Guten Tag,
ich will den Ablauf, Fallrohr, ändern. Muss deshalb ein Teil der Dachrinne auseinander nehmen, entlöten.
Kann ich das mit dem Lötkolben machen oder geht es auch mit der offenen Flamme eines Gasbrenners?
Schon mal Danke für die Antwort
Es grüßt Alter-Mann45
Mit offener Flamme erwaermen und die Teile gewaltsam entfernen.
Mit offener Flamme direkt am Dachstuhl? Ich bekäme schon Angst, wenn da auch nur geflext werden sollte.
Gruß
Marzeppa
Hallo!
Ich hab selbst auch ein kleines bischen Dachrinnen-Erfahrung,
aber mehr Kupfer und Aluminium. Bei Zink habe ich bisher nur einmal ein Loch von einem Eiszapfen zugelötet.
Ich sage mal, so wie ich mir das vorstelle, irgendwie kann man das schon mit einem Gasbrenner auslöten, wenn eine 2. Person das auseinanderzieht.
Aber mal ganz ehrlich, ich würde das einfach abschneiden, und die Änderung mit neuen Material machen, und dann wieder zusammenlöten.
Das ist ja nur ganz dünnes Material, was echt billig ist.
Man muss auch bedenken, dass sich durch die Hitze alles verzieht,
und immer Zinn-Reste an den getrennten Lötstellen bleiben.
Wenn man das wieder zusammenbaut, bekommt man da sicher Probleme.
Grüße, Steffen!
Hallo,
so wie ich den UP verstehe, will er den Ablauf verlegen, d.h. auseinandernehmen und an anderer Stelle wieder zusammenlöten. Alleine das Zusammenlöten an anderer Stelle dürfte auf Probleme stoßen, denn verwitterter Zink lötet sich sehr schwer. Ich würde alles abreissen und neuen Zink nehmen.
Gruss
Iru
Löten alter Dachrinnen aus Zinkblech
Hallo, Iru
Alleine das Zusammenlöten an anderer Stelle dürfte auf Probleme stoßen, denn verwitterter Zink lötet sich sehr schwer.
Das kommt darauf an.
Wenn die alten Lötstellen in Ordnung waren, und er nach dem Entlöten die Lötstellen noch mal erwärmt und mit einem (Baumwoll-)Lappen das überflüssige Zinn abstreift, hat er sauber verzinnte Flächen, welche sich gut neu verlöten lassen.
Verwitterte (oxydierte) Oberflächen werden bei Zink, falls noch genügende mechanische Stabilität gegeben ist, an den zu verlötenden Stellen mit Salzsäure eingepinselt. Das entstehende Zinkchlorid ist ein hervorragendes Flussmittel.
Im vorigen Jahrtausend wurden Dachrinnen aus Zink immer mit Salzsäure behandelt und dann mit Lötzinn ohne Flussmittelzusatz verlötet. Wie es in diesem Jahrtausend gehandhabt wird, weiß ich nicht - ich habe schon lange keine Dachrinne mehr gelötet.
Gruss merimies
Im vorigen Jahrtausend wurden Dachrinnen aus Zink immer mit
Salzsäure behandelt und dann mit Lötzinn ohne
Flussmittelzusatz verlötet. Wie es in diesem Jahrtausend
gehandhabt wird, weiß ich nicht - ich habe schon lange keine
Dachrinne mehr gelötet.
Hallo!
Keine Sorge,
das funktioniert noch genauso wie im letzten Jahrtausend.
Wie schon geschrieben, hab ich ein Loch in einer Zinkdachrinne zugemacht,
und die war schon mächtig verwittert. Ich hab das auch mit Salzsäure blankgeätzt,
und ein Stück Zinkblech eingelötet.
Und das sogar mit einem benzinbefeuerten Handlötkolben,
ging einwandfrei.
Grüße, Steffen!
Hi…
Im vorigen Jahrtausend wurden Dachrinnen aus Zink immer mit
Salzsäure behandelt und dann mit Lötzinn ohne
Flussmittelzusatz verlötet.
Bei verzinktem Stahlblech war das bis in die 80er üblich, bei Zink wurde schon länger Flußmittel verwendet oder selbst hergestellt, indem man etwas Zink in Salzsäure auflöste und diese so etwas entschärfte. In Härtefällen wurde aber auch schon mal Zink direkt mit Säure behandelt.
Wie schon geschrieben, hab ich ein Loch in einer Zinkdachrinne
zugemacht,
und die war schon mächtig verwittert. Ich hab das auch mit
Salzsäure blankgeätzt,
Das funktioniert natürlich immer noch, gebräuchlicher als Salzsäure ist aber Flussmittel, das etwas sanfter zum Material, vor allem aber weniger gefährlich für den Anwender ist. Wenn es nicht gut genug „beisst“ kann man durch Erwärmung nachhelfen oder die Nahtstelle blankschmirgeln. Eine Reinigung der Naht von Flußmittelrückständen ist selbverständlich, besonders wenn man mit so aggresiven Dingen wie Salzsäure gearbeitet hat.
Aus verschiedenen unfreiwilligen Experimenten kann ich berichten, daß das Flußmittel Z-04 nicht auf der Haut brennt, in offenen Wunden aber sehr wohl, außerdem gar widerlich schmeckt aber zumindest in geringer Dosis nicht giftig ist.
Bitte fragt mich nicht, wie ich den ganzen Unsinn angestellt habe - ich bin aber durchaus froh, daß mir nichts davon je mit Salzsäure passiert ist (weil ich nicht mit Salzsäure arbeite).
genumi
Hallo genumi
… bei Zink wurde schon länger Flußmittel verwendet oder selbst hergestellt, indem man etwas Zink in Salzsäure auflöste und diese so etwas entschärfte.
Die so gewonnene Flüssigkeit heißt „Lötwasser“ und ist - infolge der Reaktion des Zinks mit der Salzsäure - eine Zinkchloridlösung.
Da Zinkchlorid aber auch beim Reinigen einer Zinkoberfläche mit Salzsäure entsteht, hätte mir der Lehrgeselle eine runtergehauen, wenn ich mit Lötwasser bei Zinkblech gearbeitet hätte. Das war nicht fachgerecht. Lötwasser alleine entfernte nämlich nicht so gut die Zinkoxydschicht auf der Metalloberfläche.
Lötwasser wurde bei uns vorwiegend für Lötungen an Kupferblechen eingesetzt. Dafür wurde erst die Kupferoxydschicht mit Salzsäure weggeätzt und dann die Lötstelle mit Lötwasser bestrichen.
Kollophoniumzinn wurde bei uns nur zum Löten von Wasserleitungen aus Blei (heute verboten) mit der offenen Flamme (Lötlampe) benutzt.
Gruß merimies