Wie funktioniert eine Parkkarte?

Hi Leute,
die Frage ist nicht drauf bezogen wie man ne Parkkarte verwendet, sondern wie das technisch gesehen funktioniert. Ich war letztens beim Schlosspark- Center in Schwerin im Parkhaus. Da bekommt man wie bei den meisten Parkhäusern eine Karte und eine Schranke öffnet sich und wenn man wieder los will steckt man die Karte einfach in einen Automaten bezahlt die Gebühren und bekommt die Karte wieder. Zum Schluss fährt man zur Schranke steckt die Karte rein und wenn alles i.O. ist geht sie auf und man kann fahren.

Doch wie funktioniert das mit der Karte??
Die hat ja weder einen Magnetstreifen noch irgendwelche Kontakte nach außen. Wie kann das gehen, dass der Automat trotzdem weiß wie lange man da war???

Würde mich einfach mal interessieren und vielleicht gibt es wenn der mir das erklären könnte!

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Hallo,

wahrscheinlich ist da ein Barcode/Strichcode drauf!
Wenn Du die Karte ziehst, beginnt die Zeit.
Wenn Du wieder raus willst, zahlst Du, der Automat gibt Dir noch zusätzlich Zeit, um zu Deinem Fahrzeug und dann zum Ausgang zu kommen.
Du steckst die Karte in die Schranke und der Code auf der Karte wird gelesen.
Ist alles i.O., darfst Du raus.

Gruß
BN

Hallo!

Ich kann zwar nur vermuten und orakeln, da ich es auch nicht weiß. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es in etwa so sein muss, wie ich es zu erklären versuchen werde…

Es gibt ja verschiedene Systeme. Das, welches ich kenne, funktioniert mit Papierkärtchen. Da wird meines Erachtens ein Strichcode aufgedruckt. Letztendlich ist es aber systemseitig egal, wie die Karte ein identifizierbares Merkmal bekommt.

Man kann also auch wiederverwendbare Plastikkarten nutzen. Darin ist lediglich ein kleiner Chip. Setzt man diesen einem bestimmten elektromagnetischen Signal aus, absorbiert er davon geringe Mengen an Energie und sendet damit quasi ein Signal zurück. Diese enthält nur ganz wenig Datenvolumen. Im Grunde ist es wie eine Nummer, ein „Name“. Jede Karte hat also ihren eigenen „Namen“ und einen entsprechenden Datensatz im System. Die Karte für sich ist also dumm und keineswegs intelligent. Wenn der Automat „Karte!“ ruft, schreit sie lediglich ihren Namen zurück (im übertragenen Sinne). Das reicht aber auch aus. In dem Moment, da die Karte an der Schranke aus dem Schlitz kommt, fängt das System an, die Zeit für genau diese Karte zu zählen. Steckst du sie dann in den Kassenautomat, erkennt der, um welche Karte es sich handelt und liest die verstrichene Zeit aus, woraus er die zu berappende Geldsumme errechnet. Hat man diese brav bezahlt, wird ein Countdown aktiviert, sagen wir 10 Minuten. Solange dieser nicht abgelaufen ist, bleibt für genau deine Karte im System ein Vermerk wie „freigegeben zur Ausfahrt“. Du kannst in Ruhe deine Einkäufe einladen und an die Ausfahrtschranke fahren. Dort erkennt das Karteneinziehgerät wieder den „Namen“ und sieht, dass die Ausfahrtfreigabe erteilt ist, Schranke geht auf! :wink:

Bei dieser Plastikgeschichte wird jede Karte vermutlich ihren Namen dauerhaft behalten. So muss nur ab und zu ein Angestellter die Karten von dem Auffanggefäß der Ausfahrtschranke wieder zum Magazin an der Einfahrtschranke bringen.

Bei der Papiervariente werden hingegen ständig neue „Namen“ vergeben und an der Ausfahrt werden sie quasi in einen Abfallbehälter gehauen. Irgendwann fängt das sicherlich wieder von vorne an, weil es ja nicht unendlich viele „Namen“ geben kann…

Ich hoffe, das Thema auf Grund meiner beim nicht ganz so einschlägigen Studium erworbenen Kenntnisse etwas verständlicher gemacht haben zu können. =)

MfG Marius

Vielen Dank Otsegolectric. Super Erklärung. Damit ist das für mich auch nachvollziehbar. Ich denke bei mir war das eher die Plastikkartengeschicht. Ist also fast vergleichbar mit den Chips denn man Hunden einspritzt die nur eine Nummer haben und nicht mehr. Wäre ja auch sonst fraglich wie man auf der Karte die Uhrzeit speichern könnte und das würde ja auch nicht unendlich oft gehen. Und wenn die Karte nur eine Nummer hat brauch sie ja nur ausgelesen werden und nicht mehr. Der Rest wird dann nur noch von einem Verzeichnis geholt denk ich mal.

Vielen Dank noch mal!
Und wieder ein Rätsel im Alltag geklärt!
MFG
Itna697

http://www.hubersoft.net/elektronik/mensakarte/mensa…
hab ich eben grad gefunden ist glaub ich das Selbe!

Hallo,

da ich solche Systeme schon errichtet habe, hier die Funktionsweise der meisten Parksysteme.

in der Regel sind alle Geräte (Einfahrtsterminal (Kartenausgabegerät)Abrechnungsautomat, Schranke(n) Einfahrt, Schranke(n) Ausfahrt, Kassenautomat und event. Leitrechner) miteinander vernetzt. Dies kann sowohl über LAN als auch über RS485 erfolgen. Im Boden vor dem Kartenausgabegerät ist eine sog. Präsenzschleife im Boden eingelegt. Diese erkennt das Fahrzeug, somit wird eine Karte NUR dann ausgegeben, wenn auch tatsächlich ein Fahrzeug an der Schranke steht.
Wird jetzt eine Karte gezogen, wird über ein berührungsloses Schreib-/Lesesystem auf den beschreibbaren Teil der Karte (Wie das funktioniert später)ein Zeitstempel geschrieben. Gleichzeitig öffnet die Einfahrtsschranke.
Damit der Schrankenbaum nicht aufs Auto fährt, ist unter dem Baum wieder eine Induktionsschleife im Boden, welche das Zufahren der Schranke verhindert, so lange dort ein Fahrzeug ist.
Die Bewegung der Schranken ist ziemlich schnell, um zu verhindern dass ein zweites Fahrzeug direkt hinterher fährt.

Gehst Du jetzt nach deinem Einkauf zum Automaten, wird an Hand des Zeitstempels und der aktuellen Uhrzeit (Diese wird über das Netzwerk synchronisiert)Deine Parkzeit ermittelt. Im Rechner können verschiedenste Kostenprofile hinterlegt werden z.B. erste Stunde frei, danach jede viertel Stunde 50 Cent usw. Gleichzeitig schreibt Dir der Kassenautomat eine Ausfahrtsberechtigung innerhalb eines Zeitfensters auf die Karte. Fährst Du innerhalb dieses Zeitfensters aus, schluckt der Ausfahrtsleser Deine Karte und löscht alle Zeitstempel, somit steht nur noch die Seriennummer auf dem nicht beschreibbaren Teil der Karte. Wartest Du mit dem Ausfahren zu lange, wird eine Nachgebühr fällig. Jetzt kannst Du Dir sicher selbst erklären, warum die meisten Parkhäuser bei Kartenverlust immer den Tagestarif berechnen.

Heute sind sog. berührungslose Schreib-/Lesesysteme üblich. Übliche Formate sind z.B. EM4102 HITAG 1 HITAG 2 125 kHz oder Mifare bzw. Legic jeweils 13,56 MHz weitere Infos findest Du bei Wiki http://de.wikipedia.org/wiki/Mifare

Ich hoffe meine Erklärung ist verständlich.

Schönen Feiertag noch
Brandy

So wird es sein. Gibt es bei uns auch =)

Ich hoffe meine Erklärung ist verständlich.

Ja, aber wahrscheinlich falsch. Nach dem Stand der Technik ist es völlig überflüssig und viel zu kompliziert, die Zeit auf der Karte zu verwalten, das geht genausogut im zentralen Rechner. Es wird nur eine Identifikation benötigt, also eine eindeutige Nummer.

Das hat auch noch den Vorteil, dass kein Hacker auf die Idee kommen kann, eine andere Zeit auf die Karte zu schreiben. Nummern kann man nicht sinnvoll fälschen, wenn sie einen Zufallsanteil enthalten, dazu müsste man den Algorithmus kennen.

Es ist aber natürlich nicht ausgeschlossen, das es noch solche Systeme wie von dir beschrieben irgendwo gibt.

Auch Bankautomaten verwalten ja nicht dein Geld auf der EC-Karte, sondern fragen beim Zentralcomputer zurück, weil das viel sicherer ist.

Gruss Reinhard

1 Like

Hallo Reinhard,

Ja, aber wahrscheinlich falsch. Nach dem Stand der Technik ist
es völlig überflüssig und viel zu kompliziert, die Zeit auf
der Karte zu verwalten, das geht genausogut im zentralen
Rechner. Es wird nur eine Identifikation benötigt, also eine
eindeutige Nummer.

Das hat auch noch den Vorteil, dass kein Hacker auf die Idee
kommen kann, eine andere Zeit auf die Karte zu schreiben.
Nummern kann man nicht sinnvoll fälschen, wenn sie einen
Zufallsanteil enthalten, dazu müsste man den Algorithmus
kennen.

Der Aufwand die Nummer noch zu verschleiern ist gar nicht nötig.

  1. Der Zentralrechner kennt ja die ausgegebenen Kartennummern.
    Wenn die Karte nicht als ausgegeben in der Liste steht, stimmt was nicht.
  2. Sinnvoll ist nur eine Nummer welche möglichst gerade ausgegeben wurde, sonnst könnte man eine Nummer erwischen, welche schon vor 3 Tagen ausgegeben wurde, was ja nix bringt …
  3. Betrügen geht einfacher:
    Man löst einfach am Eingang einen neuen Batch, dazu muss man nur die Induktionsschlaufe überlisten. Da kann die Nummer noch so geschützt sein …

MfG Peter(TOO)