Wie entstehen noten?

meine ( jetzt frustrierte ) tochter hat in einer geschichtsarbeit eine sechs eingefangen.
sechs heisst ja wohl ungenuegend, voellig daneben.

wenn ich mir die arbeit jedoch genauer ansehe, dann stelle ich fest, dass sie bei einzelnen aufgaben fuer midnestens erbrachte 50% richtige antwortteile nur 20 % der punkte bekommen hat.
wo/wie kann man so etwas genauer „untersuchen“ lassen?

gruss
khs

wo/wie kann man so etwas genauer
„untersuchen“ lassen?

Hallo Karl-Heinz!

Ich würde sagen: zuerst mal beim Lehrer - lass Dir doch (ohne Vorwürfe und einfach neugierig) erklären, wie und was er bewertet hat.
Vielleicht bittest Du ihn ja auch darum, dass er mal eine Unterrichtsstunde zum Thema „was bewerte ich und warum?“ Hat meinen Schülern (auch im Aufsatz) geholfen.
Hilfreich sind auch nachträgliche Verbesserungen der Probearbeit - aus Fehlern lernt man.

Ich persönlich fände es unklug, ein „unabhängiges Notenschiedsgericht“ (wüsste auch nicht, dass es sowas wirklich gibt :wink:)zu befragen. Der Lehrer fühlt sich vielleicht hintergangen und der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus schadet das wohl eher…

Viele Grüße, Birgit

P.S. Übrigens: es gibt Notenschlüssel, an die man sich je nach pädagogischem Ermessen halten kann (über Prozente)
z.B. 50% ist in der Regel ein schlechter Vierer

Hallo karl-heinz !
Lass Dir am besten vom Lehrer einen Termin für seine Sprechstunde geben, sag gleich dazu, dass es um die Benotung der Arbeit geht! … vielleicht hilft es auch, Dir andere Arbeiten aus der Klasse zeigen zu lassen und zu vergleichen.
Wenn Du auch nach dem Gespäch das Gefühl hast, die Note ist nicht gerechtfertigt:
Einspruch einlegen!
Aber in der Regel hilft ein offenes Wort mit dem Lehrer!
Viel Erfolg!!!
Ayla… die sich mal mit einer Deutschlehrerin „offen“ unterhalten hat…

Hallo Karl-Heinz :smile:

In der Oberstufe gilt, dass 50% richtig mit glatt „ausreichend“ zu bewerten sind! Ab 93% gibts ein glattes „sehr gut“ Daran kannst du vielleicht einschätzen, wo deine Tochter einzustufen ist.

meine ( jetzt frustrierte ) tochter hat
in einer geschichtsarbeit eine sechs
eingefangen.

Böse, sie muss den Lehrer wohl irgendwie geärgert haben …

sechs heisst ja wohl ungenuegend, voellig
daneben.

Um nicht zu sagen: „Die kann nur abheften“ :smile:))

wenn ich mir die arbeit jedoch genauer
ansehe, dann stelle ich fest, dass sie
bei einzelnen aufgaben fuer midnestens
erbrachte 50% richtige antwortteile nur
20 % der punkte bekommen hat.

Ich hatte als Schüler ein ähnliches Problem in Biologie. Der Lehrer hatte die Arbeit mit „mangelhaft“ bewertet. Meine Mutter hat die Arbeit daraufhin einem Bekannten vorgelegt, der promovierter Biologe war. Er hat ihr ein Schreiben ausgestellt, worin steht, dass die Arbeit falsch bewertet worden war. Mit diesem Gutachten ist meine Mutter zu dem Lehrer hin gegangen und hat gedroht, sich beim Direktor zu beschweren. Der Lehrer hat sich daraufhin die Arbeit nochmal angeschaut und meinte, dass er mich wohl an einigen Stellen „missverstanden“ hätte. Er würde die Arbeit vor dem Hintergrund des Gutachtens neu bewerten. Das Ergebnis, ein „gut“.

wo/wie kann man so etwas genauer
„untersuchen“ lassen?

Versuch’s genau so, wie meine Mutter damals. Du musst dem Lehrer die Möglichkeit geben, die Arbeit neu zu bewerten, ohne dass er sein Gesicht verliert. Wenn du direkt eine höhere Ebene einschaltest, dann kann er gar nicht anders, als auf seinem Standpunkt zu beharren.

Wenn du also jemanden kennst, der irgendeinen akademischen Grad in Geschichte hat, spann diesen für ein „Gutachten“ ein. Wenn nicht, schau in Geschichtsbüchern oder im Internet nach und kopier die entsprechenden Stellen als Beleg für die Richtigkeit der Antworten deiner Tochter.

Dann geh’ damit direkt zu dem Lehrer und sage ihm, dass du dir Sorgen um deine Tochter machst und noch ein paar Fragen zu der letzten Arbeit hättest. Der Lehrer will sich wichtig vorkommen!

Wenn er sich nicht auf den „Deal“ einläßt, würde ich schon allein deswegen zum Direktor gehen, damit der Lehrer nicht mit anderen Schülern ebenso verfährt.

Ich finde Lehrer, die unbegründete Sechsen geben, genau so scheisse, wie Lehrer, die nur die Noten 1 bis 4 kennen. Die gehören eigentlich weg von der Schule …

Viel Glück

cu Stefan.

meine ( jetzt frustrierte ) tochter hat
in einer geschichtsarbeit eine sechs
eingefangen.
sechs heisst ja wohl ungenuegend, voellig
daneben.

wenn ich mir die arbeit jedoch genauer
ansehe, dann stelle ich fest, dass sie
bei einzelnen aufgaben fuer midnestens
erbrachte 50% richtige antwortteile nur
20 % der punkte bekommen hat.
wo/wie kann man so etwas genauer
„untersuchen“ lassen?

Es gibt einige Untersuchungen zu dem Thema Notengebung, Du müsstest Dich da mal in einer Uni-Bibliothek schlau machen.
Im Prinzip sind alle Noten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, subjektive Wertungen.
Es gab einmal vor Jahren, glaube ich, eine Untersuchung in einer deutschen Wochenzeitschrift zur Benotung von Deutschaufsätzen. Es wurde ein Deutschaufsatz von einer bestimmten Anzahl von Deutschlehrern mit den gleichen Vorgaben korrigiert. Es kamen alle Noten von 1 bis 6 vor, die Masse war drei bis vier.
Gruss
Rainer

gruss
khs

Der/die Lehrer/in darf das glaub ich nicht, denn 4- gleich 50%. Nun, wenn 50% richtig sind kann er keine 6 geben. Ich kenne das Problem. Bin noch Schüler, und unser neuer Lehrer hat in der ersten Arbeit 7 4- oder schlechter gegeben. Nagut, aber mit haarsträubenden Begründungen. Bei einem hat er sogar die Persönlichkeit des Schülers bemängelt und ihm ne 4- gegeben. Das Problem: Mehrere der Schüler waren davor extrem gut in Deutsch. Jetzt läuft gerade ungefähr sowas wie ne Innitiative gegen Herrn XXX, denn mehrere studierte und teilweise erfahrene Germanisten haben einige Arbeiten verglichen, mit dem Ergebnis das die 5en nicht berechtigt gewesen sind. Einer unserer Lehrer korrigiert die Arbeiten neu, bin mal auf das Ergebnis gespannt. Nun, wir sind eine Schule mit hohem Lehrerverschleiß!!! Ist eigentlich schade, aber ich glaub nicht das er noch lange bei uns unterrichten wird.
Tschau, Daniel

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meine ( jetzt frustrierte ) tochter hat in einer
geschichtsarbeit eine sechs eingefangen.
sechs heisst ja wohl ungenuegend, voellig daneben.

Gerade Geschichte ist so ein Fach, in dem man eher frei antwortet und dadurch, gekoppelt mit evtl. persönlichen Problemen mit dem Lehrer, leicht mal eine schlechte Note abbekommt. Ich selbst habe regelmässig vieren im Zeugnis gehabt und manche 5 in Geschi oder später Wipo nachhaus gebracht, weil die Lehrerin mich nicht unbedingt mochte. Sie hat nämlich gleichzeitig Französisch gegeben und hatte Probleme mit meinen u’s, da ich darüber immer so einen hübschen Querstrich gesetzt habe, um sie von meien n’s zu unterscheiden.Ich habe auch für jedes u mit Strich einen Fehler kassiert (falscher accent)und führ jedes n das man für ein u halten konnte ebenso (falscher Buchstabe, Rechtschreibung).Zitat beim (unerwarteten) mündlichen Abfragen vor der ganzen Klasse(üblich war Nachschreiben in der Abgeschiedenheit des Lehrerzimmers) eines wegen Bauchschmerzen nicht mitgeschriebenen Tests: „die erste Frage war ja noch leicht, aber jetzt mache ich Dich fertig!“
Ähnliche Probleme hätten sich vermutlich auch mit meiner Englisch/Sport Lehrerin ergeben, wenn ich nicht in Engl. Klassenbeste gewesen wär. (in Sport war ich eher eine Niete)

wenn ich mir die arbeit jedoch genauer ansehe, dann stelle ich
fest, dass sie bei einzelnen aufgaben fuer midnestens
erbrachte 50% richtige antwortteile nur 20 % der punkte
bekommen hat.
wo/wie kann man so etwas genauer „untersuchen“ lassen?

Versuch mal, die Arbeiten von Freundinnen Deiner Tochter zu bekommen, um zu vergleichen. Insbesondere 4 und 5er Kandidaten, aber auch eine, wenn möglich, 1. wenn die Tips der anderen bisher nicht geholfen haben, frage einen anderen Lehrer (zB. auf der Schule eines eventuellen Geschwisterchens oder eines Nachbarkindes), wie er eine solche Arbeit bewerten würde. Falls gar nichts hilft, überlegt die Schule zu wechseln (ein frustrierter Schüler ist ein Schlechter Schüler), damit sich die Frustration nicht auch auf andere Fächer niederschlägt/ verbreitet. Lass vor allem Deine Tochter überlegen, was sie in der letzten Zeit bei diesem Lehrer verbockt hat, wer sich sichtlich nicht die Bohne für den Unterricht interessiert aber hinterher dennoch passable Arbeiten schreibt, ist per se ein Abschusskandidat.
Statt zu tuscheln hab ich lieber stille „Phantasiereisen“ unternommen, bin in Gedanken abgedriftet oder hab schon mal den Nachmittag verplant. Dabei hab ich mit halbem Ohr dem Unterricht zugehört und waaaaahnsinnig interessiert aus der Wäsche geblickt.Trotzdem sind ganz gute Noten dabei herausgekommen. Allerdings muss ich sagen, dass ich dafür genetisch vorbelastet bin. Mein Vater konnte in der Berufsschule sogar mit offenen Augen schlafen und dennoch auf Anfrage richtige Antworten geben. Meine Mutter war Zeugin, sein Problem war nur, dass er Schnarcher ist.
Daher kann ich diese Methode nicht uneingeschränkt für jeden empfehlen. Gerade das mit halbem Ohr zuhören können ist wohl nicht jedem möglich. Man darf aber auf KEINEN FAll uninteressiert wirken!
Nu hab ich aber genug geschrieben, nur noch zur Anmerkung, ich bin hier als Expertin für Medizingeschichte und Archäologie eingeschrieben, da ich das zZ. studiere, obwohl ich diese Problemchen in der Realschule hatte. Du siehst also, ein paar schlechte Zensuren machen nicht soviel aus. Richtig wichtig ist der Durchschnitt aus Engl. Mathe und Deutsch, dazu ein paar Lieblingsfächer, wo gerne auch mal Physik oder Bio (also was Handfestes)dazuzählen darf, dann überspielt man sowas ganz einfach. Konzentriet Euch auf die anderen Fächer, „Schulgeschichte“ ist eh nichts dolles,nur nacherzählen von scheinbar wichtigen Ereignissen.Dazu ein paar „gesicherte“ Daten, dabei gibt es so viele Ereignisse die sich nicht in Daten festmachen lassen, oder wo es 2-3 verschiedene Zeitangaben für dasselbe Ereignis gibt.
Schule ist ausserdem soviel mehr als nur Unterricht, also lass Deiner Tochter nicht den Spass daran vermiesen. Ich hoffe sonst sind die Zensuren eher im grünen Bereich, dann kann man auch mal ein Fach „über Bord werfen“.
Viel Glück beim nächsen Mal
Susanne