Guten Ta,
ich wollte fragen ob ihr euch meine interessante Rede durchlesen könnt, mir vll Tips und Verbesserungsvorschläge machen könnt?
Thema: Behinderten Diskriminierung/Ausgrenzung
Es ist normal, anders zu sein.
Sehr geehrte Frau Professor, liebe Mitschüler!
So lautet der Slogans der internationalen Behindertenbewegung, der aber mehr ist als eine einfache Selbstbeschreibung. Der Slogan kennzeichnet den Stolz, anders zu sein, auch die Kraft, das Anderssein nicht zu verstecken, sondern vielmehr zu betonen.
Leider gibt es aber immer wieder sehr aufsehenerregende Fälle, die auch teilweise von den Medien aufgegriffen werden. Dazu gehört zum Beispiel der Fall eines jungen Kosovo-Albaners aus St. Gallen, der wegen seiner Behinderung auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Die Gemeindeversammlung hat ihm aber mehrere Male die Einbürgerung verweigert. Ihre Begründung war: Er wollte ja nur den Sozialstaat nützen.
Obwohl es sich hier um Beispiele offensichtlicher Benachteiligung und Diskriminierung handelt, sind dies keine Einzelfälle. Wenn selbst solche klaren Fälle nicht zu verhindern sind, wie sieht es dann erst im Alltag aus? Von den „kleinen“ alltäglichen Benachteiligungen können etwa die Hörbehinderten ein Lied singen. Regelmäßig wird ihnen im Kontakt mit den Behörden der Dolmetscher verweigert, das heißt die Kostenübernahme abgelehnt. Dabei hätten sie laut Behindertengleichstellungsgesetz Anspruch auf eine Kommunikationshilfe. Alleine der Verstoß gegen dieses Gesetz ist Diskriminierung. Aber um der Situation auszuweichen, versuchen die Behörden, Termine zu umgehen, oder verlangen, nur per E-Mail zu kommunizieren. Das ist aber für viele Hörbehinderte auch keine sehr brauchbare Alternative, denn sie verfügen meist nur über einen beschränkten Wortschatz und mangelndes Sprachverständnis. Wieso haben also Beamte das Recht gegen ein __ Gesetz zu verstoßen? Es ist eines der wenigen Gesetze auf denen sich Behinderte stützen können, wieso wird es dann also einfach nicht berücksichtigt? Leider wissen nur sehr wenige behinderte Menschen sich auch zu wehren und vor Gericht zu gehen. Deshalb gibt es auch keinen Druck von der Rechtsprechung her, was es den Behinderten sehr schwer macht sich durchzusetzen. Aber wieso muss man sie denn verstoßen? Gerade sie haben es schon im Alltag schwer genug und müssen mit den alltäglichen Problemen leben. Damit würden viele von uns, auch Beamte, nickt klarkommen.
Die Standardprobleme behinderter Menschen sind die täglichen Belästigungen und Kränkungen, die bestimmt, wenn erst nach Dauer, sehr weh tun. Alleine das ständig angeschaut werden, das Flüstern hinter dem Rücken und natürlich auch die sehr „lustigen“ Witze. Glaubt ihr echt, meine lieben Zuhörer und Zuhörerinnen, sie wissen nicht ob sie gekränkt werden? Zum Glück gibt es Gesetze die das gröbste regeln, aber im Alltag sind Behinderte nicht nur körperlich und geistig gehandicapped, sondern vor allem auch sozial. Sie werden ausgegrenzt, weil viele Menschen nicht wissen, wie sie mit einem behinderten Menschen umgehen sollen. Sie sind sich nicht sicher, was sie sagen oder tun „dürfen“, wie sie sich verhalten sollen. Deshalb fällt es vielen leichter, gar nichts mit Behinderten zu tun zu haben, als eben diese Unsicherheit zu zeigen. Behinderte sollten aber wiederum nicht besonders oder anders behandelt werden, weil sie das wieder ausgrenzen würde.
Wir sprechen ja so gerne von unseren Problemen, die sich uns im Laufe der Zeit in den Weg stellen, das ist auch gut so. Wir haben auch das Glück, dass sich meistens ein Freund um uns annimmt. Auch behinderte Menschen brauchen täglich einen Freund, dem sie vertrauen können, mit dem sie über alles sprechen können, der ihnen hilft wieder neues Selbstvertrauen aufzubauen, was ja notwendig ist um da draußen zu überleben. Da aber Menschen aus dem Familien- oder Freundschaftskreis oft die Zeit und Kraft nicht aufbringen können, was ja verständlich ist, liegt die Aufgabe meist bei Organisationen, die sich für diese wichtigen Angelegenheiten opfern. Verständlich ist, dass sich die Betreuer nicht für jeden die Zeit nehmen können und dass viel
Behinderte Menschen sind nicht gleich dumme Menschen, das muss einmal klargestellt werden. Und genau deshalb ist es nicht fair sie so zu behandeln. Viele denken dass in dieser profitorientierten Gesellschaft Behinderte ein Hindernis darstellen. Und es stimmt auch: Sich auf eben solche einzustellen kostet viel Geld und bringt aus wirtschaftlicher Sicht kaum Nutzen. Aber wenn sich Betriebe zukünftig auf die Bedürfnisse behinderter Arbeiter anpassen würden, so würden sehr wohl beide Nutzen daraus ziehen. Denn viele behinderte Menschen sind sehr geduldig und sorgfältig, sie würden beschäftigt sein und sich nicht allzu einsam fühlen. Dazu sind sie sehr kritikfähig, wie man im Alltag sehen kann, obwohl man sich schon überlegen muss was man noch als Kritik bezeichnen kann und was eher in Richtung Diskriminierung geht.
Ist dir die Arbeit auch manchmal zu viel? Wird oft zu viel von dir verlangt? Aber man kann es auch von der anderen Seite sehen. Denn wenn du später arbeiten gehst, dir mehr oder weniger Mühe gibst, so willst du bestimmt dass deine Arbeit nicht nutzlos ist und du gebraucht wirst. Behinderte Menschen wollen auch das Gefühl kennenlernen gebraucht zu werden. Und es wäre einfach fair ihnen dieses Gefühl erleben zu lassen. Und wenn jemand denkt es zahlt sich nicht aus sie arbeiten zu lassen, so hat er nicht das Recht zu behaupten sie würden den Staat ausnützen.
Die Welt sollte so gestaltet sein, dass das behindert-sein nicht weiter auffällt. Nur das kann Behinderten ein normales Leben ermöglichen.