Wie Funktioniert eigentlich ein Zeitschriften Handel?

Hallo an alle :smile:
vielleicht ist es eine dumme frage,aber ich hoffe das Sie mir jemand (vielleicht auch mit Erfahrung) beantworten kann.

Und zwar stelle ich mir schon lange Zeit die Frage wie ein Zeitschriften Laden Funktioniert.

Ich kann mir vorstellen das es Großhändler gibt die Tageszeitungen und Zeitschriften Vertreiben,aber gerade bei Tageszeitschriften kann man doch nicht wirklich wie ein anderes Fachgeschäft z.b. Geld verdienen oder doch?

Woher bekommt ein Händler seine Zeitschriften/Zeitungen ?
Muss er diese per Vorkasse bezahlen und alle die er nicht Verkauft wegschmeißen?
Bekommt er die Zeitungen günstiger als wie auf dem Preisschild aufgedruckt ist?
Wie verdient man damit geld? bekommt man eine Provision von den Zeitungsverlagen oder kann man nur das Geld von der verkauften Zeitung behalten?

Tut mir leid für die fragen,nur wenn ich es versuche mir logisch zu erklären, dann müsste das immer ein minus geschäft sein.

z.B wenn ich eine Tageszeitschrift für 40cent verkaufe ist ja meine gewinnspanne sehr klein. Das heisst wenn ich 100 Zeitungen für jeweils 50cent kaufe beim großhändler sind das 50€ verkaufe ich diese für 70cent sind das 70€. und naja für so kleine gewinne kann man ja nicht überleben.

ich hoffe mir kann es jemand ausführlich erklären da mich die frage schon ewig intressiert^^

Danke im vorraus

Hallo!
Lies mal hier rein, es beschreibt im groben das Vertriebsmodell : Zeitungsverlag > Grossist > Einzelhändler.
http://www.pressegrosso.de/bereiche/recht/grosso-ver…

mfG
duck313

Hallo

Ende der 60er Jahre ging ich während der Woche zu Springers, um die Auslieferung der Hetzblätter zu verhindern - am Wochenende zog ich mir eine weiße Jacke an, um an einer gut frequentierten Kreuzung die Bild und die Welt am Sonntag zu verkaufen.

An einem Sonntag Vormittag kassierte ich dort fast mehr, als mein Vater in der ganzen Woche!!

Und das Prinzip hat sich nicht geändert:

Ein Zeitungsverkäufer geht überhaupt kein Risiko, er bekommt die Menge der Zeitungen, die er als verkaufbar hält!

Alles, was er nicht verkauft, geht an seinen Lieferanten = Grossisten zurück.

Er kann frei entscheiden , welche Zeitungen er in welcher Anzahl will. Wenn dein Kiosk z.B. an einem Campingplatz liegt, an dem viele Holländer durchfahren, dann bestellst du halt De Telegraaf oder De Volkskraant in beliebiger Menge,

Oder wenn deine Verkaufsstelle an einem Flughafen für Privatflugzeuge gelegen ist, dann ist es halt die Flug-Revue, oder wie immer die Fachzeitschrift für Hobbyflieger heißen mag…
Und neben dem Vereinsheim für Karnickelzüchter ist es halt die Rammelrundschau…

Wenn du bei deinem Grossisten permanent Zeitungen bestellst und fast die komplette Bestellung zurückgibst = Remittenden, dann wird er höflich mit dir darüber reden, ob du nicht eventuell ein anderes Zeitschriftenprogramm anbieten solltest . Gezwungen wirst du zu Nichts - auch unter Grossisten herrscht Wettbewerb…

Generell: Zeitschriften sind immer noch ein absolut risikoloses Produkt zum Verkauf für den Einzelhändler, und mit einer guten Mischung an Zusatzangeboten kommt man da in akzeptabler Lage gut über die Runden.

Gruß

Hummel

Danke für die schnellen antworten und ganz dickes danke an Hummel :smile:

also das heisst soweit ich verstanden hab,hat ein zeitungsverkäufer niemals ein Risiko pleite zu gehen,es sei denn die Miete und Betriebskosten übersteigen den Umsatz.

Ich komme eben aus einer kleinen Stadt,wo nahe zu jedes geschäft pleite gegangen ist,bis auf die kleinen Zeitschriften Läden,wovon es 3 in einer Straße gibt,das erklärt aber warum es diese geschafft haben zu überleben.

Aber da kann man auch den Grossisten verstehen wenn er einen bittet weniger zu bestellen,wenn man es nicht verkauft bekommt,denn die transport kosten,sind ja auch nicht gering vermute ich.

eine frage hätte ich aber noch:smile:

Wenn er die Zeitungen zurück gibt,bekommt der Händler dann sein ganzes Geld vom Grossisten zurück oder nur einen Teil? also muss er sozusagen eine „Strafgebühr“ zahlen oder sonstiges?

Danke im vorraus wieder :smile:

Hallo,

die Zeitschriften werden nicht allein entscheiden, ob du pleite gehst, aber mit Denen gehst du kein Risiko ein!

Bei Eröffnung der Verkaufsstelle zahlst du eine Kaution ungefähr in Höhe der ersten Lieferung.

Du bekommst vom Grossisten vorgeschlagen, welches „Paket“ er dir liefern wird - dazu wird er dich vorher besuchen und Lage und Größe deiner Verkaufsstände zu sehen.

Du musst die erste Lieferung komplett bezahlen!

Dann wird es einen turnusmaessigen Wochenrhytmus geben, wo abgerechnet wirs: Du zahlst deine gelieferten Zeitschriften, bekommst aber auch sehr zügig innerhalb einer Woche das Geld für die nicht verkauften Zeitschriften = Remittenden zurück.

Wie gesagt: Du bekommst eine Erstberatung über das geeignete Zeitschriftenprogramm, kannst aber völlig frei entscheiden, welche Zeitung du nicht willst, und stattdessen eine Andere…

Der Transport läuft nicht über Paketdienstleister, sondern über ein eigenes Transportnetz der Grossisten - insofern ist es egal, ob du 100, 500 oder 3000 Zeitungen pro Lieferung bekommst und vielleicht 20% davon als Remittenden zurückgibst.

Idealerweise hat du bei deinem Kiosk eine abschließbare Kiste, für die der Lieferant einen Schlüssel bekommt - er wird dich dann nachts beliefern, und du wirst deine Remittenden vorbereitet = abgepackt mit Rücklaufzettel bereitstellen - das läuft absolut geräuschlos und zuverlässig, außer bei Zählfehlern auf einer Seite.

Ich habe in meinem ersten Beitrag insofern einen Fehler gemacht, dass ich sagte, es gäbe Wettbewerb bei Grossisten - stimmt nicht! Das ist ein absolutes Monopol von Pressegrosso…

Gruß + viel Erfolg

Hummel

1 Like