Hallo DarkJosi,
ich wage mal einen Versuch, obwohl Epigenetik nicht mein Fachgebiet ist.
Durch die Methylierung kann man ja, wenn ich das richtig
verstnaden habe Modifikationen weitervererben,
Ja, der Vorgang wird auf neudeutsch auch „Genomic Imprinting“ genannt. Er ist zu unterscheiden von der selektiven Methylierung, die zur Regulation der Genexpression stattfindet.
aber ich hab
jetzt mehrmals gelsen das bei diesem Vorgang bei der
Transcriptase und so irgendwas nicht abgelesen wird… (der
Teil welcher methyliert wurde?!)
Ja. Dieser Vorgang wird zwar „Transkription“ genannt, das Enzym ist jedoch eine „DNA-abhängige RNA-Polymerase“ oder kurz „RNA-Polymerase“. DNA-Methylierung hemmt die Transkription des entsprechenden Abschnitts.
demnach würde das doch
bedeuten dass etwaige Modifikationen eben doch nciht weiter
vererbt werden können, oder hab ich da nen denkfehler…
Ja, da hast du möglicherweise einen Denkfehler. Ob ein Allel (der gesunde Mensch hat ja immer 2 davon) im Individuum abgelesen und in ein Protein übersetzt wird oder wegen Methylierung eben nicht, hat keinen Einfluss darauf, ob das Allel mit oder ohne DNA-Methylierung an Nachkommen vererbt wird. Erstens handelt es sich bei der DNA-Verdopplung nicht um eine Transkription, sondern um eine Replikation - das machen andere Enzyme - und zweitens wird danach die Methylierung der Ursprungsstrangs auf den zunächst noch nicht methylierten Tochterstrang übertragen. Weiterhin findet in der Keimbahn (also da wo die Keimzellen entstehen) quasi ein Totalreset statt, wonach zumindest die geschlechtsspezifische DNA-Methylierung wiederhergestellt wird. Wie das allerdings mit erworbenen DNA-Methylierungen aussieht, davon habe ich leider überhaupt keinen blassen Schimmer, aber irgendwie sind einige davon wohl auch vererbbar.
Außerdem nimmt man das nötige methyl ja durch die nahrung auf,
demnach würde dass doch wiederum bedeuten dass man diesen
prozess in gewisser weise steuern kann, zumindest in sehr
geringem umfang… währe das möglich???
Man nimmt kein „Methyl“ als solches mit der Nahrung auf. Die Methylgruppe der DNA-Methylierung stammt i.d.R. von dem Stoff S-Adenosylmethionin (ein universeller Methylgrupprn-Donor, also auch für viele andere Biosyntheseprozesse), welches wiederum bei Bedarf aus ATP und Methionin von der Zelle produziert wird. ATP und Methionin sind im normal ernährten Organismus quasi im Überfluss vorhanden. Deshalb würde ich mal sagen, dass es weder möglich noch sinnvoll wäre, das über die Ernährung zu steuern, denn DNA-Methylierung ist was gutes. Ohne wärst du nämlich ziemlich krank.
dann soll es wohl noch irgendwie verschiede Muster der
Methylierung geben… kann mir da jemand etwas dazu sagen…??
Z.B. zur differenziellen (an die augenblicklichen Gegebenheiten angepasste) Regulation der Genexpression. Das wäre wie gesagt vom Genomic Imprinting zu unterschieden.
Ich bin jedoch kein ausgesprochener Fachmann der Epigenetik und schließe folglich Fehler in meinem obigen Geschreibsel nicht völlig aus.
LG
Huttatta