Wie errichten wir eine 2m hohe Trockenmauer im Garten als Verkleidung?

Hallo zusammen,

Zum Thema Trockenmauer gibt es hier sicherlich viele Beiträge auf Fragen, allerdings habe ich keine genau passende gefunden: die Besonderheit bei unserem Vorhaben ist zum einen die Höhe (rund 2m) und zum anderen die Tatsache, dass die Mauer nur vor einer bestehenden unschönen Betonmauer (fängt den Weinberg ab) hochgezogen und an dieser angelehnt werden soll. Die bestehende Mauer hat eine Neigung nachhinkten von ca 15 Grad, ist 2m hoch und 9m breit. Wir planen, vor eine Mauer aus Steinbruch-neuem Sandstein.
Meine Fragen, in der Hoffnung, dass es jemanden mit entsprechenden Erfahrungswerten gibt bezieht sich auf das notwendige Fundament (gegossen vs. Split) sowie die Trocken vs. Mörtel beim Hochziehen der Mauer. Ebenfalls eine Bestätigung oder Korrektur der Annahme, dass eine solche Mauer keine Hinterfüllung benötigt.
Leider habe ich bei der Recherche im Internet ebenso wie bei der Nachfrage bei Landschaftsarchitekten oder dem Steinlieferanten verschiedene Antworten bekommen - während die persönlich gesprochenen Experten das Vorhaben jeweils als eher 'einfach und problemlos, Kiesfundament und dann einfach trocken aufeinander stapeln) bezeichnet haben, beschreiben die meisten Berichte im Internet (allerdings hier für Mauern mit der Funktion den Hang abzufangen) eher aufwendigere Vorgehensweisen (Fundament gießen, mörteln). Da die Mauer nach Fertigstellung, auch wenn sie nur sich selbst tragen muss, ziemlich viel Gewicht hat, möchte ich schon sicher sein können, keine instabile und letztlich gefährliche Konstruktion herzustellen. Andererseits ist jede Alternative viel Arbeit, so dass unter den möglichen Alternativen die noch aufwandsärmste die liebste wäre.

Deshalb, letzte Hoffnung: Frage im Forum :wink: ich würde mich sehr über Antworten freuen, die uns wo möglich aus der aktuellen Patt-Situation der Alternativen heraushilft.

Viele Grüße Stephan

Hallo,

Du sprichst das Gewicht selber an. So ein Trumm von 2m Höhe, vermutlich auch nicht ganz dünn (sonst bricht das eh alles schnell in sich zusammen), braucht eine ordentliche, frostsichere Gründung. Wenn Du Glück hast, findest Du bei einer Probeschachtung das vorkragende Fundament der bestehenden Mauer, und kannst dies gleich mit nutzen. Hast Du Pech, würde ich trotzdem nicht auf ein anständiges Fundament verzichten.

Und was den Aufbau selbst angeht: Stell Dir vor, ein Kind beginnt an der Mauer zu klettern, und reißt dabei einen Stein raus, oder verschiebt ihn einfach nur so unglücklich, dass da etwas in Bewegung kommt. Nach den ersten Wintern, dem ersten Bewuchs mit Wurzelschäden muss man damit rechnen, dass nicht mehr alles so fest aufeinander liegt, wie es mal ursprünglich gefügt wurde. Was sollen die einzelnen Steine wiegen? Was kommt da zusammen, wenn da der ein oder andere Stein aus zwei Meter Höhe runter kommt? Du wirst deines Lebens nicht mehr froh, wenn Dir dann ein Sachverständiger eine nicht fachgerechte und gefährliche Konstruktion vorwirft.

Ich würde mir gut überlegen, so eine Aktion selbst durchzuführen, und auf jeden Fall auf zusätzlicher Festigung der Mauer bestehen. Wenn ein Fachbetrieb das dann versemmelt bist Du zumindest bzgl. Haftung auf der sicheren Seite.

Gruß vom Wiz

Hallo,

Das Wesen einer Trockenmauer besteht in Eigenstabilität und integrierter tiefer Hangverankerung, ohne Fugenverschluss gebaut, die beschriebene Situation dürfte dafür ungeeignet sein und vielmehr eine Verkleidung ähnlich Fliesen benötigen, wobei klarerweise die Fugen dicht geschlossen sein müssen. Eine zusätzliche Wandverankerung sowie ein Schutz gegen dahinter eindringendes Wasser scheint mir unerlässlich.

Gutes Gelingen!

LG Silberloewe99

Servus,

man muss dabei allerdings bedenken, dass eine solchermaßen verblendete Betonmauer nie die Schönheit einer Trockensteinmauer erreichen wird: Unter anderem, weil sie stur so stehen bleibt, wie sie ist, und ihre Waagerechten und Winkel nie die leicht geschwungenen Formen annehmen werden, die zu einer Trockenmauer gehören. Vor allem aber, weil sie nur überaus dürftig - wenn überhaupt - belebt sein wird.

Allerdings wäre es ein gewaltiger Aufwand, bloß wegen der ästhetischen und ökologischen Funktion einer Trockenmauer eine bestehende Betonmauer von dieser Höhe abzutragen und zu ersetzen - die Leute, die einen Hang mit einer so hohen Trockenmauer abfangen können, die dann auch stehen bleibt, sind vermutlich fast alle über achtzig, und man muss sie mit der Lupe suchen: Selbst kundige Ofensetzer und Leitermacher dürften noch häufiger zu finden sein.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

1 Like

Ideen
Hi!
Mein erster Gedanke war: Anker in die Betonmauer setzen und mit in die Tockenmauer einbeziehen.
Hinterfüllen würde ich das in jedem Fall. Hohl kann sie sich ja im unteren Bereich nicht „anlehnen“

Und weil mit das trotzdem wegen der Höhe zu heikel wäre, eine Idee:
Wie wäre es, im unteren Bereich Deine Trockenmauer zu verwirklichen, so bis Hüfthöhe und darüber eine Bretterverkleidung oder ein Rankgerüst (überlege gerade noch, wo man die Kletterpflanzen hinpflanzen könnte :wink: ) vor die Betonmauer zu setzen?
Das hätte auch den Vorteil, dass die Trockenmauer nicht soviel Platz wegen der Neigung braucht.
In der Betonmauer würde ich das trotzdem verankern (irgendwelche Eisendingse anbringen, die in die Sandsteine eingeklemmt werden oder sowas in der Art.

Gerade dachte ich auch noch daran, ein Stück der Betonwand weiß zu streichen und im Sommer als Beamer-Kino-Leinwand zu nutzen.

Grüße
kernig

Moin,

wenn du gar keine Ahnung vom Mauerbauen hast, wäre es vielleicht sinnvoll, einen Fachmann zu Rate zu ziehen - entweder einen Maurer oder einen GaLa-Bauer.

Und nur als Idee, aber vor dem Hintergrund der Kosten: muss es notwendigerweise eine neue Mauer sein? Rankgitter wären eine Alternative oder - was ich sehr schön finde - die Arten von Bambusmatten, gibt es aus verschiedenen Hölzern mittlerweile und letztens erst welche gesehen, die über 200 cm hoch waren. Die wären erstmal günstiger als eine Mauer und eine Sofortlösung - und brauchen kein Fundament oder ähnliches. Vielleicht das machen, im Frühjahr schön zuranken lassen und in Ruhe die Mauer planen und mauern lernen :smile:

Gruß
Ex

Die Betonmauer hat schon eine ausreichende Neigung um die Trockenmauer abzufangen. Aber erstens darf eine Trockenmauer meines Wissens nicht höher als 1.60 m sein und zweitens kann man sie nicht wie bei einer normalen Hangabstützung mit Bindersteinen (das sind lange Steine, die im Abstand von ca 1m senkrecht zum Hang in die Mauer eingebaut werden) befestigen. Ich würde es aber trotzdem machen. Unten ein Stampfbetonfundament legen, von unten breite Steine nehmen, nach oben dann kleinere. Immerhin verschwindet dann optisch eine hässliche Betonmauer. Das Fundament der Betonmauer kann man wahrscheinlich nicht verwenden, weil es wohl als Fuß in die Hangseite hinein ragt.
Udo Becker

Hallo,

verstehe ich Dich richtig, dass die bestehende Betonmauer so wie sie ist erhalten bleiben soll und nur eine zweite Schicht davor gesetzt werden soll, damit der graue Beton verdeckt ist !?!?

Wenn dem so ist, dann würde ich in der bestehenden Betonwand kleine Anker setzen, die dann später eine feste Verbindung zur neuen Schicht haben wird.

Eine Lösung wäre, dass Du WPC Profile senkrecht montierst und damit die Betonwand verkleidest: WPC kommt zum Einsatz als Terrassen / Balkonböden, wird auf entsprechenden Unterkonstruktionen aus Metall aufgeschraubt. WPC Dielen bestehen aus einem Holz-Kunststoff-Gemisch, gibt es in diversen Oberflächen und Farben. … ist pflegeleicht und leicht zu reinigen.

http://www.wpc-diele.de/