Guten Abend,
In Kurzform: 2008 kaufte ein Investor fuer 5,8 Mio ein Grundstueck - jetzt bezahlt der Steuerzahler dafuer 2,5 Mio - pro Jahr.
Wieso kann niemand etwas dagegen tun?
Wieso wird die CSU weiterhin gewaehlt?
Gruss
Desperado
Und bevor der erste jetzt erklaert dass der der Investor ja auch noch ein Museum auf das Grundstueck bauen muss… mit dem Staat als Mieter hat dieser langfristig eine hohe und sichere Rendite von der man auf dem freien Markt nicht einmal traeumen wuerde. Wer da nichts riecht…
Allerdings kennen wir die Gesamtkonditionen nicht.
Sollen 99 Jahre lang 2,5 Mio. ohne Inflationsausgleich gezahlt werden, also die reale Belastung jährlich abnehmen? Wie hoch sind die Bau- und jährlichen Unterhaltskosten für das Gebäude?
Wie hoch wäre der Kaufpreis samt Gebäude gewesen? Allein die Formel „ab zehn Jahre“ überzeugt mich keineswegs.
Hast Du Dir einmal angesehen, was ansonsten im Angebot ist http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/bayern.htm? Das zündet offenbar deswegen nicht, weil die sich bietenden Alternativen noch schrägere Gesamtkonzepte haben.
Die Wirtschaft läuft rund, der Staatssäckel erzeugt Überschuss, die Schulen experimentieren nicht ideologisch herum und auch die erwachsenen Leute werden mit Umerziehungslehren verschont. Das ist eben eine andere Klientel als in Kreuzberg, dem Osten mit der starken Linkspartei oder dem SPD-Hauptsitz Hamburg (nach unter 50%). Was man in einigen Subkulturen Kreuzbergs unter selbstbestimmten (aber staatsfinanziertem) Leben versteht, hat mit dem gleichen Begriff in Bayern nichts zu tun.
Gruß
vdmaster
Hallo!
Abgesehen vom privaten Museum mit DDR-Devotionalien im Obergeschoss eines Einfamilienhauses werden Gebäude für Museen für genau diesen Zweck gebaut, sind für andere Nutzungen kaum zu gebrauchen.
Vermieter wollen Geld verdienen, was bedeutet, mehr Einnahmen zu erzielen, als für Zinsen, Instandhaltung, Versicherungen, Verwaltung etc. aufzuwenden ist.
Heißt unter dem Strich: Ein Gebäude wird für die dauerhafte Nutzung als Museum erstellt, dauerhaft wird ein Vermieter gefüttert und ebenso dauerhaft entstehen für das Gemeinwesen höhere Kosten als durch Finanzierung der Immobilie aus eigener Schatulle.
Miete ist eine Lösung für zeitlich begrenzte Nutzung oder für Fälle, in denen dem Nutzer die Finanzierung der Erstellung des Objekts nicht möglich ist. In allen anderen Fällen wird Geld zum Fenster 'rausgeworfen. Weil so dumm keiner sein kann, verbrämen die Mitglieder eingespielter Seilschaften ihr dauerhaftes Anzapfen der Staatskasse mit Schmarrn von Partnerschaft aus Wirtschaft und Kultur. Zeitgenossen mit weniger Hang zu salbungsvollem Unfug bezeichnen so etwas als Korruption.
Der Fall, dass für das Gemeinwesen für notwendig gehaltene Investitionen beim besten Willen nicht finanziert werden können, liegt offenkundig nicht vor. Im Gegenteil ist so viel Geld da, dass man sich unnötig hohe Dauerlast ans Bein binden kann, um Spezies zu nähren. Was für nötig gehalten wird und was nicht, lässt sich in einem de facto dauerhaft ohne Opposition regierten Bundesland mit den immer gleichen Leuten an den Futternäpfen leicht ansagen.
Gruß
Wolfgang
Hier etwas mehr Zahlenwerk http://www.sueddeutsche.de/bayern/kulturpolitik-euro-monatsmiete-1.3586200