… eigentlich total unwichtig, … aber ich habe es mich einfach schon oft gefragt: Wie ganz genau geschieht eigentlich der Abtransport des Abwassers in einer Großstadt im flachen Land? Über ein „vernünftiges“ Gefälle? Aber dann käme man nach 5 oder 10 Kilometern Distanz bei der Klaranlage in einer Tiefe an, die eher dem unterirdischen Bergbau statt der städtischen Kanalisation ähnelt. Oder mit Pumpen? Wäre aber ein immenser Wartungsaufwand und würde Druckleitungen nach sich ziehen, was auch nicht unproblematisch ist. Oder mit sehr geringem Gefälle und ohne aktives Pumpen? … aber dann müssten die „Hauptäste“ der Kanalisation einer Großestadt gigantische Durchmesser haben !!?
Danke für eure Antworten!
Torsten
Hallo Torsten,
tja, da könnte man jetzt einen Roman schreiben. Aber ich beschränk mich.
Die riesigen Kanäle braucht man hauptsächlich wegen dem Regenwasser und das kommt nur bei geringem Regen bis zur Kläranlage.
Also wird es zwischendurch immer wieder in Bäche und Flüsse abgeleitet. Je nach wasserrechtlicher Genehmigung mit entsprechender Grobreinigung. Da gibt es oft auch große Pumpwerke, die mehrere m²/s pumpen können.
Im Trockenwetterfall läuft das Schmutzwasser recht gemütlich mit einem Gefälle von 1mm auf 1m oder noch weniger zur Kläranlage.
Wenn der Kanal zu tief wird, dann hilft nur Pumpen. Wien pumpt zum Beispiel einige m³ unter der Donau durch zur Kläranlage.
In Ausnahmefällen gibt es auch Kanäle, die 10-20 m unter der Oberfläche liegen (z.B. Hamburg). Meist ist aber bei 6-8m Schluss.
Kanäle die man mit dem Schlauchboot befahren kann gibt´s auch manchmal
Bei mehr Interesse schau Dir einfach mal die Homepages der Stadtentwässerungen von großen Städten an. Manche machen sogar Führungen.
Gruß - Helmut
1 % Gefälle genügt und ist auch sinnvoll.
Selbstverständlich müssen bei großen Gefälleunterschieden, wei auch bei Untertunnelungen Pumpstationen erstellt werden.
Große Hauptkanäle sind immer begehbar (Siehe auch München oder Paris).
o.k., also wird hier und da mal gepumt, aber nur stellenweise um wieder „höher zu kommen“, nicht um über Kilometer gefällefrei zu befördern!?
Eure Angaben schwanken zwischen 1% und 0,1%. Zumindest mit 0,1% oder noch weniger gerechnet komme ich auf 10Km Distanz auf max 10m Tiefe, o.k!
Aber, mal als Modellbeispiel: Eine Großstadt hat 500.000 Einwohner und eine Kläranlage. Dann leiten je Himmelsrichtung bestenfalls 125.000 Einwohner Abwasser ab. Da die Kläranlange oft nicht mittig liegt aber auch viel mehr, nehmen wir mal 250.000. Jeder verbraucht pro Tag 140 l, als 0,14m3. Macht 35.000m3/Tag. Um einen gewissen Tag-Nacht Unterschied zu berücksichtigen, teile ich mal durch 18 statt durch 24 Stunden. Das macht 1944 m3/Stunde oder 32 m3/Minute oder 0,54m3/Sekunde.
Zu Stoßzeiten ist es dann mal deutlich mehr, also muss ein Hauptarm der Kanalistation ganz grob irgendwas von 1m3/sec transportieren. Zum Bespiel in den Morgenstunden, wenn alle aufstehen, duschen und Zähnputzen wohl auch noch deutlich mehr.
Ich kann mir noch immer nicht ansatzweise vorstellen, wie das bei 0,1% Gefälle möglich ist. Selbst dann, wenn die Kanalisation - wie mir durchaus bekannt - schlauchbootbefahrbare Ausmaße hat.
Im Prinzip kann man es sehen, wie aus vielen kleinen Rinnsalen Bäche entstehen bis diese zu einem Fluß anschwellen der in einen See (Kläranlage) führt. Natürlich sind dies in Großstätten mehrere Flüsse und in teilen auch mehrere Seen.
Einzug wichtig ist hierbei die jeweilige Aufnahmemenge (dn) des Flußbettes (Kanalrohr) und eine geringes Gefälle. Starkes Gefälle würde zu schnell ableiten und somit das Rohrbett austrocknen (Versottungsgefahr). Höhenunterschiede weder über Rückstaubecken und große Pumpstationen ausgeglichen welche sich nach der jeweiligen Rückstauebene (Schachtobergrenze) berechnen.
Ähnlich einer Kleinhebeanlage eines WC´s im Keller, wenn der Kanalstrang (Hauptstrang) der Straße höherliegt. (Rückstauebene). Tatsächlich könnte man mit größeren Schlauchbooten die Hauptkanäle befahren. Wir in München verlegen mit 1% Gefälle. 0,1% wäre viel zu gering, um die Fließgeschwindigkeit zu gewährleisten. Ab 0,5 % ist es auch ok, welches schon auch mal 2,5 % betragen kann, wenn die geologischen Örtlichkeiten dieses ergeben. Zu beachten ist auch, dass eben keinesfalls zu groß dimensioniert wird, da eben die Austrocknungsgefahr sehr hoch wäre. Ein festgetrockneter Fäkalklumpen würde so zum Hinderniss. „Steter Tropfen höhlt den Stein“
Großer Rohrdurchmesser.
Sehr geringes Gefälle im Promille bereich.
Bei großer Entfernung zum Klärwerk, sind Sammelbecken mit Pumpstationen dazwischen.
Oberflächenwasser wird mit eingespeist, um den Abfluß zu verbessern.
Gruß Martin.
Gepumpt wird eigentlich eher in kleineren Städten und bergigen Regionen. In flachen Städten ist es immer mit einem natürlichen Gefälle. Ich weiß z.B. von einem Dresdener Abwasserkanal, der parallel zur Elbe verläuft, daß der so groß ist, daß man darinn mit einem Ruderboot fahren kann.
Kann ich leider nichts genaues zu sagen !
Oft über Pumpleitungen,
oder geringes Gefälle mit großen Rohrdiemensionen .
Im großen und ganzen recht einfach du hast deine abwasserleitung vom haus zum grundstücksrand für die der hauseigentumer selbst verantwortlich is. Ab dann kommen die wasserbetriebe ins spiel und bauen freifallleitungen ein (heist ohne pumpe) dann hast du überall sammelpunkte wo sich die leitungen treffen entweder hast du ein klärwerk in der nähe wo es hingeleitet wird oder (eher üblich) ab dann kommen die druckleitungen ins spiel womit das dreckige wasser über pumpen uum nächstgelegenen klärwerk geschickt wird. Wie groß die leitungen sind kann ich dir leider nicht sagen ich weis bei nem Einfamilienhaus nimmt man DN 200 (200mm) also könnte ich mir schon vorstellen das da 1500er kanalschächte drinne sind im boden. Ick hoffe ick konntss dir halbwegs erklären wenn nich frag einfach nochmal dann kann ich mal auf arbeit rumfragen
Grus