der Seitwärtsentwicklung und ausgeprägte Schwächephasen, die alle ihre Ursachen hatten. Je nachdem, wann man einstieg, konnte es auch in der Vergangenheit gut und gerne mal zehn Jahre dauern, bis man die Kaufkurse wiedersah - zumindest, wenn man ein paar Jahre dabei blieb und den Absprung an der Spitze verpaßte.

Und da Du schon 1959 erwähnst: der eigentliche Anstieg begann Mitte der 80er und das bringt uns zu einem weiteren Punkt, den man nicht vergessen sollte: der DAX steigt schon, wenn das Preisniveau ansteigt. Eine sinnvolle Aussage zum DAX-Verlauf erfordert also eine Inflations- bzw. Kaufkraftbereinigung.

Hallo C_Punkt,

natürlich hast Du recht. Die Inflationsrate. Aber das müsste mit jedem Gewinn verrechnet werden. Sie ist seit Jahren so gering, dass man manchmal vergisst, dass es sie gibt.

Aber warum sollte jemand in einer Schwächephase einsteigen? Der DAX ist nie wieder unter das Niveau von 1967 gefallen, sein gesamter Verlauf zeigt einen klaren Aufwärtstrend.

Allerdings unterscheidet sich der DAX von fast allen übrigen Indizes weltweit:

Und natürlich sollte man hin und wieder etwas von Rahm abschöpfen, zum Beispiel in Form von Dividenden.

Ich verdiene seit 2011 pro Jahr 10%+x (vor Steuern und nicht kaufkraftbereinigt). Ich kann jederzeit über mein Geld verfügen. Wenn ich mir (wie geschehen) ein etwas teureres Fahrrad aussuche, dann muß ich nicht mit einer Laubsäge mein Bankdepot besuchen, um ein Stück vom Barren abzusägen, sondern ich plündere höchstens meine Portokasse.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

schon klar, aber ich wollte darauf hinaus, daß sich angesichts der Inflation die Entwicklung des DAX relativiert.

Erstens habe ich das nicht behauptet, sondern darauf hingewiesen, daß gerade der Einstieg in einer Aufwärtsbewegung in der Vergangenheit eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür bot, daß man längere Zeit auf Buchverlusten saß. Zweitens bietet natürlich der Einstieg in einer Schwächephase eine gute Gelegenheit für einen günstigen Einkauf.

Dafür sah man bei einem Einstieg zu fast jedem anderen Zeitpunkt auch mal wieder niedrigere Kurse.

Das ist ein Zeitraum von gerade einmal 6 Jahren, in denen es beim DAX praktisch nur aufwärts ging, wenn man von einigen kleineren Rückgängen absieht. Gerade eine solche Entwicklung verleitet zu der Annahme, daß es mit den Kursen immer nur aufwärts geht. Umso größer ist die Überraschung von solchen Schönwetterinvestoren, wenn es doch mal abwärts geht - und vor allem neigen Anleger mit einer derartigen Historie dazu, den Absprung zu versäumen, wenn die Gegenbewegung einsetzt. Angesichts der Hintergründe der Kursentwicklung der letzten knapp zehn Jahre darf man getrost davon ausgehen, daß der Absturz beachtlich ausfallen wird, der unweigerlich passieren wird.

Gruß
C.

Hallo,

bereits 2009 war absehbar, daß die expansive Geldpolitik der Nationalbanken zu gewaltigen Blasen führen wird. In einer solchen Situation volle Elle auf Aktien zu setzen, ist nicht Investition, sondern Spekulation.

Vermutlich entspannt dabei zusehen, wie Vermögen Ertrag abwirft. Ganz im Gegensatz zu Aktionären, bei denen der Ertrag i.W. aus dem Wertzuwachs kommt.

Sehe ich nicht so. Ein paar Grundprinzipien sollte man verstanden haben, aber der Glaube, daß einem an der Börse irgendein Wissen ernsthaft weiter bringt (im Sinne davon, daß man den Index schlägt), ist irreleitend. Das gepaart mit dem Wissen, über einen längeren Zeitraum richtig gelegen zu haben, führt absehbar zu erheblichen Verlusten, wenn man nicht fleißig Absicherung betreibt.

Gruß
C.

Die Fragen nach Anlagedauer und Risiko wurden schon gestellt und beantwortet. Mindestens genauso entscheidend ist aber das Anlageziel. Was also willst Du mit der Anlage bezwecken? Vermögenszuwachs? Vermögenserhalt? Altersvorsorge? Regelmäßige Erträge? Absicherung gegen was auch immer?

Naja zumindest der Vermögenserhalt wäre wünschenswert aus meiner Sicht

Hallo,

der von Steve angesprochene ETF umfasst über 1400 Firmen. Diese Summe minimiert das Risiko. Ich habe diesen Index-ETF nur auf seine Entwicklung hin geprüft und dann „blind“ gekauft. Ich weiß bis heute nicht, welche Firmen sich darin tummeln.

Ansonsten nenne ich Dir hiermal ein paar Gründe, warum die Börse sich bewegt (am Beispiel des DAX):

  • wenn der Wert des Euro zum US-Dollar steigt, fällt der DAX, weil deutsche Waren im Ausland teurer werden,
  • bei Krisen in der Politik (Brexit, Katalonien) fällt der DAX wegen Angst vor nachteiligen Auswirkungen auf die Wirtschaft.
  • Bei Zinserhöhungen der Zentralbanken fällt der DAX, weil andere Anlageformen lukrativer werden.
  • Bei Verbilligung der Ölpreise kann der DAX fallen, weil dies als Stagnation der weltweiten Wirtschaftsentwicklung interpretiert wird.

Oft ist die Entwicklung an der Börse aber auch mit rationalen Argumenten nicht zu erklären.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Hallo,

Sorry, ich meinte natürlich:

Was tut man, wenn man in Immobilien investiert ist, und die Immobilienblase platzt.

Mein Vater war, von der Bank beraten, auch an Immobilien beteiligt. Dies seit den 70er Jahren. Geblieben ist ihm nichts. Er hat nie auch nur ein Centstück von der mittleren fünfstelligen Summe wiedergesehen, die er investiert hat. Das Geld ist weg.

Ich kenne auch einige Leute, die aus gut dotierten Jobs in den Ruhestand gehen. Die möchten jetzt im Alter ihre Sicherheit (das eigene Haus) für ein sorgenfreies Rentnerdasein einlösen. Aber niemand will die Hütten kaufen, schon gar nicht zu den in Gutachten festgelegten Preisen. Die mußten sich früher einschränken, weil sie ihr Haus abzubezahlen hatten und jetzt, weil die Rente nur knapp reicht. Ich rede hier vom Westerwald. In Städten mag das anders sein.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Schon mal über Container nachgedacht? Ist eine Möglichkeit, die hier noch nicht genannt wurde.

Wer heut noch in Immobilen investiert hat ein Rad ab. Negative Renditen sind bei Neu erworbenen Immobilien die absolute Regel.

Hallo,

im Zweifel nix. Schließlich kommt die Miete weiterhin, egal, was die Hütte wert ist. Siehe oben: wie „verwandelt“ man Vermögen in Erträge.

Gruß
C.