Wie entwickelt sich ein Virus wie funktioniert das?

Corona ist so ein Fall

Ein Virus ist ein parasitĂ€rer Schnipsel Erbinformation in einer ProteinhĂŒlle.
Es ist alleine nicht VermehrungsfÀhig.

Es ist darauf angewiesen, dass es durch Ă€ußere Einwirkung (Luftbewegung, Einatmen, verschlucken, berĂŒhren
) Kontakt mit einer lebenden Zelle bekommt.

Wenn es eine passende Zelle ist, ermöglicht die ProteinhĂŒlle, dass das Virus in die Zelle eindringt. Dort „kapert“ es die Zellmechanismen. Es veranlasst die Zelle, nur noch die Erbinformation aus dem Virus zu duplizieren und so neue Viren herzustellen. Das passiert solange, bis die Zelle zugrunde geht und die erzeugten Viren freisetzt. Die verbreiten sich nun im Körper des Wirts und infizieren weitere Zellen. Oder sie werden durch Husten/Niesen/Bluten
 aus dem Körper ausgeschieden und können so auf andere Wirte ĂŒbertragen werden.

Bei der VervielfÀltigung von Erbinformation in Zellen treten immer wieder Ablesefehler auf, so dass das zusammengebaute Ergebnis nicht ganz der Vorlage entspricht. Das nennt sich Mutation.
In fast allen FĂ€llen ist diese Mutation „Schrott“ und funktioniert nicht.
Hin und wieder entsteht dabei aber etwas, dass doch funktioniert und möglicherweise andere Eigenschaften oder FÀhigkeiten besitzt. So entstehen sehr selten neue Viren oder hÀufiger Varianten von bekannten Viren (Corona Alpha/Beta/Delta/Omikron).

Es kann auch (ebenfalls sehr selten) passieren, das sich ein Wirt gleichzeitig mit zwei ganz verschiedenen Viren infiziert und diese beiden Viren dann, wÀhrend sie im Wirt Unheil anrichten, ihre Erbinformationen vermischen. Auch auf diese Weise können ganz neue Viren entstehen. Die spanische Grippe Anfangs des 20. Jahrhunderts ist vermutlich durch so eine Kreuzung entstanden.

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Danke Dir, so eine tolle, aufklÀrende Antwort auf eine derat hinge
schmissene Frage eines neuen Users!
Die hat der garnicht verdient!
ramses90

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Danke, das habe selbst ich nun verstanden, super Antwort.

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Polemikfreie Einmischung: SpÀtestens an dieser Stelle gehörte m.E zwingend die Funktionsweise des Immunsystems eingeflochten, auch weil dieses ja ganz wesentlich an der Entstehung neuer Virusvarianten beteiligt ist.

Kein Virus ohne lebenden Organismus, kein lebender Organismus ohne Immunsystem.

Zusatz, da die spanische Grippe angesprochen wurde:

  1. Fast alle Influenza-Viren (die Typ-A-I.v.) „vermischen“ sich sehr viel stĂ€rker untereinander als die Corona-Viren und haben auch andere Mechanismen dafĂŒr.
    Sie können sich quasi ‚halbieren‘ und untereinander neu zusammen setzen. Der sog. ‚Antigenshift‘.
    Deshalb gibt es auch kaum Immunschutz nach einer durchgemachten Influenza-Infektion und die Entwicklung wirklich gut funktionierender Impfstoffe ist deshalb bisher gescheitert.
    Das können Corona-Viren glĂŒcklicherweise so nicht.

  2. Bei der „spanischen Grippe“ dĂŒrften sog. bakterielle ‚Superinfektionen‘ das Hauptproblem gewesen sein. Damals waren wir noch in der vor-Antibiotika-Zeit.

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don‘t feed the troll

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Großartiger Wissensbeitrag :joy:

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