Hi,
eine ganz andere Überlegung: als ich Deine Frage zu lesen begann, bekam ich: „Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch noch was Besseres findet.“ Wie beziehungs- bzw. bindungsfähig bist Du im Berufsleben?
Wie sehr kannst Du Dich verbindlich einbringen? Wie sehr brauchst Du Abwechslung? Wie sehr ängstigt Dich möglicherweise etwas, z.B. Routine / Alltragstrott? Wie sehr ängstigt Dich es möglicherweise, Dich zu sehr zu engagieren und das wird letztendlich nicht mal angemessen honoriert? Wie sehr ängstigt Dich möglicherweise etwas zu versäumen…? Was steckt hinter Deinem Bedürfnis Dir möglichst viel offen zu halten?
Du magst das nun an dem direkten Vorgesetzten ausmachen und sicherlich kennen viele Leute Problem mit Vorgesetzten. Doch ist er wirklich das Problem? Es ist doch auch und gar primär einen Frage wie man damit umgeht.
Vielleicht, so als Gedankenfutter, geht es um was anderes. Siehe oben. Was könnte Dir denn schlimmstenfalls an einem Arbeitsplatz passieren?
Vielleicht gibt es ja weitere Ansätze, z.B. dass Du dennoch in Deiner Freizeit Dich nach was anderem umsiehst oder an einer Selbständigkeit arbeitest. Und vielleicht wäre es auch in dem Job möglich, die Stundenzahl runterzufahren, z.B. auch den Job mit jemanden zu teilen. Doppeltes Expertenwissen zum (fast) gleichen Preis?
Du könntest Deinen Vorgsetzten auch mal mit dem was Dich an ihm stört, respektvoll konfrontieren. Dann könnte sich auch schlimmstenfalls die Probezeit erledigt haben. Oder Du akzeptierst das was Du als negativ und Schwäche an ihm empfindest, und beginnst seine Schwächen auszugleichen, arbeitest ihm zu. Sei ihm eine Stütze und hilf das Ganze besser zu strukturieren.
Zeig ihm wie es geht, ohne ihn dabei zu bevormunden oder Dich über ihn zu erheben. Er mag zwar Dein Vorgesetzter sein und selbst wenn Du meinst mehr zu können als er oder die gleiche Arbeit besser machen zu können, er ist Dir vorgesetzt. Und Du hast hier in zweiter Reihe zu glänzen. Doch vielleicht geht es ja auch darum, dass selbst wenn man nicht an erster Stelle steht, auch sein Licht nicht unter den Scheffel stellen muss, und dennoch nach außen hin nicht den großen Macher / Macker markieren kann.
Und wer weiß, vielleicht geht Dein Vorgesetzter mal und Du wirst sein Nachfolger?
Viele Szenarien sind denkbar. Wesentlich scheint mir zu sein, Dich selbst zu erforschen, was genau Du willst bzw. was das Schlimmste für Dich an einem Arbeitsplatz wäre? Und wie könntest Du damit umgehen? Wenn Du für Dich weißt, Du hast kreative Ideen wie Du auch mit für Dich schwierigen Situationen umgehen kannst (hier Vorgesetzter), vielleicht fällt Dir dann ein Bleiben leichter.
Ciao,
Romana