Hallo Chihiro2,
Ich kenn jemanden,
der sich beim Novum Verlag ein Angebot eingeholt hat. Da
bezahlt sie zwar auch einen Teil, dh. es fällt unter die
Kategorie Druckkostenzuschuss, aber laut Angebot kriegt sie
Unterstützung was Korrektorat, Lektorat und Gestaltung angeht
- ist das dann so eine Mittelform?
Druckkostenzuschuss ist Druckkostenzuschuss. Laut Definition ist der betreffende „Verlag“ ein DKZV. Wenn er Lektorat u.a. anbietet, fließt das sicherlich versteckt oder offen in den Betrag mit ein, den der Autor zahlen muss, um dort veröffentlicht zu werden.
Schau mal hier: http://www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com
Ich kenn mich im Verlagswesen echt nicht aus, aber ich stell
es mir allgemein schwierig vor, was zu veröffentlichen.
Na klar. Es ist aber auch schwierig, seinen Traumjob zu bekommen.
So wie
du es beschreibst wird ein richtiger Verlag sich ja nur auf
einen Neuautoren einlassen, wenn er sicher ist, dass sich das
für ihn auch lohnt.
Ja gut, aber nenn mir doch nur einen Grund, weshalb ein (seriöser!) Verlag ein schlecht geschriebenes Manuskript, für das sich niemand interessiert, veröffentlichen soll. Es ist der Zweck eines Verlags, aus dem Verkauf des fertigen Buches so viel Gewinn zu erzielen, dass er damit nicht nur den Autor angemessen honorieren, sondern auch den Verlag selbst am Leben erhalten kann. Also liegt es im eigenen Interesse, nur das zu veröffentlichen, was dieses Potential hat. Der Verlag tut im Gegenzug einiges, um aus dem Rohmaterial Manuskript ein Qualitätserzeugnis zu machen und es im Markt gut zu platzieren. Dass das dann wirklich klappt, dafür gibt es allerdings keine Garantien - weder für den Verlag noch für den Autor.
Das heißt, du musst wirklich super gut
schreiben um zwischen den ganzen Einsendungen aufzufallen und
auch noch zum Verlag passen.
Mindestens! Man muss nicht nur zum Verlag passen, sondern auch noch zur richtigen Zeit. Der tollste Roman über Barbarossas Hofstaat wird dir auch von einem Verlag, der sich auf historischen Stoffe spezialisiert hat, nicht abgenommen, wenn das Thema im Jahr zuvor schon erschöpfend durchgenudelt worden ist.
Ich mein, selbst J K Rowling ist
mit ihrem Harry Potter sieben oder acht Mal abgelehnt worden!
Das ist völlig normal. Und umgekehrt: Kein Autor, der in den Bestsellerlisten steht, ist bisher vom Himmel gefallen. Sie alle haben unzählige Absagen hinter sich, haben ihre Manuskripte zig mal umgeschrieben, dran geschliffen und gefeilt. Und im 99,9 % aller Fälle haben sie vorher Werke veröffentlicht, nach denen kaum ein Hahn krähte.
Und E L James hat ihre 50 Shades of Grey soweit ich weiß
erstmal bei Amazon als Ebook angeboten, weil es kein Verlag
wollte - und jetzt macht sie Millionen damit. Versteh einer
die Welt…
Ja, wie Siboniwe schon sagte … *g*