Hi,
bei mir im Bekanntenkreis gab es bei quasi jedem Kind „Anzeichen auf Hochbegabung“. Danach hat man dann nie mehr was davon gehört. Wie achs so schön sagte:
Hi,
bei mir im Bekanntenkreis gab es bei quasi jedem Kind „Anzeichen auf Hochbegabung“. Danach hat man dann nie mehr was davon gehört. Wie achs so schön sagte:
Hallo Community,
der Sohn (5) einer Freundin sucht immer Ärger. Er bedroht andere Kinder, klaut, ist frech und macht nur Stress. Auch in der Kita sind die Erzieher mittlerweile an ihrem Limit. Nun wurde ihr empfohlen ein Begabtentest zu machen. Wie erkennt man sehr begabte Kinder? Daran, dass sie aus Unterforderung Stress machen? Macht man es sich mit dieser Diagnose nicht etwas zu einfach?
„Hochbegabt“,
ja bestimmt, nur in welcher Weise?
Das Kind ist offensichtlich sehr gestresst und dadurch sehr aggressiv, ich würde eher in die andere Richtung denken und vermuten, dass es überfordert ist und den dadurch resultierenden Stress nun in Aggression umsetzt.
Oder massives Aufmerksamkeitsdefizit oder oder. Gründe kann es viele geben.
Letzten Endes hilft da nur, dass sich die Eltern, die wahrscheinlich auch überfordert sind, professionelle Hilfe suchen!
Mit der „Diagnose hochbegabt“ ist ja auch noch keine Abhilfe für das Verhalten geschaffen…
Im Gegenteil wäre das wohl eher als Versuch zu werten, die Verantwortung für das Fehlverhalten des Kindes abzuwehren…
Und in diesem Alter würde ich zuerst mal bei den Eltern nach Gründen für das kindliche Verhalten suchen (lassen)…
Und das sehr bald, sonst wird der Junge in der Schule wohl massive Sozialisierungsprobleme bekommen.
Grüße,
Grünblatt
Ich schätze eine Hochbegabung ist nur einer von vielen möglichen Gründen für das Verhalten des Kindes. Natürlich kann eine überdurchschnittliche Intelligenz dazu führen, das ein Kind Probleme hat, sich in eine Gruppe mit durchschnittlich begabten Kindern einzufügen. Das kommt jedoch sehr selten vor und es gibt auch hochbegabte Kinder, die keine Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Ich halte es jedoch auch für wahrscheinlicher, das das Kind vielleicht eine anderes psychisches Problem hat, eine schwierige Phase durchmacht oder schlichtweg ein Disziplinproblem hat. Ich warne auch davor, das Fehlverhalten von Kindern zu schnell zu pathologisieren, Kinder sind schließlich Kinder… Wenn sich jedoch keine Besserung einstellt würde ich eine Beratungsstelle für Familien aufsuchen. Wenn die Mutter unbedingt den Test machen will, schadet es dem Kind natürlich auch nicht.
Hallo Kanone,
Hochbegabt ist definiert als sehr gutes Abschneiden in Intelligenztests, konkret: besser als im Mittel 1 von 45 Kindern. Und genauso (durch einen standardisierten, altersgemäßen Intelligenztest) wird das auch diagnostiziert. Jede zweite Kindergartengruppe hat rechnerisch im Mittel ein hochbegabtes Kind, es ist also nicht selten.
Klauen und Frech sein sind meist eher ein Produkt von Sozialisierung, während Unterforderung und Stören schon eher ein Symptom sein könnten, genauso aber auch für das Gegenteil. Es wäre jedoch weit angenehmer, die Probleme einer Hochbegabung tragen zu müssen als die eines schlecht erzogenen oder dummen Kindes.
Hallo
Wenn der Mutter empfohlen wird, einen Test machen zu lassen, dann ist das keine Diagnose, sondern die Empfehlung, eine Diagnose machen zu lassen.
Das erkennt man überhaupt nicht so einfach, deshalb soll sie ja wahrscheinlich diesen Test machen lassen.
Außerdem wäre sie dann ja mit dem Kind bei einem Psychologen (den Test sollte unbedingt ein Diplom-Psychologe, Fachbereich Kinderpsychologie durchführen!), der sicherlich noch andere Dinge kann außer IQ-Tests durchführen, und wenn es nicht Unterforderung ist, dann findet der Psychologe ja vielleicht den wirklichen Grund für das Verhalten des Kindes, was für alle Beteiligten sehr hilfreich sein kann. -
Ich nehme an, dass die Erzieher sich überfordert fühlen und Hilfe von außen erhoffen.
Das Problem ist, dass gute Kinderpsychologen meist sehr lange Wartelisten haben. Und ein guter Psychologe sollte es schon sein.
Viele Grüße
Klar kann man auf Hochbegabung testen und anschließend evtl. Mehr Verständnis aufbringen, oder dem Kind andere Angebote machen.
Man wird aber nicht umhin können, das Kind zu erziehen. Klauen und Gewalt gegenüber anderen abzustellen, um ihm ein Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.
Danke, das finde ich auch einen guten Hinweis. Er ist schließlich noch ein Kind.
Was heißt hier: pathologisieren?
Es geht doch nur darum, den Grund zu finden, und Psychologen haben meist bessere Instrumente dafür als eine Beratungsstelle (wenn da nicht auch Psychologen sitzen). Abgesehen davon wäre Hochbegabung ja keine Krankheit.
Man wird doch nicht direkt geisteskrank dadurch, dass man einen Psychologen aufsucht.
Einen Begabtentest kann man auf jeden Fall machen lassen. Ist nur die Frage ob man mit dem kind auch mal zum Psychologen sollte, um herauszufinden ob es noch andere Auslöser für dieses Verhalten gibt. Hochbegabung steht nicht in direktem Zusammenhang mit Moral und Werten. Das Fehlverhalten hat vermutlich auch mit der Erziehung zu tun.
Hallo,
auch wenn es verpönt ist, aber ich habe ein hochbegabtes Kind
Sicherlich gibt es einige Hochbegabte, die unterfordert sind und dann durch „unsoziales“ Verhalten auffallen.
Dies war bei meinem Sohn Gott sei Dank nicht so. Auch in unserem (sehr kleinen) Kindergarten sowie der Grundschule gibt es diese Raufbolde, die andere drangsalieren und den Unterricht stören. Keiner dieser Jungs ist hochbegabt… (was nicht heißen soll, dass der Junge deiner Freundin es auch nicht ist)
Ich möchte nur darauf hinaus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ums mal platt zu sagen „sch… erzogen“ ist höher ist, als dass es hochbegabt ist.
Zur Info:
Unsere HB-Diagnostik hat 500€ gekostet und wurde durch eine spezialisierte Kinderpsychologin durchgeführt. Vorab habe ich eine Info-Veranstaltung besucht. Während des Vortrags konnte ich schon ganz gut abgleichen, ob mein Sohn einfach nur „merkwürdig“ ist oder ob evtl. eine Hochbegabung vorliegen könnte.
Bevor man also den teuren Test macht, bietet sich eine Info-Veranstaltung (bei uns über die VHS) an.
Gruß
finnie