Servus,
obwohl es nicht hierher gehört: In einer Sprache, die sich seit rund siebzig Generationen aus ihren Vorgängerinnen entwickelt wie dem Deutschen, ist schon sehr viel Zeit gewesen, überflüssigen Ballast abzuwerfen - es gibt so gut wie keine exakten Synonyme. Es wäre in dem von Nadja vorgelegten konkreten Kontext nicht richtig, an dieser Stelle „kassieren“ zu schreiben - es wird in der Bedeutung „aufheben“ nicht synonym mit „einkassieren“ = „zurücknehmen“ verwendet.
Wenn im Deutschbrett danach gefragt wird, ob beide Verben gleich verwendet werden können, ist die Antwort deswegen „Nein, sie haben unterschiedliche Bedeutungen“, und es ist nicht übertrieben, wenn man den Unterschied erläutert.
Wenn im Elektrobrett gefragt wird, ob 220 und 230 V Netzspannung nicht das Gleiche sind, ist die richtige Antwort „Nein, das sind verschiedene Spannungen - auch wenn man alte, auf 220 V ausgelegte E-Geräte in der Regel ohne Probleme heute mit 230 V Netzspannung betreiben kann“.
So, und zurück zur Sache mit den Ballaststoffen:
Es geht bei chronischer Darmträgheit nicht darum, eben irgendwas Ballaststoffhaltiges zu essen, sondern es muss tatsächlich zumindest zu Beginn der Ernährungsumstellung ganz massiv mit Ballaststoffen nachgelegt werden. Wie massiv, habe ich nicht besonders kompliziert am Beispiel der Mahlzeit erläutert, bei der es am einfachsten ist, den benötigten Ballaststoffgehalt zu erreichen. Und da reichen eben ein bisserl Cornflakes nirgendwo hin.
Der Hinweis auf Inulin übrigens deswegen, weil man dieses in sehr vielen Zusammenhängen in der Küche verwenden kann, ohne Geschmack und Haptik zu sehr zu beeinflussen - d.h. nichts besonders Kompliziertes, sondern im Gegenteil ein recht einfacher Weg, die gewohnten Gerichte mit mehr Ballaststoffen zu versorgen. Beispiel: Natürlich kann man mit pürierten angedünsteten Zwiebeln, wenig Kichererbsenmehl und reichlich Inulin keine richtige Béchamelsauce imitieren, aber eine x-beliebige helle Einbrenne lässt sich damit mühelos ersetzen.
Schöne Grüße
MM