Wie funktioniert Methylierung in der Epigenetik?

Also wie genau funktioniert der Prozess der Methylierung bezogen auf die Epigenetik??

Durch die Methylierung kann man ja, wenn ich das richtig verstnaden habe Modifikationen weitervererben, aber ich hab jetzt mehrmals gelsen das bei diesem Vorgang bei der Transcriptase und so irgendwas nicht abgelesen wird… (der Teil welcher methyliert wurde?!) demnach würde das doch bedeuten dass etwaige Modifikationen eben doch nciht weiter vererbt werden können, oder hab ich da nen denkfehler…

Außerdem nimmt man das nötige methyl ja durch die nahrung auf, demnach würde dass doch wiederum bedeuten dass man diesen prozess in gewisser weise steuern kann, zumindest in sehr geringem umfang… währe das möglich???

dann soll es wohl noch irgendwie verschiede Muster der Methylierung geben… kann mir da jemand etwas dazu sagen…??

also ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, hab nämlich leider nicht so viel Ahnung von Chemie… den Biologischen Anteil find ich ja noch recht verständlich aber sobald es in diese Biochemische Schiene geht fällt es mir leider sehr schwer, hoffe also es kann jemand gut verständlich erklären :smiley:

Danke schonmal im voraus ^-^

Durch die Methylierung kann man ja, wenn ich das richtig
verstnaden habe Modifikationen weitervererben, aber ich hab
jetzt mehrmals gelsen das bei diesem Vorgang bei der
Transcriptase und so irgendwas nicht abgelesen wird…

Das Enzym, dass die DNA kopiert macht das nicht. Aber nach der Verdoppelung der DNA gibt es noch ein zweites Enzym, dass die Methylierung auf die neue DNA mitkopiert. Und im Laborversuch klappt das auch bis zu 8 Generationen.

Außerdem nimmt man das nötige methyl ja durch die nahrung auf,
demnach würde dass doch wiederum bedeuten dass man diesen
prozess in gewisser weise steuern kann, zumindest in sehr
geringem umfang… währe das möglich???

Nein. Wenn man zuwenig Methylgruppen zur Verfügung stellt (Mangelernährung), dann kann vor es allem zu kritischen Phasen der Entwicklung (Embryo und Phase des langsamen Wachstums) zu Fehlern wg. mangelnder Abschaltung von Genen kommen.

Aber noch haben wir bis auf diagnostische Werkzeuge keine Arzneien, die z.B. gezielt ein Gen ausschalten können.

dann soll es wohl noch irgendwie verschiede Muster der
Methylierung geben… kann mir da jemand etwas dazu sagen…??

Da bin ich jetzt auch überfragt. Mein Kenntnisstand ist so ziemlich von dem da:

ISBN:3832195289 Buch anschauen

Stand Juni 2009 - also unglaublich alt schon wieder.

»Es ist wichtig, dass man niemals aufhört zu fragen « (Albert Einstein)

Gruß

Stefan

Hallo DarkJosi: Bei der Epigenetik kann die DNA am Cytosin in 5-Stellung methyliert werden. Die DNA kann an einem oder beiden Strängen methyliert werden. Die DNA wird ja um Histone aufgewickelt. Die Methylierung (Mono-, Di-, Tri-Methylierung) kann auch an einer Seitenkette des Histons stattfinden. Mehr Details findest Du in …
http://de.wikipedia.org/wiki/DNA-Methylierung
http://de.wikipedia.org/wiki/Epigenetik
Falls Du noch mehr wissen willst, gibt es in english (?):
Handbook of Epigenetics, The New Molecular and Medical Genetics; Academic Press/Elsevier, 2011, Ed. Trygve Tollefsbol
Wahrscheinlich zu schwere Kost. Gruss. Paul

Also wie genau funktioniert der Prozess der Methylierung
bezogen auf die Epigenetik??
dann soll es wohl noch irgendwie verschiede Muster der
Methylierung geben… kann mir da jemand etwas dazu sagen…??
Danke schonmal im voraus ^-^

Hallo DarkJosi,

ich wage mal einen Versuch, obwohl Epigenetik nicht mein Fachgebiet ist.

Durch die Methylierung kann man ja, wenn ich das richtig
verstnaden habe Modifikationen weitervererben,

Ja, der Vorgang wird auf neudeutsch auch „Genomic Imprinting“ genannt. Er ist zu unterscheiden von der selektiven Methylierung, die zur Regulation der Genexpression stattfindet.

aber ich hab
jetzt mehrmals gelsen das bei diesem Vorgang bei der
Transcriptase und so irgendwas nicht abgelesen wird… (der
Teil welcher methyliert wurde?!)

Ja. Dieser Vorgang wird zwar „Transkription“ genannt, das Enzym ist jedoch eine „DNA-abhängige RNA-Polymerase“ oder kurz „RNA-Polymerase“. DNA-Methylierung hemmt die Transkription des entsprechenden Abschnitts.

demnach würde das doch
bedeuten dass etwaige Modifikationen eben doch nciht weiter
vererbt werden können, oder hab ich da nen denkfehler…

Ja, da hast du möglicherweise einen Denkfehler. Ob ein Allel (der gesunde Mensch hat ja immer 2 davon) im Individuum abgelesen und in ein Protein übersetzt wird oder wegen Methylierung eben nicht, hat keinen Einfluss darauf, ob das Allel mit oder ohne DNA-Methylierung an Nachkommen vererbt wird. Erstens handelt es sich bei der DNA-Verdopplung nicht um eine Transkription, sondern um eine Replikation - das machen andere Enzyme - und zweitens wird danach die Methylierung der Ursprungsstrangs auf den zunächst noch nicht methylierten Tochterstrang übertragen. Weiterhin findet in der Keimbahn (also da wo die Keimzellen entstehen) quasi ein Totalreset statt, wonach zumindest die geschlechtsspezifische DNA-Methylierung wiederhergestellt wird. Wie das allerdings mit erworbenen DNA-Methylierungen aussieht, davon habe ich leider überhaupt keinen blassen Schimmer, aber irgendwie sind einige davon wohl auch vererbbar.

Außerdem nimmt man das nötige methyl ja durch die nahrung auf,
demnach würde dass doch wiederum bedeuten dass man diesen
prozess in gewisser weise steuern kann, zumindest in sehr
geringem umfang… währe das möglich???

Man nimmt kein „Methyl“ als solches mit der Nahrung auf. Die Methylgruppe der DNA-Methylierung stammt i.d.R. von dem Stoff S-Adenosylmethionin (ein universeller Methylgrupprn-Donor, also auch für viele andere Biosyntheseprozesse), welches wiederum bei Bedarf aus ATP und Methionin von der Zelle produziert wird. ATP und Methionin sind im normal ernährten Organismus quasi im Überfluss vorhanden. Deshalb würde ich mal sagen, dass es weder möglich noch sinnvoll wäre, das über die Ernährung zu steuern, denn DNA-Methylierung ist was gutes. Ohne wärst du nämlich ziemlich krank.

dann soll es wohl noch irgendwie verschiede Muster der
Methylierung geben… kann mir da jemand etwas dazu sagen…??

Z.B. zur differenziellen (an die augenblicklichen Gegebenheiten angepasste) Regulation der Genexpression. Das wäre wie gesagt vom Genomic Imprinting zu unterschieden.

Ich bin jedoch kein ausgesprochener Fachmann der Epigenetik und schließe folglich Fehler in meinem obigen Geschreibsel nicht völlig aus.

LG
Huttatta