Wie erkenne ich unterschiedliche Mais Sorten?

Ich frage mich: Wie erkenne ich essbaren Mais von Industrie oder Futtermais auf dem Feld?

Moin,

Mais, der unsereins schmeckt, wächst im Gemüseladen. In unseren Breiten wird nur Futtermais angebaut, ausgenommen vielleicht auf der Mainau.

GruĂź Ralf

Hallo

kaum: Es gibt sortenabhängige Unterschiede in Pflanzenhöhe, Blütenstärke, Blatttönung, Kolbengrösse und -form und auch bei den Körnern an Kornfarbe und Form. Wirklich erkennbar ob man einen Zucker- oder einen Futtermais vor sich hat, kann man nicht (tendenziell hat Futtermais anscheinend mehr Kolben) - man kann allenfalls verschiedene Sorten versuchen kennen zu lernen und dann wissen „Golden Bantam“ ist Zuckermais und „PR39 F58“ Silomais.

Pi mal Daumen in Deutschland: Fast alles was auf dem Feld wächst ist Futtermais (oder für den Agrodiesel), alles was in Gärten wächst ist Speisemais (unter den Speisemaissorten gibt es Zuckermais, Popkornmais und Polentamais - weht im Schrebergarten über dem Mais eine italienische Flagge oder eine vom Balkan, ist letzteres wahrscheinlich…)

Gruss, Sama

Huhu nochmal,

Nachtrag: Ich sehe, du hast in „Urban Gardening“ gepostet. Falls du dich mit der Idee trägst, auf einem Feld Samen für den Eigenanbau zu stibitzen: Fast alle Maissorten sind Hybride - da wächst nix gescheites aus dem Korn, sondern du musst dir Saatgut kaufen - am besten einer Sortenfesten Sorte (golden Bantam zb), dann kannst du selber Saatgut nachzüchten.
Und es braucht eine gewisse Anzahl Pflanzen, damit die Befruchtung klappt - sonst hast du leere Kolben (das war der üppigste Kolben meiner Schwarzen Tessinermais-Ernte, drei Pflanzen sind definitiv zu wenig…)

Gruss, Sama

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Servus,

unter den angebauten Maissorten sind alle ohne Ausnahme essbar.

Die wesentlichen Unterschiede sind die Dauer der Abreife, das Eiweiß-/Stärkeverhältnis und der Verlauf des Umbaus Zucker >> Stärke: Futtermais- uns Speisemaissorten für Maismehl bauen den Zucker aus der Photosynthese schon gleich beim Einlagern zu Stärke um, frisch als Gemüse zubereiteter Zuckermais macht das erst gegen Ende der Reife.

Zuckermais wird in einigem Umfang in Deutschland angebaut, durchaus nicht nur im klimatisch begünstigten Rheintal; grundsätzlich kann vom Klima her Zuckermais überall erzeugt werden, wo man Tafeläpfel erzeugen kann. Bei passender Saat, auch Vorkultur und Pflanzung, lässt sich Zuckermais von Ende Juli bis Oktober ernten; in den „Grillmonaten“ Juli-August findet man ab und zu auch beim Discounter Mais. Recht aufwändig ist der direkt ab Feld notwendige temperaturgeführte Transport und Lagerung.

Zuckermais sieht auf dem Feld nicht anders aus als Futtermais bzw. Biogas-Mais, vgl. den von Sama schon angsprochenen Golden Bantam, der vor nicht allzulanger Zeit noch für Silage und Corn-Cob-Mix angebaut wurde. Die Pflanzen sind in der Tendenz etwas niedriger, Saat / Pflanzung in etwas größeren Abständen als bei Futter- und Biogasmais.

Schöne Grüße

MM